Der junge Tatverdächtige, der hochsensible US-Verteidigungs- und Geheimdienst-Dokumente weitergegeben haben soll, heißt Jack Teixeira – US-Beamte nannten sofort den vollen Namen gegenüber CBS News.

Die New York Times war anscheinend schneller als das FBI und hat die Identität als erstes Medium enthüllt. Er war Anführer einer Online-Gaming-Chatgruppe, in der in den vergangenen Monaten die Dateien durchgesickert sind.

Selfie in Uniform: der 21-jährige Tatverdächtige

Mindestens 50 geheime Dokumente landeten auf der Plattform Discord

Der Zeitung zufolge handelt es sich um ein 21-jähriges Mitglied der Geheimdienstabteilung der Massachusetts Air National Guard. Die New York Times beruft sich auf Interviews mit anderen Mitgliedern der Online-Gruppe, von denen einer sagte, er kenne die Person, die die Dateien weitergegeben habe, seit mindestens drei Jahren.

Das TV filmte die Verhaftung

Mindestens 50, vielleicht aber auch mehr als 100 geheime Dokumente wurden auf Discord, einer bei Spielern beliebten Social-Media-Plattform, veröffentlicht. Die Dokumente enthalten eine Reihe von nachrichtendienstlichen Einschätzungen über den Krieg in der Ukraine, aber auch sensible Informationen über Länder auf der ganzen Welt, darunter auch Verbündete der USA.

Unter den Chat-Mitgliedern waren auch Russen und Ukrainer

Der mutmaßliche Informant soll ein junger, charismatischer Waffennarr sein. Die Washington Post berichtete, dass der Mann der Leiter eines Discord-Chatraums war, der etwa zwei Dutzend Mitglieder umfasste, die “Memes, anstößige Witze und leeres Geschwätz” austauschten und gemeinsam beteten und Filme ansahen. Zu den Mitgliedern gehörten Menschen aus Russland und der Ukraine sowie aus einer Reihe anderer Länder in Europa, Asien und Südamerika, berichtet die Zeitung.

Die geheimen Dokumente stammten unter anderem aus dem Pentagon, dem US-Verteidigungsministerium (Bild).Getty

Zunächst blieben die Leaks in dem kleinen Chatroom, aber Anfang März begannen die Mitglieder, sie auf anderen Discord-Servern zu posten, darunter solche, die dem Spiel Minecraft und einem philippinischen YouTuber gewidmet waren. Von dort aus wurden sie auf der Pinnwand 4chan und in der Chat-App Telegram gepostet, insbesondere auf pro-russischen Kanälen. In einigen Fällen wurden sie verändert, um die Zahl der ukrainischen Opfer zu erhöhen.

Im Discord-Chatraum wurden primär anstößige Witze und leeres Geschwätz ausgetauscht.

Biden: Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden während einer Reise nach Irland erklärt, die Ermittler stünden kurz davor, die Person zu finden, die die Dokumente weitergegeben hat. “Wie sie wissen, laufen die Ermittlungen der Geheimdienste und des Justizministeriums auf Hochtouren, und sie sind nahe dran”, sagte Biden vor Reportern.