Der Papst kürzt die Gehälter von Geistlichen und Kardinälen. Angesichts des Defizits des Heiligen Stuhls, das sich im Pandemie-Jahr 2020 verschärft hat, beschloss Franziskus im Rahmen eines Erlasses (“Motu proprio”) die Kürzung der Personalgehälter ab dem 1. April. Es handle sich um einen notwendigen Schritt zur Eingrenzung der Personalkosten, die einen beträchtlichen Teil der Kosten des Heiligen Stuhls ausmachen.

Arbeitsplätze werden im Gegenzug gesichert

In einem am Mittwoch veröffentlichten Erlass verfügte das katholische Kirchenoberhaupt laut Kathpress eine zehnprozentige Kürzung für Kurienkardinäle, andere leitende Mitarbeiter müssen auf acht, sonstige angestellte Priester und Ordensleute auf drei Prozent ihres Gehalts verzichten. Darüber hinaus werden laut dem Motu Proprio automatische Höherstufungen von Gehaltsklassen für zwei Jahre ausgesetzt. Die Maßnahmen gelten auch für die Mitarbeiter der Diözese Rom und der weiteren päpstlichen Basiliken. Betroffen sind insgesamt rund 4000 Mitarbeiter. Betriebsbedingte Kündigungen, so hatte Franziskus mehrfach betont, müssten unter allen Bedingungen vermieden werden.

Der Wirtschafts-Präfekt des katholischen Kirchenstaats, Pater Juan Antonio Guerrero Alves, versicherte, Gehälter und Arbeitsplätze blieben bestehen. In einem Mitte März veröffentlichten Interview bat er die Gläubigen um Unterstützung. “Die für 2021 veranschlagten Ausgaben sind die niedrigsten in der jüngeren Geschichte des Heiligen Stuhls”, sagte Guerrero. Insgesamt rechne man mit einem Verlust von rund 50 Millionen Euro. Der Haushalt des Vatikans umfasst dieses Jahr etwa 213 Millionen Euro. 2019, im Jahr vor Beginn der Pandemie, hatte der Kirchenstaat noch 307 Millionen Euro zur Verfügung. Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie machen somit auch dem Vatikan zu schaffen. (APA)