Um potenzielle Aggressoren abzuschrecken, hat Polen in der vergangenen Woche angekündigt, bis zu 10.000 Soldaten an die Grenze zu Weißrussland zu schicken. Doch auch das Baltikum – bestehend aus Estland, Lettland und Litauen – und besonders die sogenannte “Suwalki-Lücke” sind ein Dorn im Auge der Polen. Diese 104 Kilometer lange Grenze bezeichnet einen Korridor auf polnischem und litauischem Gebiet zwischen Weißrussland und Kaliningrad.

“Die Sicherheitslage im Osten ist schon seit längerer Zeit instabil, und Polen muss mit einem ganzen Spektrum an Bedrohungen aus dieser Richtung zurechtkommen”, betonte der polnische Vize-Außenminister Arkadiusz Mularczyk (52) im Gespräch mit der “Bild”.

Zudem warnte er, dass “die Gewährleistung der Verteidigung der ‘Suwalki-Lücke’ von fundamentaler Bedeutung für die NATO und die Sicherheit in Europa, insbesondere wenn Russland und Belarus weiter eskalieren sollten, sei“. Ein Angriff Weißrusslands im NATO-Gebiet Polen ist jedoch äußerst unwahrscheinlich.