Knallharte Verbal-Tachtel von den SPÖ-nahen Vertretern der österreichischen Senioren für den Kabarettisten Moritz Neumeier (35) und die Sender-Verantwortlichen von 3Sat, an dem der Zwangssteuer-Sender ORF 25 % der Anteile hält: “Derartige Aussagen sind eine unfassbare, unglaubliche, menschenverachtende Entgleisung und völlig inakzeptabel – auch in einem Kabarettprogramm”, meint Ex-SPÖ-Nationalrat Peter Kostelka vom Pensionistenverband.

SPÖ-Pensionisten-Vertreter Peter Kostelka übt scharfe Kritik.APA/GEORG HOCHMUTH

Kostelka fordert von 3sat “ein klares Statement”, der Sender soll sich “deutlich von Moritz Neumeier und seinen Aussagen” distanzieren. Auch Kabarettist Neumeier soll sich “für seine verbale Entgleisung entschuldigen”.

Das dürfte auch dringend nötig sein, wenn 3Sat und auch der ORF nicht sämtliche Zuseher über 70 Jahren verlieren wollen: Wie berichtet, meinte Neumeier im Hauptabendprogramm, dass man sich die Abschiebung von illegal eingereisten Migranten sparen könne, wenn “alle über 70” getötet werden.

Fast alle Reaktionen auf den Neumeier-Sager waren negativ.

ZDF: "Satirisches Stilmittel!"

Peter Kostelka, der Präsident des Pensionistenverbands, kritisiert scharf: “Hier geht es nicht mehr um die Freiheit der Kunst, denn die Grenzen sind dann klar überschritten, wenn Hass geschürt, eine Menschengruppe pauschal diffamiert und zu Gewalt und Tötung aufgerufen wird. Personen, die solche Botschaften verbreiten, dürfen dafür keine Plattformen erhalten, schon gar nicht in einem öffentlich-rechtlichen TV-Sender.”

Der Kabarettist bei der Sendung auf 3Sat.

Das ebenfalls mit Zwangsgebühren mitfinanzierte ZDF, das auch 32,5 % an 3Sat hält, kommentiert dazu laut Standard: “In seinem satirischen Vortrag setzt sich Moritz Neumeier kritisch mit der Meinung auseinander, Geflüchtete würden das deutsche Gesundheitssystem entscheidend belasten. Um diese aus seiner Sicht unmenschliche These zu kritisieren, konfrontiert er sie mit Hilfe des satirischen Stilmittels der Übertreibung in derselben Logik mit einer zynischen Gegenthese.”

Zur Erinnerung: Ab 1. Jänner – also schon in 41 Tagen – darf der ORF bei allen Österreichern 722 Millionen Euro an Zwangs-TV-Steuer abkassieren. Alleine das vom ORF beauftragte Geldeintreibungs-Unternehmen kassiert davon 39 Millionen Euro. Und wer nicht zahlt, der soll gepfändet werden – und im Endeffekt müssen Zahlungs-Verweigerer eine Ersatzarreststrafe in einem Gefängnis absitzen.