Für die SPÖ steht fest: “Das Spiel ist aus, Game Over!”. SPÖ-Klubobmann Jörg Leichtfried meinte angesichts der neuerlichen Regierungsumstellung. “Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, in dem alle zwei Monate der Chef wechselt.” SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch sprach von “permanenter Selbstbeschäftigung und Regierungsstillstand”. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) halte “das Ruder nicht länger in der Hand, sondern ist blinder Passagier auf dem türkis-grünen Chaos-Dampfer”. Zu allem Überdruss habe innerhalb der ÖVP wieder die uralte Machtlogik Platz gegriffen: “Die Länder und Bünde schachern sich die Posten aus”.

Douglas Hoyos (NEOS) wünscht Regierung trotz Kritik alles Gute: "Die Herausforderungen sind enorm."APA

Die Rolle der Bundesländer kritisierte auch NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos: “Nach wie vor zählt nicht, was man kann, sondern nur, wen man kennt, aus welchem ÖVP-Bund oder Bundesland man kommt.” Anscheinend habe das System der schwarzen ÖVP wieder auf der Regierungsbank Platz genommen. Dennoch wünsche man den neuen Regierungsmitgliedern alles Gute: “Die Herausforderungen sind enorm. Österreich braucht eine Regierung, die der Mitte der Gesellschaft eine starke Stimme gibt und uns als Land weiterbringt.”

"Letztes Aufgebot": Häme von FPÖ-Chef KicklAPA/HERBERT NEUBAUER

Hämisch sprach unterdessen FPÖ-Chef Herbert Kickl vom “letzten Aufgebot der ÖVP” und einer “peinlichen Verlängerung des Leidens”. 14 Regierungsumbildungen in knapp zweieinhalb Jahren seien eine Bankrotterklärung der schwarz-grünen Politik. “Die heute präsentierten Namen des neuen Ministers und der neuen Staatssekretäre werden wir uns wohl nicht merken müssen. Es ist höchste Zeit für Neuwahlen.” Bemerkenswert sei, dass Staatssekretäre ohne Stimmrecht im Ministerrat einen Kurswechsel herbeiführen sollen.