Österreichs Rodlerinnen haben die Olympia-Medaillen in Yanqing trotz enormer mannschaftlicher Stärke knapp verpasst. Madeleine Egle, Hannah Prock und Lisa Schulte schlossen den Einzelbewerb am Dienstag auf den Plätzen vier bis sechs ab. Zur Olympiasiegerin krönte sich zum dritten Mal in Serie die Deutsche Natalie Geisenberger. Die 34-Jährige setzte sich vor ihrer Landsfrau Anna Berreiter und Tatjana Iwanowa aus Russland durch.

Egle, als eine der Topfavoritinnen nach China gereist, war am Montag im ersten Lauf gestürzt, rettete sich aber mit Mühe noch auf die Rodel zurück. Die Weltcup-Gesamtzweite startete vom 17. Zwischenrang aus eine Aufholjagd, musste sich am Ende aber mit “Blech” zufriedengeben. Nach vier Läufen fehlten der 23-Jährigen 0,302 Sekunden auf eine Medaille, 1,355 auf Gold. “Es war ein guter Abschluss”, sagte Egle im ORF. “Es ist einfach Olympia. Ein vierter Platz ist nichts Schlechtes – es ist alles gut, so wie es ist.”

Hannah Prock ist gut unterwegs – am Ende wird es jedoch nur Platz fünf.APA

Deutsche Weltmeisterin startete Aufholjagd

Eine Aufholjagd startete nach einem Fehler am Montag auch die deutsche Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin Julia Taubitz. Diese endete hinter dem ÖOC-Trio auf Rang sieben. Taubitz, Egle und Co. hielten an der Strecke auch ein Schild mit Genesungswünschen für Yannick Müller in die Kameras. Der Österreicher hatte sich am Vortag bei einem Trainingssturz einen offenen Unterarmbruch zugezogen und versäumt das Doppelsitzer-Rennen am Mittwoch.

Österreichische Rodel-Mannschaft darf auf Team-Erfolg hoffen

Die österreichische Rodel-Mannschaft darf zudem in der Team-Staffel noch auf eine Medaille hoffen. Ihre Sammlung bereits vergrößert hat Geisenberger. Die Bayerin, seit Pyeongchang 2018 Mutter geworden, holte inklusive zweier Staffel-Titel bereits ihr fünftes Olympia-Gold. Vor ihrem Gold-Hattrick 2014, 2018 und 2022 hatte sie zudem 2010 in Vancouver im Einzel bereits Bronze eingefahren.