Dass die frühere Linken-Ikone mit ihrem “Bündnis Sahra Wagenknecht” (BSW) die Alternative für Deutschland (AfD) in Sachsen-Anhalt nach längerer Führerschaft in den Umfragen wieder vom Thron stoßen würde, wird Wagenknecht verschmerzen. Dass sie mit ihren zehn Prozent Zustimmung in der aktuellen Insa-Umfrage aber ausgerechnet die CDU auf Platz 1 hieven würde, wird wohl eher nicht in ihrem Sinne gewesen sein.

Doch Wagenknecht wirbelt alles durcheinander. Im Vergleich zur Befragung vor einem halben Jahr rutschte die AfD wegen des Zulaufs für das BSW um vier Prozentpunkte von 33 auf 29 Prozent. Die CDU von Ministerpräsident Rainer Haseloff bleibt stabil bei 32 Prozent und wäre damit wieder stärkste Kraft. Haseloff regiert an der Elbe seit 2011, aktuell in einer Deutschland-Koalition mit SPD und FDP.

Für ein Weiterregieren nach der Landtagswahl könnte es für das Bündnis allerdings eng werden: Die SPD kommt in der Umfrage auf acht Prozent, die FDP auf vier und wäre nicht mehr im Landtag vertreten. An der Fünf-Prozent-Hürde kratzen die Grünen.

Größte Verliererin in der Umfrage ist die Linkspartei

Das Bündnis Sahra Wagenknecht wurde erstmals in Sachsen-Anhalt abgefragt. Wäre am Sonntag Landtagswahl, könnte die Partei aus dem Stand mit zehn Prozent der Stimmen rechnen. Verliererin ist die Linkspartei, die mit fünf Prozent (minus 4) um den Einzug in den Landtag bangen müsste. Alle sonstigen Parteien kommen auf sieben Prozent.

„Die Wagenknecht-Partei verändert die politische Landschaft“, sagte Insa-Chef Hermann Binkert der „Bild“. „Vor allem AfD und Linke büßen dafür Stimmen ein. Dadurch kommt die CDU wieder auf Platz 1.“