Fieber, Hautausschlag, entzündete Augen, Durchfall. Die Symptome sind vielfältig, reichen bis zum lebensbedrohenden Organversagen. Die Mediziner nennen es „Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome“, kurz Pims. Besonders schlimm: Es soll erste Berichte über Langzeitfolgen geben.

Ärzte hatten das Pims-Syndrom erstmals im April vergangenen Jahres beschrieben – zu einer Zeit, als sich auch das Coronavirus Sars-CoV-2 weltweit ausbreitete. Was genau die Erkrankung auslöst, ist noch nicht restlos geklärt. Vermutlich verursacht die Infektion mit dem Virus eine verspätete Überreaktion des Immunsystems, berichtet der „Spiegel“

Einige Kinder brauchen Herzmedikamente

Die Krankheit ist heimtückisch, denn in den meisten Fällen treten Symptome erst vier bis sechs Wochen nach der eigentlichen Infektion auf. Betroffenen sind vor allem Kinder, die kaum oder gar keine Corona-typischen Beschwerden gezeigt hatten. In vielen Fällen war überhaupt nicht bekannt, dass sich die Kinder angesteckt hatten.

Die im Rahmen einer Studie untersuchten schwer erkrankten Kinder waren im Schnitt zehn Jahre alt. Viele von ihnen hatten neurologische Probleme, waren verwirrt, litten unter Halluzinationen und hatten Probleme, ihre Muskeln zu kontrollieren. Alle Kinder überlebten, einige mussten jedoch beatmet werden oder brauchten Herzmedikamente.

Sollen Kinder geimpft werden?

Sechs Monate später waren die meisten Symptome abgeklungen, alle Kinder bis auf eines nehmen wieder regulär am Unterricht teil. Allerdings fühlen sich einige Kinder weiterhin schlapp und leiden an Muskelschwäche. Auch mental hatten sich einige Kinder offenbar nicht wieder vollständig erholt, leiden unter Stimmungsschwankungen und Angstzuständen.

In Deutschland sind bisher 323 Pims-Fälle dokumentiert worden. Die zuständige Impf-Kommission hat jedoch indes noch keine Entscheidung getroffen, ob sie eine generelle Impfung von Kindern gegen Covid-19 empfiehlt. „Es muss zunächst genau geklärt werden, wie dringend die Kinder die Impfung brauchen zu ihrem eigenen Gesundheitsschutz“, sagt der Kommissions-Vorsitzende Thomas Mertens im Deutschlandfunk.