“Das Ergebnis beinhaltet einen Inflationsausgleich und zusätzlich eine Reallohnerhöhung”, jubelte die Verhandlungsführerin der deutschen Gewerkschaft Verdi, Christine Behle, am späten Donnerstagabend. Nach Einschätzung von Experten bleibt die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Abschlusses aber zunächst begrenzt.

"Werden sozialer Verantwortung gerecht"

Auch die Lufthansa scheint nicht unglücklich über den Tarifvertrag zu sein, der Beschäftigten in der unteren Lohngruppe knapp 20 Prozent mehr Geld bringt. Personalvorstand Michael Niggemann lobt das Konstrukt aus hohen Sockelbeträgen und späteren prozentualen Erhöhungen. “Es war uns wichtig, die unteren und mittleren Einkommensgruppen überproportional zu berücksichtigen. Damit werden wir der sozialen Verantwortung für unsere Beschäftigten gerecht und sichern unsere Attraktivität als Arbeitgeber.”

An vielen Flughäfen kommt es momentan wegen akutem Personalmangel zu Chaos und Überlastung.

An den Flughäfen fehlten beim überraschend steilen Neustart in diesem Sommer tausende gering bezahlte, aber systemrelevante Arbeitskräfte. In der Coronakrise hatte das Kurzarbeitergeld für viele selbst mit Aufstockung nicht ausgereicht, weil die Schichtzulagen fehlten, berichtete beispielsweise der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport. Die Flucht der einfachen Arbeiter und Angestellten vom Flughafen in andere Jobs begründete das Abfertigungschaos in diesem Sommer, das letztlich nur mit weniger Flügen in den Griff zu bekommen war. Allein die Lufthansa musste knapp 7.000 Flüge ausfallen lassen, um das System zu stabilisieren.