Spitzenreiter bei den Neuinfektionen ist derzeit Niederösterreich: Allein von Samstag auf Sonntag wurden dort 850 neue Fälle gemeldet. Bereits am Tag zuvor meldete das flächenmäßig größte Bundesland 667 Neuinfektionen. Laut Prognose der Regierung könnte Niederösterreich auch das erste Bundesland sein, dass die kritische Schwelle einer 33-prozentige Auslastung der Intensivbetten erreicht. Damit würde die 5. Stufe des neuen Corona-Plans in Kraft treten, was bedeuten würde, dass Ungeimpfte in den Lockdown müssen. Damit wäre für all jene, die weder eine Impfung noch einen aufrechten Genesungs-Status vorweisen können, das Verlassen des eigenen privaten Wohnbereichs nur noch in Ausnahmefällen gestattet. Erlaubt ist dann etwa noch die Grundversorgung (wie Einkäufe) oder der Weg zur Arbeit. Laut den aktuellen Berechnungen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Szenario in Niederösterreich bereits Anfang November eintritt bei 20 Prozent.

Polizei hat keine Kapazitäten für Kontrollen

Wer einen solchen möglichen Lockdown für Ungeimpfte kontrollieren soll, ist unterdessen fraglich. Die Polizei weigert sich, diese Aufgabe zusätzlich zu übernehmen. “Offenbar bleibt wieder einmal etwas bei der Exekutive hängen. Wenn nichts mehr geht, dann kommt der Ruf nach der Polizei”, ärgerte sich der Vorsitzende der roten Personalvertretung (FSG), Hermann Greylinger, in der “Krone”. “Eine derartige Kontrolle ist praktisch undurchführbar”, sagt auch der schwarze Personalvertreter Reinhard Zimmermann (FCG). “Wenn etwa auf dem Parkplatz eines Baumarktes 150 Autos stehen und einige der rund 300 Leute nach dem Zufallsprinzip überprüft werden sollten, so würde dieser willkürliche Test durch die Kollegen rein gar nichts bringen.”