Japans Olympia-Machern droht wegen wieder steigender Corona-Infektionszahlen ein weiterer Rückschlag. Der Gouverneur der Präfektur Osaka, Hirofumi Yoshimura, sprach sich am Donnerstag dagegen aus, dass der kürzlich begonnene Fackellauf für die in weniger als vier Monaten geplanten Sommerspiele wie vorgesehen im April durch die Großstadt Osaka führt. Auch Osakas Bürgermeister Ichiro Matsui befürwortete eine Absage.

Osaka überlegt, den Lauf zu streichen

Grund sind die in Osaka wieder deutlich steigenden Corona-Infektionszahlen. Am Vortag wurden dort innerhalb von 24 Stunden 599 Neuinfektionen gemeldet. Auch in der Olympiastadt Tokio ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder gestiegen, am Mittwoch lag sie bei 414.

Äußerungen von Premierminister Yoshihide Suga legten am Donnerstag die Vermutung nahe, dass der Abschnitt des Fackellaufs durch Osaka abgesagt werde. Die Olympia-Organisatoren widersprachen dieser Annahme in einer Mitteilung und betonten, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Es gebe Gespräche mit den Behörden in Osaka, deren Ergebnisse so bald wie möglich bekanntgegeben würden. Olympia-Organisationschefin Seiko Hashimoto wird sich am Freitag möglicherweise auf einer Pressekonferenz dazu äußern.

Neuerliche Virusausbreitung befürchtet

Viele Japaner befürchten, dass sich das Coronavirus durch den bereits gestarteten Olympischen Fackellauf und die im Sommer geplanten Spiele weiter ausbreitet. Die Spiele in Tokio und damit auch der Fackellauf waren eigentlich im vergangenen Jahr geplant, waren aber wegen der globalen Pandemie auf diesen Sommer verschoben worden. Die Mehrheit der japanischen Bevölkerung ist ach jüngsten Umfragen für eine erneute Verschiebung oder gar eine komplette Absage der Spiele. Dennoch halten Japan und das Internationale Olympische Komitee (IOC) an den Plänen fest. Die Zahl der Olympia-Besucher in Tokio soll allerdings erheblich geringer sein als sonst bei den Spielen üblich. (APA/red)