18 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln kostete der Ausbau des Pflegeheims „Schillerhaus“ in Gleisdorf, 21 Kilometer östlich von Graz. Doch wie die “Kleine Zeitung” berichtet, kann das neue Stockwerk, bestehend aus 50 Betten und 37 Zimmern, nicht in Betrieb genommen werden. Der Grund dafür ist das fehlende Personal. 

60 bis 70 Personen fragen laut Weiß um Plätze im Pflegeheim an. Der Bedarf ist gegeben. Doch allein für die neue Station braucht es 40 bis 45 neue Fachkräfte und mit den Mitarbeitern für das gesamte Pflegeheim kommt man auf eine Zahl von 55 benötigten Mitarbeitern. Dabei braucht es Personal in sämtlichen Bereichen: der Pflege, der Küche, der Wäscherei, der Reinigung und der Verwaltung.

„Ein systemisches Problem“

Das öffentliche Pflegeheim setzt bei der Anwerbung von neuen Mitarbeitern auf eine Marketingagentur, die Videos von Fachkräften produziert, die von ihrem Arbeitsalltag erzählen. Das brachte, so Weiß, zwar einige Bewerbungen ein, doch besonders das Gehaltsschema im öffentlichen Dienst stellt ein Problem dar. Weiters ist die Konkurrenz durch private Heime oder Heime aus anderen Bundesländern, die oft mehr zahlen, groß. Weiß appelliert dabei an die Politik, den Pflegebereich aufzuwerten. Auch die in Pension gehende Babyboomer-Generation stellt Schwierigkeiten für die Branche dar.

Steirer Pflegeheime haben mit besser zahlender Konkurrenz zu kämpfen.

Mini-Eröffnung

Sollten neue Arbeitskräfte die Station nicht überlaufen, wird sie dieses Jahr auch nicht mehr eröffnet. Laut Weiß sei es bereits eine Herausforderung, die aktuellen 150 Betten aufrechtzuerhalten. Mit einem kleineren Team könnten vielleicht in einer ersten Phase dennoch 15 bis 20 neue Bewohner aufgenommen werden.