Ex-Pflegerin brach im Haus des ehemaligen Arbeitgebers mehrmals ein und versuchte es mit einem gefälschten Testament zu erbeuten

Eine 43-jährige Pflegerin ist gemeinsam mit ihrem gleichaltrigen Mann mehrfach in das Haus ihres ehemaligen 78-jährigen Arbeitgebers in der Oststeiermark eingestiegen, hat das Auto des betagten Paares gestohlen und wollte sich mit einem gefälschten Testament offenbar auch noch das Haus der Steirer unter den Nagel reißen. Das diebische Paar wurde in flagranti von der Polizei im Haus ertappt.

Das ältere Ehepaar aus Fürstenfeld (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) hatte im Vorjahr sein Haus verlassen müssen und ist in ein Pflegeheim gezogen. Das dürfte die ehemalige Pflegerin gewusst haben. Schon zu Weihnachten 2020 wurde in das nunmehr unbewohnte Haus des Paares eingebrochen. Dabei schlugen damals noch unbekannten Täter die Verglasung einer Terrassentür ein, durchsuchten sämtliche Räumlichkeiten und versuchten, einen Stahltresor aufzubrechen. Nachdem das offenbar misslang, stahlen sie den Pkw des 78-Jährigen und fuhren damit ins Ausland. Die Autoschlüssel hatten sie im Vorraum des Hauses gefunden.

Dass eingebrochen worden war, fiel zunächst gar nicht auf. Erst als das Auto nach einem Unfall in Slowenien zurückgelassen wurde und slowenische Behörden die steirischen Ermittler kontaktierten, wurde der Einbruch bemerkt. Von den Verdächtigen fehlte da aber noch jede Spur. Als am Donnerstag dann Nachbarn zwei Personen beim Wohnhaus des Paares sahen, riefen sie die Polizei. Eine Streife stellte die Verdächtigen. Sie hatten eine Totalfälschung eines Testaments bei sich sowie ein gefälschtes Schreiben eines Gerichts. Damit beabsichtigten die Bosnier offenbar, widerrechtlich Erbansprüche auf das Einfamilienhaus geltend zu machen, so die Ermittler.

Der in seiner Heimat mehrfach vorbestrafte Mann leugnete alles, die ehemalige Pflegerin dagegen gestand. Beide wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz festgenommen und in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht. (APA/Red)