“An seiner Stelle wäre ich jetzt etwas beunruhigt, wenn mögliche Auftraggeber und Finanziers der ganzen politischen Intrige erfahren, dass er absolut mittellos und damit für gute Angebote anfällig ist”, meint ein langjähriges Mitglied der Clique um Julian Hessenthaler (42) und einen Anwalt im Gespräch mit dem eXXpress.

Tatsächlich könnte jetzt Hessenthaler mit dem Gedanken spielen, für ein wirklich gutes Honorar die mutmaßlichen Hintermänner des Ibiza-Krimis zu verpetzen – es wäre die absolute Politik-Bombe und würde kurz vor der Nationalratswahl vermutlich eine ganz bestimmte Partei in noch größere Probleme bringen: Fliegt auf, wer den Dreh auf der Finca am 25. Juli 2017, die gesamte Vorbereitungs-Phase, die vielen Statistinnen und auch die schlecht schauspielende falsche Oligarchin, Dokumenten-Fälscher in Serbien, mehrere Video-Experten und vor allem die Rechtsanwälte Hessenthalers tatsächlich bezahlt hat, könnte eine politische Gruppierung mit ihren dann offensichtlichen Verbindungen zu den Finanziers gewaltig ins Trudeln kommen.

Julian Hessenthaler (42) beim Video-Dreh in der Finca auf Ibiza am 25. Juli 2017.

Auch Mitwisserinnen könnten aus Geldnot auspacken

Noch ist es nicht so weit: Julian Hessenthaler hat zwar 207.000 Euro Schulden, aber trotz dieser Krise noch kein Angebot für eine “Gesamtbeichte” plus Nennung der möglichen Drahtzieher und politisch-wirtschaftlichen Nutznießer der ganzen Ibiza-Aktion an ein Medienhaus unterbreitet – zumindest ist aktuell noch keines bekannt.

Er ist mit dieser Überlegung, noch ein letztes Mal mit dem Ibiza-Video groß abzukassieren, nicht allein: Auch aus dem Umfeld der nicht wenigen Statistinnen kommen immer wieder Meldungen, dass die eine oder andere junge Dame als Mitwisserin auspacken möchte – natürlich ebenfalls für viel Geld.

Ob der Ibiza-Filmer selbst oder ein seiner involvierten Freundinnen schon bald alles verraten wird – irgendwann werden alle erfahren, wer tatsächlich hinter dieser politischen Intrige steckt, die mit Hilfe von vier Medien aus Deutschland und Österreich die türkis-blaue Koalition zum Fall brachte. So lange dies aber nicht der Fall ist, könnten die Planer derartiger undemokratischer Machenschaften weitermachen – wie etwa im Fall Aiwanger in Bayern.

Das Bild Hessenthalers in seinem Führerschein.
Wohnte bei Hessenthaler in der Finca: Die falsche Oligarchin, die von ihrem angeblichen Kauf der Kronen Zeitung sprach. Ob sie tatsächlich in Lettland lebt, kann nicht überprüft werden.