Hierzu hat das Ministerium für Industrie und Handel in Moskau eine Liste veröffentlicht, welche der russischen “Iswestija” vorlag: Für rund 200 Artikel soll der Markenschutz gewährleistet werden und gleichzeitig den Menschen das Nötigste geboten werden. Wobei das “Nötigste” durchaus auf potente Käuferschichten in der Heimat abzielt: Von Apple, Bentley über Parfüms und Pelze, gehören auch Autos wie Jaguar und Tesla dazu.

Nach der Genehmigung dieser Liste durch das Justizministerium sollen auch Industrieanlagen von Siemens, Autoreifen, Sensoren, Baumaschinen, Elektronikartikel über spezialisierte Agenturen und befreundete Zwischenhändler wieder importiert werden können. In Deutschland sind Parallelimporte zum Beispiel von Arzneimitteln nicht nur gesetzlich erlaubt, sondern werden sogar staatlich gefördert – in einigen Ländern werden sie eingesetzt, um Preisunterschiede bei bestimmten Produkten zu umgehen.

Den Agenturen droht nun, dass auch sie Ziel von Sanktionen der Vereinigten Staaten oder der Europäischen Union werden. Vor allem die Versorgung von Ersatzteilen ist derzeit eines der größten Problem der russischen Wirtschaft, der Aufbau neuer Logistikketten hat gerade erst begonnen. Experten rechen laut Iswestija damit, dass erst in zwei bis drei Monaten mit Parallelimporten begonnen werden kann.

Kreative Wirtschaft findet neue Wege

Damit gehören “Parallelimporte”  wie “Ringtausch” bei Panzern zu den Begriffen aus dem ökonomischen Wörterbuch, die 2022 vermutlich den Weg in die Allgemeinheit finden wird. Verwöhnte Russinnen, die erst neulich noch den Verlust ihres Luxuslebens beweinten oder Designermarken beschimpften, können jedenfalls aufatmen.