Eine Sprecherin Schallenbergs bestätigte am Donnerstag das Zweiergespräch, nachdem das russische Außenamt ein Foto vom Treffen der beiden vor dem Tagungsgebäude auf sozialen Medien verbreitet hatte.

Das Treffen erfolgte “auf Bitte der OSZE und in Absprache mit dem Vorsitz”, sagte die Sprecherin. Schallenberg habe mit Lawrow “über das noch ausstehende Personalpaket der OSZE-Führungspositionen gesprochen”. Die Sprecherin weiter: “Als Sitzstaat der OSZE hat Österreich eine besondere Verantwortung, daher ist Außenminister Schallenberg diesem Wunsch nach gekommen.”

Verhältnis zu Russland schwer beschädigt

Schallenberg hatte in seiner Rede schwere Vorwürfe gegen Russland erhoben. Dass die OSZE derzeit “in Trümmern” liege, sei die Folge des “brutalen und nicht provozierten Angriffs” auf die Ukraine. Eine Person trage die Verantwortung für diesen Krieg, und dies sei der russische Präsident Wladimir Putin.

Diplomaten rangen bei der Tagung in der nordmazedonischen Hauptstadt darum, die Amtszeiten der vier OSZE-Topjobs zu verlängern. Die Mandate unter anderem von OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid laufen ohne Einigung am Sonntag aus. Das Verhältnis der meisten OSZE-Länder zu Russland ist wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine äußerst belastet.