Erst kürzlich hat die OMV-Tochter-Firma Petrom im Süden Rumäniens ein bedeutendes Erdöl- und Erdgasfeld entdeckt – der eXXpress berichtete. Eineinhalb Monate später wartet OMV AG mit einer weiteren Erfolgsmeldung auf, diesmal aus Österreich.

Die Explorationsbohrung Wittau Tief-2a hat einen neuen Gasfund in Niederösterreich bestätigt. „Das positive Ergebnis unserer Exploration ist eine spannende Nachricht für die OMV und ihre Kunden“, sagte Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO der OMV AG. „Da wir an unserer Strategie arbeiten, unsere Gasbezugsquellen zu diversifizieren, ist dieser neue Fund ein wichtiger Beitrag zur Gasversorgung unserer Kunden, insbesondere in Österreich, mit einer erwarteten Erhöhung unserer lokalen Produktion.“

5000 Meter tief wurde bei der Exploration Wittau gebohrt.OMV

Gasfeld nur zehn Kilometer von Gasanlage in Aderklaa entfernt

Die von der OMV betriebene Bohrung wurde nach fünfmonatigen Bohrarbeiten auf eine Endtiefe von 5000 Metern niedergebracht. Eine vorläufige Bewertung deutet auf potenziell förderbare Ressourcen von rund 48 TWh (28 Millionen Fass Ölequivalent) hin. Nach der vollständigen Erschließung des Fundes erwartet die OMV, dass sich ihre Gasproduktion in Österreich um 50 Prozent erhöht.

Die OMV prüft derzeit verschiedene Optionen zur weiteren Erkundung des Feldes sowie eine beschleunigte Entwicklung in Verbindung mit der von der OMV betriebenen Gasanlage in Aderklaa, die zehn Kilometer vom neuen Fund entfernt liegt.

OMV-CEO Alfred Stern (l.) besucht die Exploration Wittau.OMV

OMV betreibt zurzeit 1700 Tankstellen

Die OMV ist mit einem Konzernumsatz von 62 Milliarden Euro und einem Mitarbeiterstand von rund 22.300 im Jahr 2022 eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs. Es betreibt rund 1700 Tankstellen in acht europäischen Ländern. Im Geschäftsbereich Energy exploriert, erschließt und produziert die OMV Öl und Gas in den vier Kernregionen Mittel- und Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika, Nordsee sowie Asien-Pazifik.

Deutlicher Gewinneinbruch im ersten Halbjahr

Der große Gasfund kommt der OMV sehr gelegen. Der heimische Öl-, Gas- und Chemiekonzern musste nämlich im ersten Halbjahr einen deutlichen Gewinneinbruch einstecken. Der Konzernumsatz sank um 35 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro, das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten verringerte sich um 41 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Der den Aktionären zuzurechnende Periodenüberschuss fiel um 40 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Umso wichtiger ist der jüngste Erfolg in Niederösterreich.