Peter Pacult war nach dem 0:0 seiner Austria Klagenfurt bei Blau-Weiß Linz richtig sauer. Der Trainer der Klagenfurter kritisierte die Handspiel-Regel der FIFA scharf. Sinan Karweina brachte die Gäste in der Schlussphase in Führung. Doch sein Treffer wurde wegen eines Handspiels nach VAR-Intervention aberkannt.  “Aus meiner Sicht war es ein reguläres Tor. Ich verstehe die Regel nicht. Aber die Schiedsrichter können nichts für die Entscheidung der FIFA”, betonte der Trainer-Routinier.

Der Klagenfurter Joker Florian Jaritz blockte einen Schuss aus kürzester Distanz mit dem abgewinkelten Arm ab und leitete damit einen Konter inklusive Tor ein. Pacult war nach dem Schlusspfiff verärgert und zog einen Vergleich zur Wintersportart auf zwei Brettern. “Ich warte nur mehr darauf, dass man beim Skifahren sagt, die Skirennläufer dürfen die Hände nicht mehr zu Hilfe nehmen, was auch eine natürliche Bewegung ist”, erklärte der Wiener (63).  “Beim Fußball ist es genauso eine natürliche Bewegung, wenn dich einer aus einem Meter anschießt.” Es gebe niemanden, der da stehenbleibt und keine Bewegung macht.

Trainer von Blau-Weiß Linz äußerte Verständnis für Pacult

Laut Pacult könnte man die Situation zwar als Verbreiterung auslegen. Doch am Ende kam der SKA-Trainer zu einem klaren Schluss. “Da machen wir den Fußball irgendwann kaputt mit den ganzen Regeln.” Blau-Weiß-Coach Gerald Scheiblehner äußerte Verständnis für sein Gegenüber. “Ich glaube, dass man die Handspiel-Regel nie wirklich in den Griff bekommt. Aber verbesserungswürdig ist sie allemal.” Allerdings dürfe man nicht nur kritisieren, sondern müsse auch schauen, ob es Verbesserungsvorschläge gebe. Scheiblehner konnte auch die Schiedsrichter verstehen, “weil es wirklich schwierig zu entscheiden ist, was eine natürliche oder unnatürliche Bewegung ist”.

Der vermeintliche Siegtorschütze Karweina zeigte sich jedenfalls genervt. Zwar sei es laut Regelwerk wohl ein Handspiel gewesen, den Ball hätte der Linzer aber “wahrscheinlich auf die Tribüne” geschossen. Jaritz bezweifelte bei Sky, ob man eine Definition finden könne, “die keine Grauzonen lässt”. Für Scheiblehner ist besonders das Handspiel im Strafraum zu überdenken. “Da wäre die bessere Lösung, wenn die Hand wirklich einen Torschuss verhindert, der aufs Tor gegangen wäre.” Denn mittlerweile schießen Spieler den Gegnern schon absichtlich auf die Hand, sagte der Coach des Bundesliga-Aufsteigers, das werde von einigen Trainern ins Kalkül gezogen. “Das ist kein sportlicher Weg.”