Während die drei letzten Atomkraftwerke am vergangenen Samstag in Deutschland vom Netz genommen wurden (Emsland, Neckarwestheim II und Isar II), trudelte für die Stromkunden in Nordrhein-Westfalen (NRW) eine Hiobsbotschaft ein. Der marktführende Stromanbieter Eon kündigte an, den Strompreis zum 1. Juni dieses Jahres um bis zu 45 Prozent anzuheben.

Weil Eon Marktführer ist, dürften viele andere Energiekonzerne in Deutschland bei den Strompreisen nachziehen. Für Energieexperten kommt der Preisschub nicht von ungefähr, kommt doch Eon und anderen Stromanbietern durch den Wegfall der Atomkraft billiger Strom abhanden.

Mit dem Wegfall der Atomkraft ist den deutschen Energieanbietern billiger Strom abhanden gekommen

Gas und Strom sind schon im zweiten Halbjahr des Vorjahres stark gestiegen

Ein Sprecher des Konzerns erklärte die Erhöhung so: “Wir haben die vielfach teureren Einkaufskosten während der Energiekrise überdurchschnittlich lange für unsere Kunden abgefedert.” So wie andere Energiekonzerne habe auch Eon im vergangenen Jahr an den Großhandelsmärkten zu hohen Preisen zukünftige Energiemengen für Kunden sichern müssen: „Daher ist es unvermeidbar, dass sich dies zeitlich versetzt, aber immer noch gedämpft auch in den Endkundenpreisen niederschlägt.“ Die Krise sei noch nicht vorbei.

Die Preise für Gas und Strom sind in Deutschland im zweiten Halbjahr 2022 ohnehin schon stark gestiegen. Für private Haushalte kletterte der Gaspreis im Vergleich zur ersten Jahreshälfte durchschnittlich um 16,2 Prozent auf 9,34 Cent pro Kilowattstunde, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legten die Gaspreise um 36,7 Prozent zu.

Die Strompreise erhöhten sich weniger deutlich. Private Haushalte zahlten 4,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022 und damit durchschnittlich 34,96 Cent pro Kilowattstunde. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Plus von 6,4 Prozent.

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Kommentare

  • Lars Schu sagt:

    Ihnen ist schon klar, daß Aromkraft zu den teuersten Stromarten gehört, vom Staat, also den Steuerzahlern unglaublich subventioniert wurde, damit man überhaupt einen Preis hat? Verschiedene Quellen rechnen ohne Subventionen mit über 40€Cent je KW. Erneuerbare liegen vielfach drunter.
    Warum EON die Preise erhöht? Weil sie bisher noch zu den günstigsten gehörten.

    Endlich weg vom Populistenliebling Aromkraft, ist natürlich doof für die Gläubigen, die wirklich glaubten, das sei billiger Strom. Und bis wir in Thoriumkraftwerken investieren, muss dieses Konzept erst einmal irgendwann in 50 Jahren laufen. Bis dahin baden wir in Fusionskraftwerken…

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    1. Karl sagt:

      Wenn der Strom der Windräder nicht massiv subventioniert wäre (sogar garantierte Preise und Quoten, auch wenn KEIN Strom geliefert werden kann!), stünde kein einziges Windrad! Windräder haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren, dann sind sie Sondermüll, weil die Räder aus Komposit Material bestehen und nicht wiederverwertet werden können. Abgesehen von den Betonfundamenten, die nicht entfernt werden können!
      Davon abgesehen ist Energie nicht erneuerbar. Wie ideologisiert muß man sein um zu glauben, Energie wäre erneuerbar?

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  • Überschriften kritiker sagt:

    Wieder mal eine top überschrift, die suggerieren möchte, dass der atomausstieg falsch ist. Der macht nichts teurer, erneuerbare sind die günstigste elektrische energieform. Der atomanteil lag bei unter 7%. Die endlagerung trägt der steuerzahler und ist unbezahlbar.

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  • fred Müller sagt:

    naja, vielleicht wachen die Bürger jetzt endlich auf !
    Das ist die einzige Hoffnung die jetzt noch bleibt.

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    1. Udo Karuso sagt:

      Wer soll da aufwachen? Die einen regt die Politik des Ausquetschens der Mittelschicht mindestens seit der Ära Merkel schon extrem auf, die anderen stimmen absichtlich für immer höhere Benzinsteuern, höhere Strompreise und finden auch Lebensmittel viel zu billig.

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  • Klaus der 666. sagt:

    Das freut die Aktionäre!

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    1. Ironhouden sagt:

      Also bei mir ist ein Preis von 30,84 auf 49,33 Brutto gestiegen das nach beschliessung der Bremse und Abschaltung der AKW’s mit der Betonung auf 100% Ökostrom. Was nützt einem grüne Energie wenn sie eh nach Tageshöchstpreis berechnet wird.

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  • Kratos sagt:

    Wie bestellt so geliefert. Es sind nicht immer die Politiker, die schuldig sind, es gibt auch noch viele Wähler, die diese Politik gewählt haben. Also lebt damit und haltet den Mund.

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    1. Ela sagt:

      Ein Großteil der Bevölkerung hat diese sogenannte Regierung samt der Politik darsteller eben nicht gewählt und nicht bestellt. Warum sollten die alle damit leben? Ob Wahlen etwas am Zustand ändern, möchte ich sehr bezweifeln

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  • Peter.S sagt:

    E.on Bestandskunden die bisher 23,95 ct/kWh sollen ab 01. Juni 54,83 ct/kWh bezahlen angeblich weil die Einkaufspreise im letzten Jahr für ein paar Tage hoch waren, aber im gleichen Moment wirbt E.on um Neukunden mit einem Preis von 32,62 ct/kWh wie passt das zusammen Alle Bestandskunden von E.on sollten sich einen neuen Anbieter suchen scheinbar sind sie dem E.on Managern zu Ballastartig.

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  • Paul Füreder sagt:

    Da kommen noch dickere Bretter auf breiter Front….totaler Niedergang der Bundesrepublik…

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  • Der Selberdenker sagt:

    Also 45% Preissteigerung an der Ladesäule von E-Autos.

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  • Eine Kugel Eis sagt:

    Da geht noch einiges am Strompreis. Wie sagte doch der gute Jürgen Trittin einst. Der Preis einer Kugel Eis. Mittlerweile liegt der Durchschnittspreis bei 1,60€ je Kugel. Das wären dann 1,60€ je kWh. Vieler Orts kostet die Kugel auch schon 2€. Also noch genug Luft nach oben. Je Höher der Preis, desto geringer der CO2 Ausstoß, so sagen sie. Mal schauen ob sie recht behalten werden.

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  • Ganz einfach sagt:

    Wer rot grün wählt bekommt braun. Vor 80 Jahren waren es die Sozen und heute kommen die Grünen dazu.

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