Die russische Generalstaatsanwaltschaft spricht auf ihrem Telegram-Kanal von “vorsätzlichen Handlungen zur Beschädigung der auf dem Ostseeboden verlegten Gasleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2”. Diese seien “nicht später als am 26.09.2022 im Bereich der Insel Bornholm” verübt worden.

"Russland wurde erheblicher Schaden zugefügt"

Moskau begründete die Ermittlungen damit, dass mit der Beschädigung der Pipelines “Russland erheblicher wirtschaftlicher Schaden zugefügt” worden sei. Gazprom hat bis Ende August durch die Pipeline Nord Stream 1 Gas nach Europa gepumpt, diese Lieferungen dann aber unter Verweis auf technische Probleme, die sich wegen Sanktionen angeblich nicht lösen ließen, eingestellt. Die Bundesregierung nannte die Begründung vorgeschoben und vermutete politische Beweggründe hinter dem Lieferstopp.

Nord Stream 2 war ebenfalls mit russischem Gas befüllt. Moskau hat die Pipeline in den vergangenen Monaten immer wieder als möglichen Ersatz für Nord Stream 1 angeboten, allerdings wurde die Leitung von Deutschland nicht zertifiziert. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gilt eine Inbetriebnahme als ausgeschlossen.

Moskau fordert Sitzung des UN-Sicherheitsrats wegen Pipeline-Lecks

Darüber hinaus fordert Russland eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats. Die Sitzung werde für Donnerstag erwartet, teilte der Vizechef der russischen UN-Vertretung in New York, Dmitri Poljanski, auf seinem Telegram-Kanal mit. Auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte, Russland wolle im Zusammenhang mit den “Provokationen” um die Ostsee-Pipelines eine Sicherheitsratssitzung beantragen.

Der Kreml wies am Mittwoch ukrainische Vorwürfe einer angeblichen Verantwortung Russlands für die Lecks an den Pipelines als “dumm und absurd” zurück. Kremlsprecher Dmitri Peskow forderte zur Aufklärung der Vorfälle eine Beteiligung Russlands.