Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wird bei den heutigen Gesprächen zwischen dem Bund und den Ländern für eine Verlängerung der aktuellen Schutzmaßnahmen eintreten. Das hat ein Sprecher am Vormittag der APA mitgeteilt. Nach Beratungen mit Medizinern sei der Bürgermeister zu dem Schluss gekommen, dass derzeit noch keine Trendumkehr bei den Infektionen bzw. auf den Intensivstationen zu erkennen sei, hieß es. Der Schutz der Bevölkerung stehe nun im Vordergrund.

Ludwig werde den Schritt für Wien empfehlen, es mache jedoch Sinn, die geltende “Osterruhe” für die gesamt Ostregion zu verlängern, betonte der Sprecher. Details sollen nun am Nachmittag diskutiert werden. Einen Zeitpunkt, bis zu welchem Datum die Maßnahmen verlängert werden sollen, nannte Ludwig vorerst nicht. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gilt aktuell bis 11. April ein strenger Lockdown. Es gelten restriktivere Ausgangsbestimmungen, Handel und persönliche Dienstleister sind geschlossen. Die Schulen befinden sich wieder im Distance Learning.

Wiener FPÖ-Chef übt Kritik

„Mit der Schließung der Schulen und des Handels sowie Kontaktverboten über den 11. April hinaus führt Ludwig die Bundeshauptstadt in den wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Abgrund. Es ist skandalös, wie der Bürgermeister die Wiener in Geiselhaft nimmt und an einem Lockdown festhält, der bis zum heutigen Tag nichts gebracht hat. Leidtragende sind die Kinder, deren Eltern, die Geschäftsbesitzer, die Gastronomen und deren Mitarbeiter, die unter der katastrophalen Politik Ludwigs leiden müssen“, so FPÖ-Wien Chef, Dominik Nepp, der ein sofortiges Lockdown-Ende fordert.

Der freiheitliche fordert von der rot-pinken Stadtregierung die Umsetzung eines Corona-Aktionsplans, der unter anderem die schnelle Errichtung von eigenen Corona-Spitalsgebäuden, die Umschulung von Pflegegkräften in eigene Covid-Intensivpfleger, den Einbau von Luftfilteranlagen in Schulen sowie eine Investitionsoffensive für Wien vorsieht. „Corona wird uns realistisch gesehen noch länger begleiten und daher brauchen wir diese Vorkehrungen, um ohne Lockdown wieder normal weiterleben zu können.” (APA/red)