Die Staus von Containerschiffen vor großen chinesischen Handelshäfen werden in der Volksrepublik von Tag zu Tag länger. Der Grund ist der rapide Anstieg der Corona-Fälle durch die hochansteckende Omikron-Variante und die damit verbundenen Personalausfälle. Die wichtigsten Häfen seien zwar geöffnet und würden auch Ladungen löschen, sagten Schiffseigner, Analysten und Lieferkettenmanager am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Aber die Schlangen würden immer länger, weshalb einige Containerschiffe bereits ihre Routen änderten, um die erwarteten Verzögerungen zu vermeiden.

Beladung geht "massiv zurück"

Die Beladung im Yantian-Hafen von Shenzhen, dem viertgrößten Containerterminal der Welt, gehe bereits “massiv zurück”, sagte die Asien-Pazifik-Managerin beim Transportunternehmen Seko Logistics, Jasmine Wall. Zahlreiche Lastwagenfahrer und Fabrikarbeiter müssten zu Hause blieben. “Das bedeutet, dass es schwierig werden wird, Fracht zu und von den Häfen zu transportieren”, bestätigte auch Lars Jensen, Chef von Vespucci Maritime, einer Beratungsfirma für die Container-Schifffahrt. Nachsatz: “Das wird sich sowohl auf die Lieferketten als auch auf die Transportkosten auswirken.”

Rekord bei Charterkosten

Die Charterkosten für bestimmte Container sind auf den wichtigsten globalen Schifffahrtsrouten bereits so hoch wie nie zuvor. Dem Barometer des Online-Frachtmarktbetreiber Freightos zufolge liegen sie auf der Route zwischen China und der US-Westküste teils bei 16.000 Dollar (14.532,64 Euro), auf der Route von China nach Europa bei 13.000 Dollar (11.810,37 Euro).