“Der Börsengang ist für Douglas der nächste logische Schritt, um unser Potenzial künftig als börsennotiertes Unternehmen voll auszuschöpfen”, erklärte Vorstandschef Sander van der Laan in Düsseldorf.

Das Unternehmen will mit dem Börsengang rund 800 Millionen Euro erlösen, weitere 300 Millionen wollen die Altaktionäre, der Finanzinvestor CVC und die Familie Kreke, beisteuern. Douglas war vor gut zehn Jahren von der Börse genommen worden, als der Finanzinvestor Advent einstieg.

Douglas wird bei der Emission laut Insidern mit 5 Milliarden Euro einschließlich Schulden bewertet, im Vorfeld war von bis zu 7 Milliarden Euro die Rede. Mehr als ein Fünftel der Aktien wäre künftig im Streubesitz. Das frische Geld soll komplett in den Abbau der 3,4 Milliarden Euro hohen Schuldenlast (inklusive Mieten) fließen, die verbleibenden Kredite sollen zu besseren Konditionen refinanziert werden. Die Emission habe damit einen doppelt positiven Effekt, sagte Finanzvorstand Mark Langer. Douglas werde nach dem Börsengang 2,1 Milliarden Euro Schulden haben, das 2,7-Fache des operativen Ergebnisses (EBITDA).

Traditionsunternehmen seit 1821

Douglas, 1821 als Seifenfabrik gegründet, betreibt 1850 Parfümerie-Filialen in 22 Ländern, macht aber inzwischen knapp ein Drittel des Geschäfts online. Bis 2025/26 sollen 200 neue Läden eröffnet und 400 renoviert werden, bekräftigte Finanzchef Langer. Im Weihnachtsquartal, dem ersten des Geschäftsjahres 2023/24 (Ende September), stieg der Umsatz um 8 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (EBITDA bereinigt) um 13 Prozent auf 348 Millionen Euro. Trotz der hohen Schuldenlast schreibt Douglas auch unter dem Strich schwarze Zahlen. Bis 2026 will van der Laan den Umsatz im Schnitt um 7 Prozent pro Jahr auf mehr als 5 (2022/23: 4,1) Milliarden Euro treiben, bei einer bereinigten Umsatzrendite von 18,5 Prozent.

Organisiert wird der Börsengang von den Investmentbanken Citi, Goldman Sachs, Deutsche Bank, UniCredit und UBS. Douglas wäre heuer der zweite Börsenneuling in Frankfurt nach dem Panzergetriebehersteller Renk. Dessen Aktien sind gegenüber dem Ausgabepreis von 15 Euro auf inzwischen 27 Euro gestiegen. “Ob Douglas viel Aufmerksamkeit der im Moment KI-geblendeten Investoren bekommen kann, bleibt fraglich”, sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. “Vielleicht ist es aber genau der eher konservative Charme und die Bekanntheit der Marke, die für Ruhe in dem ein oder anderen Portfolio sorgen kann.”