
ORF-Chaos: Kollegen wollen, dass Rafreider auf Sendung bleibt
Nach seinem bizarren Auftritt beim ZiB-Flash am Dienstagabend gingen die Wellen der Spekulationen rund um den Moderator hoch, er wurde vom ORF suspendiert. Mittlerweile ist der Hintergrund zur Lall-Show bekannt, jetzt stellen sich immer mehr Kollegen und Promis hinter Rafreider.
Der Küniglberg kennt keine ruhige Minute, seitdem Roman Rafreider am vergangenen Dienstag kurz vor 22 Uhr für die Moderation des spätabendlichen “ZiB flash” vor die ORF-Kameras trat und einen mehr als sonderbaren Auftritt hinlegte. Sichtlich und hörbar beeinträchtigt lallte der Moderator die Themen von Omikron bis zum Mega-Saphir herunter. Nicht nur die 400.000 Menschen, die die Sendung live vor den Bildschirmen mitverfolgten, fragten sich, ob Rafreider etwa betrunken sei – Clips und Mitschnitte der Sendung verbreiteten sich daraufhin wie ein Lauffeuer im Netz. Spott und Häme sowie Spekulationen zu den Hintergründen der mehr als schrägen Lall-Show fluteten die Kommentarspalten unter den Clips.
Promis und Kollegen stellen sich hinter Rafreider
Der ORF reagierte am nächsten Tag, entband den langjährig für den Küniglberg tätigen Moderator, der sich ersten Informationen nach bereits intern “entschuldigt” hatte, sofort von allen Aufgaben. Ein kompletter Abgang schien nur eine Frage der Zeit – doch jetzt könnte der Moderator doch noch Hoffnung auf eine zweite (oder eher dritte, der Moderator musste bereits zu einem früheren Zeitpunkt eine unfreiwillige Bildschirmpause einlegen, Anm.) Chance am Küniglberg: Denn mittlerweile ist der Grund für den bizarren Auftritt bekannt, ein Todesfall in der engsten Familie, über den Rafreiders Mutter ihn kurz vor der Sendung informiert hatte, scheint den Moderator komplett aus der Bahn geworfen zu haben, er nahm Medikamente zur Beruhigung – und war so nicht mehr sendungsreif. Rafreider ging trotzdem live, und dafür, genauso wie für mehr Verständnis und Mitgefühl für die “Ausnahmesituation” des Moderators, bekommt er nun starken Rückenwind von vielen Kollegen. Immer mehr Promis, Schauspieler und Kollegen aus der Medienbranche stellen sich hinter Rafreider und fordern, dass Rafreider zurück auf die Bildschirme darf.
Unter den vielen Unterstützern sind etwa Schauspieler und “Wir sind Kaiser”-Star Robert Palfrader, der “Solidarität” mit Rafreider einfordert, Kernölamazone und Dancing-Star-Siegerin Caroline Athanasiadis, die via Instagram mit einem Posting das groß den Schriftzug “Familie” trägt, für Rafreider in die Presche springt, oder auch Schauspielerin Mavie Hörbiger, die selbst schon Ähnliches erlebt hat, und nach dem Tod ihres Vaters beinahe einen Auftritt abbrechen musste, weil “nichts mehr ging”.
Nach dem Tod meines Vaters musste fast eine Vorstellung abgebrochen werden, weil bei mir nichts mehr ging. Es rechtfertigt nichts aber ich habe Verständnis. Er sollte seinen Job nicht dafür verlieren.
— Mavie Hörbiger (@hoerbigerm) December 15, 2021
Auch Adelsexpertin Lisbeth Bischoff kennt dieses Gefühl, wie sie in einem Post auf Twitter erklärt. Erklärend zeigt sich auch Rafreiders ORF-Kollegin Martina Rupp, die auf Facebook die Hintergründe zu den Behind-the-Scenes-Abläufen beim ORF erklärt, nachdem großes Unverständnis herrschte, wie Rafreiders Kollegen beim ORF ihn überhaupt so auf Sendung lassen konnten. Und Verleger Christian Mucha prophezeit gar einen Shitstorm gegen den ORF, falls dieser Rafreider kündigen sollte. Mittlerweile wurde sogar Petition für Rafreiders Rückkehr zum ORF erstellt.
Kommentare
Wir sind doch alle nur MENSCHEN oder? Man kann alles überbewerten und aus jeder Mücke einen Elefanten machen. Ich denke, ein Privatsender schätzt seine Qualitäten mehr als grosse Staatsbetriebe 😎
Ich mag ihn auch, jede seiner Moderationen ist humorvoll , kurzweilig und geistreich .
Linke haben immer Nachsicht mit Versager, Verlierer, Alkoholiker und andere Nichtsnutz.
Warum ?
In der Privatwirtschaft hätte nicht nur er eine Fristlose bekommen, sondern auch derjenige bzw. diejenigen, welche es erlaubt hätten, dass dieser Nachrichtensprecher scheinbar schwer berauscht seinen Dienst – in aller Öffentlichkeit – und zum Schaden des Images der Firma – ausgeübt hatte. Dafür gibt es keine Entschuldigung, sondern Konsequenzen! Schließlich geht es auch um das Ansehen eines Unternehmens! Auch der ORF ist ein Unternehmen!
So ein Unschuldsengerl dürfte er trotz allem nicht sein, es gab schon vor 3 Jahren eine Anzeige gegen ihn von seiner Freundin wegen Prügel
Wäre auch der Erste, der spontan zu gibt, ein Alkoholproblem zu haben. Liegt jedoch, siehe Vorgeschichte auf der Hand. Dass viele für ihn in die Presche springen, die ebenfalls ein Alkoholproblem haben, verwundert auch nicht. Bitte behandeln wie jedermann und tschüss.
Na klar wollen die das. Wer will schon Thür spielen und zu den Feiertagen für den die zusätzlichen Dienste schieben?
Auch spannend, was Frau Rupp da so von sich und den Sitten im ORF preis gibt.
Die Ausnahmesituation des Chirurgen verpfuscht die Blindarmoperation, die der Pilotin bringt das Flugzeug zum Absturz. Die üblichen Promis haben das übliche Verständnis … Dieser Fall ist arbeits- und dienstrechtlich zu behandeln, er rechtfertigt also auch eine fristlose Entlassung. Wer mit dem Finger auf andere zeigt, ORF !, der ist selbst nach den strengsten Maßstäben zu beurteilen.
Ich habe die Sendung gesehn, fand ichs schlimm? Nein. Ich bin dagegen dass Rafreider wegen so einer Lappalie den Job verliert. Es war mal was anders (Krampflos und irgendwie locker) auch wenn die Umstände wahrlich bescheiden waren.
Ich würds auch begrüssen wenn man in unseren Medien wieder mehr Dialekt finden würde, die Schweitzer machen es ja auch.
Es ging nicht um den Vater. Das war ein bewusst gestreutes Gerücht. Sondern Verwandtschaft.
Und woher hat er so plötzlich das Beruhigungsmittel?
Ja, eh. Aber, wie immer, zweierlei Maß.
Wenn der Rafreider entlassen wird, frage ich mich warum sich der Wrabetz sich nach seiner Alko-Fahrt nicht selbst entlassen hat?
Völlig richtig Sokrates, aber ich muß schon sagen ich bin noch nie bsoff‘n nach einem Fam. Todesfall in die Arbeit gegangen, ist, Anstandssache. Im Prinzip ist es mir egal was sich beim ORF abspielt, ich schaue sehr, sehr selten ORF denn da hast eh nur mehr das Gefühl dass du manipuliert und ver..schar.t wirst, Gebühren rauf wie es nur geht, (die Politik will nichts dagegen tun). Da schaue ich lieber die Privatsender die genauso gute Filme und Infos haben und zum großen Teil unabhängiger sind.
Der Lebensumstand des Moderators ist vermutlich für jeden verständlich, außer für den ORF selbst. Ausgerechnet… Der Arbeitgeber hätte den Zustand des Moderators erkennen und den Auftritt vor der Kamera verhindern müssen. Rafreider als schwarzes Schaf hinzustellen, zusätzlich zu seinen persönlichen Problemen, schlägt dem Fass den Boden aus. Es ist nur die Frage, ob er überhaupt zum ORF zurück wollte oder ob er nicht woanders besser aufgehoben wäre.
Ich mag Herrn Rafreiders arrogante Haltung und Präsentation auch nicht. Aber es muss wohl ein Unterschied sein, ob jemand betrunken auf Sendung geht, oder zehn Minuten vor Sendungsbeginn erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt und er vielleicht deswegen ein Beruhigungsmittel nimmt, damit er die Sendung pflichtgemäß über die Bühne bringt.
Ich stell mich auch, Rafreider war witzig, man solls nicht so eng sehen.
Wenn man die Umstände kennt, dann war es halt alles andere als witzig.
Es freut mich, dass er im Haus doch einige Unterstützung bekommt. Der Alkolenker soll das zurücknehmen und sich entschuldigen.
Ich war schon ein paarmal in solchen Situationen, da zieht es einem förmlich den Boden unter den Füßen weg und die Knie sind ganz weich, man torkelt auch herum – also ganz ohne Beruhigungsmittel oder Alkohol. Da kann man sich auf garnichts anderes mehr konzentrieren. Ich bin halt zum Glück kein Nachrichtensprecher, weshalb das nicht sonderlich aufgefallen ist.