Die ORF-Gesetzesnovelle bringt mit Jahreswechsel nicht nur eine Zwangssteuer. Auch müssen die Einkommen von ORF-Mitarbeitern ab 170.000 Euro brutto namentlich samt Nebeneinkünften offengelegt werden. Der Betriebsrat will das, wohl aus gutem Grund, verhindern. Heinz Lederer, Leiter des SPÖ-“Freundeskreises” im ORF-Stiftungsrat, warnt vor einer “Neiddebatte” und fordert eine Sondersitzung des Finanzausschusses. FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker sagt, dass die Topgehälter nicht zu rechtfertigen seien und fordert die Gagen im ORF auf ein “verträgliches Maß” zu kürzen. Auch zahlreiche eXXpress-Leser schließen sich dieser Forderung an.

Gagen sind für Leser blanker Hohn

“Das ist modernes Raubrittertum, für einen angeblich demokratischen Rechtsstaat eine Urschande”, schreibt ein Leser in unserem Forum. Ein anderer wünscht sich “Aufklärung wer solche Gagen vereinbart und genehmigt. Diese Personen gehören wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder auf die Anklagebank, strafrechtlich verurteilt und danach zivilrechtlich zu Schadenersatz verdonnert”. Und ein Leser fasst zusammen: “Bei diesen Gagen ist es blanker Hohn von den Grünen eine Haushaltsabgabe von Arbeitern zu fordern denen nach Miete und Stromrechnung keine 500,- zum Leben bleibt”.

Die Traumgagen der ORF-Mitarbeiter

Platz 1: Pius Strobl – 450.000 Euro jährlich. 32.000 Euro im Monat.

Platz 2: Robert Kratky – 400.000 Euro jährlich. 28.500 Euro im Monat. 

Platz 3: Roland Weißmann – ca. 400.000 Euro jährlich . 28.000 Euro im Monat.

Platz 4: Peter Schöber – 300.000 Euro jährlich. 21.000 Euro im Monat.

Platz 5: Die ORF-Direktoren der Geschäftsführung – zwischen 250.000 und 270.000 jährlich.

Platz 6: Die Landesdirektoren – zwischen 180.000 und 220.000 Euro jährlich. 

Stiftungsrat fordert "Wahre Arbeit, wahrer Lohn"

ORF-Stiftungsrat Lederer appelliert, die Gagendiskussion ernst zu nehmen. Sie dürfe nicht als Neiddiskussion geführt werden, sondern müsse zu einer Transparenzdiskussion führen. “Niemand darf mehr verdienen als der Generaldirektor”, meinte er. Die Geschäftsführung solle in einem Sonderfinanzausschuss gegenüber den Stiftungsräten offenlegen, wie sich die Gehälter zusammensetzen – etwa wie hoch der laut Lederer prinzipiell zu begrüßende erfolgsabhängige Anteil der Gehälter ist. “Wahre Arbeit, wahrer Lohn”, so der Stiftungsrat. Auch will Lederer wissen, ob sich die Löhne beim ORF im Vergleich mit anderen öffentlich-rechtlichen Medienhäusern im Schnitt bewegen. Von der Veröffentlichung mit Namen hält er nicht viel. Stattdessen sollten die Gehälter und deren Verteilung nach Kategorien aufgeschlüsselt werden.

Das sagen Sie, die Leser