In seiner Rede in South Carolina attackierte Joe Biden vor Anhängern den ehemaligen Präsidenten Donald Trump (77). Dabei nahm er seinen politischen Rivalen zunächst aufs Korn. Er stellte Trump als Untergangspropheten dar, der die amerikanische Wirtschaft im Zusammenbruch sieht, obwohl es mit ihr zurzeit bergauf gehe. So habe man in den vergangenen Wochen „echte Beweise dafür gesehen, dass die amerikanischen Verbraucher echtes Vertrauen in die Wirtschaft haben, die wir aufbauen“.

Dann fuhr der US-Präsident fort: „Lassen Sie mich Ihnen sagen, wer das noch bemerkt: Donald Trump.“ Die Fans reagieren mit Gelächter. Biden warf Trump vor, sich einen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu wünschen. Doch anstatt ihn dann als „ehemaligen“ Präsidenten zu bezeichnen, nannte er ihn prompt den „amtierenden“ Präsidenten.

Kritik und Spott in den sozialen Medien

Zunächst verschluckte Biden seine Worte, als er versuchte, seine Gedanken zu sammeln. Dann sagte er: „Haben Sie gesehen, was er kürzlich gesagt hat? Er will, dass die Wirtschaft in diesem Jahr zusammenbricht! Der amtierende Präsident.“

Biden schien sich seines Fehlers bewusst zu sein und bat das Publikum um Verzeihung. Anschließend fügte er hinzu: Trump „weiß“, dass die US-Wirtschaft „solide und stark ist und noch stärker wird“.

In den sozialen Medien wurde der Präsident für diese Bemerkung kritisiert. Viele zogen aufgrund des Lapsus Rückschlüsse auf Bidens geistige Gesundheit und Fitness.

„US-Soldaten werden getötet, das Land und die Welt sind am Boden zerstört und dieser korrupte Clown kann keinen Satz bilden und bezeichnet Trump als ‚amtierenden Präsidenten‘“, schrieb Podcast-Moderatorin Monica Crowley. „Nein, wenn Trump Präsident wäre, wären wir nicht in diesem Alptraum!”

US-Moderatorin und Kolumnistin Monica Crowley (Bild) war unter Donald Trump stellvertretende US-Finanzministerin für öffentliche Angelegenheiten.Kevin Dietsch/Getty Images

Kritik kommt auch von den Demokraten

Kritik erntet der US-Präsident aber auch von seiner eigenen Partei. Der demokratische Präsidentschaftskandidat und parteiinterne Rival Dean Phillips kritisierte Biden nur wenige Stunden nach seiner verwirrenden Rede. Biden zeige einen „körperlichen und kommunikativen Verfall“, die Probleme seien „offensichtlich“, da Bedenken über das Alter des Präsidenten seine Wiederwahl gefährdeten.

Biden unterliefen in den vergangenen Jahren seiner Präsidentschaft Fauxpas am laufenden Band. Erst kürzlich bezeichnete er Trump bei einer anderen Rede in einer Brauerei in Wisconsin als „Professor“ und nicht als „Vorgänger“. Ein andermal twitterte die demokratische Senatorin von Minnesota, Amy Klobuchar, ein Foto, das den Präsidenten in einer Bar mit Gewerkschaftsarbeitern zeigt. Dabei trug er einen Schutzhelm, den er allerdings aufgesetzt hatte.