Das Urteil hört sich unangemessen hart an? Kommt darauf an, denn die zuständige Staatsanwältin hatte vor Gericht sogar sieben Monate Gefängnis gegen den früheren Polizisten Peter K. (71) aus Berlin gefordert. Sie sprach von Selbstverteidigung, die an Selbstjustiz grenzte.

Was war geschehen? Peter K. war am 18. September in der Früh im Berufsverkehr unterwegs, hatte es eilig. Bereits um 8 Uhr  musste er zu einem Termin in seiner Arzt-Ordination erscheinen. Das hätte wohl auch geklappt, wäre die Landsberger Allee an jenem Morgen nicht von einigen angeklebten Chaoten der “Letzten Generation” blockiert worden.

Peter K. vor Gericht: “Die kommen extra nach Berlin und machen einem hier alles kaputt. Ich stieg aus und rief: So geht’s nicht! Interessierte die aber nicht. Da holte ich mein altes Spray aus dem Auto. 4711 Kölnisch Wasser, die polnische Variante. Das benutze ich immer, um mich frisch zu machen. Aber nach einigen Spritzern war die Flasche auch schon alle. Leider.”

Richterin: "Duftwasser-Spray kein angemessenes Mittel"

Ein Video der Spray-Aktion stellten die Klima-Chaoten selbst online, der Einsatz des Ex-Polizisten landete vor Gericht. Das Urteil: 90 Tagessätze zu je 30 Euro wegen gefährlicher Körperverletzung in einem minderschweren Fall: “Sie wurden genötigt, anzuhalten – auch das ist eine Straftat. Aber ihr Duftwasser-Spray war kein angemessenes Mittel der Reaktion. Auch wenn die Wirkung nicht besonders schwer war”, begründete die Richterin: “Das wissen Sie als ehemaliger Polizist.”