Zum einen hilft der neue Mehrheitseigentümer CDE um den Franzosen Nicolas Walewski mit einem zweistelligen Millionendarlehen. Zum anderen hat ein nicht näher bezeichneter „weiterer Hauptaktionär“ ein 15-Millionen-Euro-Darlehen bis Mitte 2023 gewährt.

Das geht aus dem Abschluss zum Geschäftsjahr 2020 hervor. Wer dieses „Phantom“ ist, wollte H&K auf Anfrage der „Welt“ nicht verraten.

Keine klaren Verhältnisse

Bei der virtuellen Hauptversammlung im Herbst 2020 blendete H&K nur ein anonymisiertes Tortenstückdiagramm mit sechs größeren Aktionären ein. Im neuen H&K-Jahresbericht heißt es, dass CDE die H&K-Aktien unmittelbar und mittelbar über die Finanzgesellschaft Sofi Kapital auf der Karibikinsel Barbados hält.

Bei einem Zivilprozess am Landgericht Stuttgart zu Hauptversammlungsbeschlüssen trat dann neben Heeschen und CDE überraschend auch ein Treuhänder eines Valetta Benefit Trust aus Malta auf. Also alles andere als klare Verhältnisse.

Der H&K-Vorstand gibt jetzt zumindest einen Hinweis, wie das Unternehmen seine Schuldenlast verringern will. Danach wird „die Umwandlung von Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital“ geplant, heißt es. Vereinfacht dargestellt könnten Darlehen von Aktionären, vermutlich von CDE, in Aktien gewandelt werden. Ein konkretes Datum wird nicht genannt, aber 2023 sind CDE-Darlehen über 80 Millionen Euro fällig.

Der Umsatz soll 2021 im niedrigen zweistelligen Millionenbereich zulegen, aber das operative Ergebnis leicht sinken. Dabei ist noch offen, ob H&K den Auftrag für 120.000 neue Sturmgewehre als G36-Nachfolgemodell bei der Bundeswehr erhält. Hier gibt es noch einen Streit über patentrechtliche Fragen zwischen H&K, dem Thüringer Wettbewerber C.G. Haenel und dem Verteidigungsministerium, das inzwischen auch vor Gericht gelandet ist.

Experten halten es hingegen für möglich, dass der Streit sogar beim Bundesgerichtshof landen könnte und noch Jahre dauert. Eine Entscheidung vor der Bundestagswahl wird nicht mehr erwartet.