
Personalmangel: 18-Millionen-Ausbau in Pflegeheim kann nicht eröffnet werden
Das neue Stockwerk sollte Platz für 50 Betten bieten, doch der Personalmangel verunmöglicht die Eröffnung. Laut Pflegeheim-Direktor Thomas Weiß handelt es sich dabei um ein systemisches Problem. Eine Eröffnung wird es in diesem Jahr wohl nicht mehr geben.
18 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln kostete der Ausbau des Pflegeheims „Schillerhaus“ in Gleisdorf, 21 Kilometer östlich von Graz. Doch wie die “Kleine Zeitung” berichtet, kann das neue Stockwerk, bestehend aus 50 Betten und 37 Zimmern, nicht in Betrieb genommen werden. Der Grund dafür ist das fehlende Personal.
60 bis 70 Personen fragen laut Weiß um Plätze im Pflegeheim an. Der Bedarf ist gegeben. Doch allein für die neue Station braucht es 40 bis 45 neue Fachkräfte und mit den Mitarbeitern für das gesamte Pflegeheim kommt man auf eine Zahl von 55 benötigten Mitarbeitern. Dabei braucht es Personal in sämtlichen Bereichen: der Pflege, der Küche, der Wäscherei, der Reinigung und der Verwaltung.
„Ein systemisches Problem“
Das öffentliche Pflegeheim setzt bei der Anwerbung von neuen Mitarbeitern auf eine Marketingagentur, die Videos von Fachkräften produziert, die von ihrem Arbeitsalltag erzählen. Das brachte, so Weiß, zwar einige Bewerbungen ein, doch besonders das Gehaltsschema im öffentlichen Dienst stellt ein Problem dar. Weiters ist die Konkurrenz durch private Heime oder Heime aus anderen Bundesländern, die oft mehr zahlen, groß. Weiß appelliert dabei an die Politik, den Pflegebereich aufzuwerten. Auch die in Pension gehende Babyboomer-Generation stellt Schwierigkeiten für die Branche dar.
Mini-Eröffnung
Sollten neue Arbeitskräfte die Station nicht überlaufen, wird sie dieses Jahr auch nicht mehr eröffnet. Laut Weiß sei es bereits eine Herausforderung, die aktuellen 150 Betten aufrechtzuerhalten. Mit einem kleineren Team könnten vielleicht in einer ersten Phase dennoch 15 bis 20 neue Bewohner aufgenommen werden.
Kommentare
Vollkommen richtig, die zum Teil sinnlosen Dokumentationen und die ganze Bürokratie, sie nehmen uns die Freude an der Arbeit!
€ 360.000,- pro Bett im PH, finde ich heftig!!!
Das kann ich auch bestätigen! Seit 23 Jahren von Azubi bis Heimleiterin mit Herz Verstand und Seele habe ich gerne in der Pflege gearbeitet. Leider läuft es seit Jahren in der Pflegewelt alles schief und in die falsche Richtung. Es geht nicht mehr um den Mensch, sondern nur um Bürokratie. Jeder, der keine Sprache spricht die Grundlage nicht gelernt hat aber im Ausland eine medizinische Ausbildung hat, wird als Fachkraft anerkannt. Man kann ohne Sprache nur mit “Herzsprache” und normalen Menschenverstand arbeiten wenn die Bürokratie und Fachkräftquote reduziert und abgeschafft wird. Bei uns im Unternehmen verdient eine Fach- oder Hilfskraft sehr gut
Leider haben wir seit Jahren Personal Mangel Probleme mit den Behörden, die den Mensch nicht mehr als Mensch sehen sondern nur die Pflegedokumentation. Obwohl unsere Bewohner und deren Angehörige mit unseren Leistungen zufrieden sind, müssen wir immer wieder alles verbessern. Das System hat mich persönlich soweit gebracht, dass ich aus dem Beruf und der ganzen Pflege werde komplett austeige! Und das, obwohl ich so gerne dort gearbeitet habe, dass ich meinen Mann (der in Gleisdorf geboren ist) dazu inspiriert habe, ein positives heiteres Buch über meine Erlebnisse aus 20 Jahren Altenheim, mit dem vielsagenden Titel “…und wehe ihr holt mich hier raus”, zu schreiben.
Treffender kann man es nicht auf den Punkt bringen! Herzlichen Dank dafür. Seit vielen Jahren läuft sehr vieles schief im Gesundheitswesen. Die Verwissenschaftlichung der Pflege, die explodierte Bürokratie bindet extrem viel Arbeitszeit. Wenn mir eine DGKS erzählt dass sie für 3 Stunden Arbeit am Patienten 3 Stunden am Computer eintragen muss, dann läuft vieles gaaanz falsch. Dass die Politik nicht weiß was wir brauchen, das ist klar. Dass sie es aber nicht hören will von denen, die tagtäglich über Jahrzehnte in diesem Bereich arbeiten, das ist schlichtweg ignorierant und dumm.
Immer wir die Pflege nur auf das Gehalt reduziert, dass ist Blödsinn.
Ich habe selbst 35 Jahre in der Pflege gearbeitet und kann sagen, wenn jemand um 2000€ den Hintern nicht putz, tut er das auch 2200 € nicht
Die Pflege ist nur zu 50% Beruf aber auch zu 50% Berufung.
Wann begreift ihr endlich, dass nicht alles mit Geld zu richten ist.
Der Pflegekräftrmangel hat in Wahrheit schon vor mehr als 10 Jahren begonnen und wurde mit der komplett unnötigen Maturavorauasetzung für das Pflegediplom massiv beschleunigt.
Den selben Fehler hat man gemacht als man den Medizinern erlaubte direkt nach dem Studium in ein Fachgebiet einzutreten ohne vorher die Ausbildung zum Allgemeinmediziner absolvieren zu müssen.
Das alles sind Fehler die sich nun bitter rächen.
Treffender kann man es nicht auf den Punkt bringen! Herzlichen Dank dafür. Seit vielen Jahren läuft sehr vieles schief im Gesundheitswesen. Die Verwissenschaftlichung der Pflege, die explodierte Bürokratie bindet extrem viel Arbeitszeit. Wenn mir eine DGKS erzählt dass sie für 3 Stunden Arbeit am Patienten 3 Stunden am Computer eintragen muss, dann läuft vieles gaaanz falsch. Dass die Politik nicht weiß was wir brauchen, das ist klar. Dass sie es aber nicht hören will von denen, die tagtäglich über Jahrzehnte in diesem Bereich arbeiten, das ist schlichtweg ignorierant und dumm.
Wem wunderts? Diese Regierung macht ja einen Murks nach dem anderen. Diplomierte Pfleger mit mehreren Jahren Berufserfahrung wurden quasi degradiert von Fachhochschul-Absolventen mit akadem. Titel Bachelor od Master. Aufstiegschancen für einfach diplomierte sind seit Jahren nicht mehr vorhanden. Die sogenannte Lehre mit 3 Jahren schließt mit Pflegeassistent ab – weitere Aufstiegschancen ebenfalls nicht vorhanden da Pfleger aus Fachhochschulen mit identer Ausbildung hierarchisch über sie stehen (auch gehaltlich). Das FH Pfleger eher nicht am Bett arbeiten sondern Chef spielen wollen ist klar. Die neuen zusätzlichen Kompetenzen sogen für zusätzliche Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen durch zusätzliche Arbeit u dienen nur den Besitzern der Heime, Krankenanstalten u mobilen Stützpunkte od nur faulen od uninteressierten Ärzten. In Heimen u in der mobilen Pflege sind zudem die ohnehin raren diplomierten Pfleger meist für 100 Menschen u mehr zuständig – Unmöglich dabei den Überblick zu bewahren u gute Pflege zu gewährleisten.
Schlechte Arbeitsbedingungen, keine Aufstiegschancen und niedriges Gehalt machen diesen Beruf nicht gerade Attraktiv – im Gegenteil, durch das neue Gesetz wird es sogar noch schlechter (obwohl Pfleger glaubten das Rauch u Kocher jetzt nach dem Coronairrsinn dazugelernt haben u etwas positives für sie tun – war ein Irrtum).
Da werden sie wohl wieder nach ausländischen Pflegekräften suchen und sie einem anderen Staat abwerben müssen.
Eine Schande was da passiert.
Ja unsere Regierenden haben auf allen Ebenen versagt. Alles soll akademisch werden, statt praktischer Ausbildung gibt‘s nun mehr Theorie und weniger Praxis. Da wird wieder mal komplett am Bedarf vorbei ausgebildet.
Was die Heimplätze kosten da könnten sie ruhig viel mehr zahlen!!!
Wieso vergrößert man das Heim wenn man kein Personal hat? Diese Situation war schon lange bekannt!!!
Die steirische “Gesundheitslandesrätin” Juliane Bogner-Strauß
Landesrätin bezeichnete ungeimpfte Pflegekräfte als Todesengel. Wer will da noch im Gesundheitsbereich arbeiten?
“Das brachte, so Weiß, zwar einige Bewerbungen ein, doch besonders das Gehaltsschema im öffentlichen Dienst stellt ein Problem dar”
Mein Vorschlag, alle Politikerbezüge werden um 1/3 gekürzt bzw. dem Gehaltsschema des öffentlichen Dienstes angepasst.
Das Gehaltsschema des öffentlichen Dienstes ist zerfurcht von alten Beamteneinstufungen (hohe Gehälter) bis hin zum neuen System der Vertragsbediensteten (lange Befristungen und niedrige Gehälter). Das gesamte System ist unflexibel und starr. A darf nicht was B macht und C schaut zu… Ein fürchterliches System mit welchem sich die Verwaltung selbst im Weg steht.
Wenn man halt immer gegen Ausländer hetzt, dann werden halt keine ausländischen Pflegekräfte kommen. Ganz einfach.
Macht doch eh alles später die KI (Ironie off).
Wie man sieht, die Politik versteht ihr Geschäft. Vorher ist man Verschwörungstheoretiker, nachher das große Jammern.
Sitzen ja eh Tausende Qualifizierte aus dem Orient (mit Freizeitbetreuern) in steirischen Asylquartier rum. Freizeitbetreuer umschulen, „Qualifizierte“ arbeiten lassen. (ironie off)
3.000 brutto und ihr habt sofort wieder Arbeitskräfte.
Das ist Blödsinn!
Wenn dir wer um 2000€ den Hintern nicht putzt, tut er dss um 2.200€ auch nicht.
Gehälter anpassen, flexiblere Dienstzeiten (ja, das ist trotz Dienstrad möglich), Kindergartenplätze für Teilzeitkräfte müssen ebenso flexibler gestaltet werden, mehr Benefiz, besseres Arbeitsklima uvm. Die Zeiten des Sklaventums sind vorbei!!!
Zahlt mehr dann kommen auch die Arbeitskräfte, Entlohnung und Arbeitsbedingungen sind das um und auf. Sowie Urlaubsanspruch und diverse andere Benefiz.
Nix zahlen, nix kriegen.
Ganz einfach.
Mich wundert gar nix. Alleine, dass man sich als Pflegekraft registrieren lassen muss, damit man in seinem Beruf arbeiten darf. Sonst verliert man laut ak seine Berechtigung!!! Blöd wenn man denkt, seine Ausbildung würde einen zur Ausübung seines Berufes berechtigten. Nein eine Registrierung muss da zusätzlich sein! da wird man mehr als unfreundlich in Zusendungen darauf hingewiesen … Das zeugt von der ungemeinen Wertschätzung!
Allfälliges Personal wurde ja mit „Impfpflicht“ und „Strafanklage bei fehlender Maske“ vergrault.
Also bei dem was die letzten Jahre abgelaufen ist, würde ich auch keinen Pflegeberuf mehr ergreifen wollen. War absolut unterirdisch.
1. Ihr hättet bei Corona keine Impfpflicht einführen dürfen, dann hättet ihr noch ein Personal. 2. Beutet die Menschen nicht aus. 3. Zahlt ein Leistungsgerechtes Gehalt. 4. Arbeitszeiten anpassen, damit die Menschen auch Freizeit haben. Genau diese Punkte sind Schuld an dem sogenannten “Fachkräftemangel” und nicht, daß es zu wenige gibt. Ihr wollt alle nur noch billigere Arbeitskräfte aus dem Ausland und so können Krisen nicht bewälltigt werden.
Genau so habe ich das Vermutet. Auch wir haben neue Schule, neues Altersheim, neues Restaurant. aber zu wenig Lehrer, Köche, Altenpfleger, Kellnerinnen
Ich habe 25 Jahre in der mobilen Pflege gearbeitet.
Schon damals hat die Politik das pflegesystem kaputtgeschrumpft.
Der pflegeschlüssel wurde herabgesetzt.
Jetzt haben wir das Dillemma.
Das gesamte Pflegesystem gehört aufgewertet.Das Berufsbild verbessert.
Es genügt nicht nur mit höherem Gehalt u.Arbeitszeiten mehr bzw.besseres Personal zu bekommen.
Und seien wir froh das es ausländisches Pflegepersonal gibt denn ich weiss aus Erfahrung das heimische nicht 24 std.(2 Wochen lang)arbeiten würden.
Es waren die Sparmassnahmen der vergangenen Regierung die wir bzw.die älteren Menschen jetzt ausbaden müssen