Ostseepipeline Nord Stream 2 wird erstmals mit Gas befüllt
Der eigentliche Gastransport steht noch aus. Experten erwarten erste Lieferungen noch für Oktober. Künftig sollen jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas durch die 1230 Kilometer lange Pipeline gepumpt werden. In Kritik geriet das Projekt wegen der damit steigenden Abhängigkeit von Russland.
Archivbild: Rohre für den Bau der Erdgaspipeline Nord Stream 2 von Russland werden im Hafen Mukran auf der Insel Rügen gelagert.APA/dpa-Zentralbild/Stefan Sauer
In die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 ist das erste Gas gefüllt worden. Am Montag habe die Befüllung des ersten Strangs begonnen, teilte die Nord Stream 2 AG mit. Die Erstbefüllung sei notwendig, bevor der Gastransport beginnen könne. Zum geplanten Zeitpunkt der eigentlichen Inbetriebnahme machte die Nord Stream 2 AG keine Angaben.
Noch in diesem Jahr 5,6 Milliarden Kubikmeter Gas
Experten rechnen damit, dass noch im Oktober Erdgas durch die neue Pipeline geliefert werden könnte. Noch in diesem Jahr will Gazprom 5,6 Milliarden Kubikmeter Gas durch Nord Stream 2 pumpen.
Bei der deutschen Bundesnetzagentur läuft nach eigenen Angaben noch ein Zertifizierungsverfahren zu Nord Stream 2. Darin geht es darum, die Nord Stream 2 AG gemäß einer EU-Richtlinie als Unabhängigen Transportnetzbetreiber anzuerkennen. Sollte Nord Stream 2 den Gastransport vor Abschluss dieses Verfahrens aufnehmen, könnte die Bonner Behörde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten und Bußgelder verhängen. Die Behörde hat für eine Entscheidung noch bis Anfang Jänner Zeit.
Kritik wegen Abhängigkeit von Russland
Durch die 1230 Kilometer lange Pipeline, die zwei Stränge hat, sollen jährlich 55 Milliarden m3 Gas geliefert werden. Damit können nach Angaben der Betreibergesellschaft 26 Mio. Haushalte versorgt werden. Gazprom hatte vor mehr als drei Wochen mitgeteilt, dass die Pipeline fertiggestellt sei.
Vor allem der Widerstand der USA, die Sanktionen androhten und auch verhängten, verzögerte den Bau, der 2018 begonnen wurde und 2019 hätte beendet werden sollen. Die US-Regierung kritisiert, Europa mache sich durch die Pipeline bei der Energieversorgung zu stark von Russland abhängig.
Bereits seit 2011 ist die weitgehend parallel verlaufende Pipeline Nord Stream 1 teilweise und seit 2012 vollständig in Betrieb. 2020 wurden mit ihr laut Betreiber 59,2 Milliarden m3 Erdgas transportiert. (APA/Red)
Kommentare
Ärgerlich jetzt können die USA nicht verlangen, was sie wollten, jetzt müssen sie sich dem Marktpreis beugen. Sowas von falsch gelaufen.
Den Amerikanern wird schon etwas einfallen, um ihr Fracking Gas teuer an die EU zu verkaufen.
Das wird die deutschen Grünen aber nicht freuen. Für das Verhindern der Nordstream 2 wurden sie ja bezahlt.
Und jetzt dürfen die bösen Russen uns beim Heizkostensparen helfen.
Ungeheuerlich, diese rechten Russen….
Höchste Zeit für weitere Russland Sanktionen. Die Gaslieferungen müssen gestoppt werden. Die Grünen sollen sich den Arsch abfrieren oder Bruder Baum abfackeln.