
Polit-Krimi nach "Kurz-Sturz": Wer wird als nächstes verhaftet?
Dienstagmittag, während das Land gebannt auf die Sondersitzung im Nationalrat blickte, erschütterte ein Paukenschlag das Land. Meinungsforscherin Sabine Beinschab wurde festgenommen. Sie soll kurz vor der Hausdurchsuchung Festplatten gelöscht haben – Verdunklungsgefahr. Damit ist klar – mit den Ermittlern ist nicht zu spaßen. Die Frage, die über dem Krimi hängt: wer muss als nächstes in Haft.
Der ehemaligen Assistentin von Ex-Ministerin Sophie Karmasin, Sabine Beinschab, wird vorgeworfen, für die ÖVP Umfragen gefälscht zu haben, die dann gegen Geld in einer Gratiszeitung platziert worden sein sollen. Sie soll kurz vor der Hausdurchsuchung die Festplatte ihres Computers gelöscht haben – der Verdacht der Verdunkelungsgefahr steht im Raum. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Trotzdem bleibt die Frage nach dem Warum. Wer kurz vor einer Hausdurchsuchung, die ja schon Tage zuvor als hartnäckiges Gerücht ihren Schatten vorausgeworfen hatte, seine Festplatte löscht, der macht sich damit extrem verdächtig. Was muss also noch alles auf diesen Festplatten gewesen sein, um ein solches Vorgehen zu rechtfertigen. Und wer soll dadurch geschützt werden?
Belastende Chats

"Ich brauche noch einen Firmennamen"
Die insgesamt wohl 300.000 Chats zeichnen ein verheerendes Sittenbild. Viele der Akteure sind bekannt. Der bekannteste mittlerweile sicherlich Thomas Schmid. In einer der geleakten Nachrichten an die Meinungsforscherin Beinschab schreibt er : “Ich brauch dann noch einen Firmennamen von dir der nicht Karmasin enthält”. Das wäre hilfreich für die Beantwortung parlamentarischer Anfragen. Sie antwortet: “Ja, bin eh selbstständig”.
Umfragen organisiert
Sophie Karmasin. Marktforschung wurde ihr schon in die Wiege gelegt. Wortwörtlich. Ihr Vater Fritz gründete das österreichische Gallup-Institut. 2013 wurde sie von der ÖVP als Familienministerin nominiert. Heute wird ihr in der Causa Kurz Bestechung als Beteiligte vorgeworfen. Ihr wird vorgeworfen, ab 2016 gemeinsam mit Sabine Beinschab, die in der Causa vom Kurz-Netzwerk gewünschten Umfragen organisiert zu haben.
Konsequenzen
Die geleakten Chats beendeten auch den Mythos der türkisen “Message Control”, in der alles – zumindest nach außen hin – immer perfekt koordiniert wirkte. Die Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft in der Inseratenaffäre bewegen sich im engsten Umfeld von ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Zumindest professionelle Konsequenzen gibt es bereits. Gerald Fleischmann legte die Funktion des Medienbeauftragten im Kanzleramt zurück, geht vorerst auf Urlaub. Auch Kurz-Sprecher Johannes Frischmann ist zunächst beurlaubt. In der Schaltzentrale bleibt Bernhard Bonelli, er wird auch unter Kanzler Alexander Schallenberg Kabinettschef.
Karmasin urgiert
Im Juni 2016 schreibt Johannes Frischmann, damals Sprecher im Finanzministerium, danach Sprecher von Kurz: “Fellner hat sich an keine Abmachung gehalten. Für Sa/So war ausgemacht Daten aus Umfragen zu bringen. Nix gebracht. Stattdessen ist heute eine Insider Geschichte drinnen über HBM (Herr Bundesminister Schelling, Anm.) Grundkauf am Mondsee und gescheiterte Bauplatzwidmung. Müssen nachher bitte reden.”
Schmid antwortet: “Das ist ehrlich gesagt Vertrauensbruch – da sollt man das dann besser lassen.” Und auch Karmasin schaltet sich ein: “Ich urgiere Erklärung melde mich dann Lgs”
"So weit bin ich noch nie gegangen"
Nach einer desaströsen Umfrage für Reinhold Mitterlehner folgendes Gespräch: Thomas Schmid: “So mag ich meinen Frischi! Gute Arbeit!
Frischmann: “Der Beinschab habe ich gestern noch angesagt, was sie im Interview sagen sollen”
Schmid: “So weit wie wir bin ich echt noch nicht gegangen. Geniales Investment. Und Fellner ist ein Kapitalist. Wer zahlt, schafft an. Ich liebe das.”
Kurz: “Danke für Österreich heute”
Schmid: “Immer zu Deinen Diensten :-))”
Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
Kommentare
Wann wird eine Anzeige gegen die involvierten Staatsanwälte wegen des mehrfach rechtswidrigen Leakens eingebracht? Wir leben ja in einem Rechtsstaat, oder?
Gab es pekuniäre Gegenleistungen?
@Gepard. Darauf gibt es eine einfache Antwort: Staatsanwälte sind nicht die “Leaker.” Beschuldigte und deren Anwälte haben in unserem Land laut § 51ff StPO schon im Ermittlungsverfahren umfassende Akteneinsicht (in Deutschland ist das anders). Wenn dann Journalisten zB von diesen Anwälten Zugang zu den kopierten Akten gewährt wird, ist die Veröffentlichung durch Medien nicht strafbar.
Deswegen wussten gewisse Redaktionen bereits vor der Hausdurchsuchung was in den Akten steht.
Ist ja logisch, da die Anwälte der Beschuldigten bereits vor der Hausduchsuchung Akteneinsicht hatten.
*FACEPALM*
Andersdenkende werden so mundtot gemacht. Woher kennt man das?
Und die Frage wer ist uns noch unbekannt, wann? Morgen während der Budgetpräsentation.
Festplatte gelöscht- das können doch Profis locker wieder herstellen, ausser die Dame hat sie mit einem Hammer gelöscht. Da geht nix mehr.
Eigenartig wie leicht und schnell man bei uns verhaftet wird!
Neue Devise für die Bevölkerung und anzuraten bei unserer Justiz: nichts hören, nichts sehen und nicht sagen.
Eigentlich sollten doch alle in diese Causa involvierten Personen in U-Haft genommen werden. Allein schon aus Gründen der Verdunklungsgefahr. Wenn eh nix dran ist an den Vorwürfen, dann sollte es dazu ja gar nicht kommen, weil sie dann doch leicht zu entkräften wären..
Ach welch theatralische Vorstellung. Die angesprochenen Rollkommandos hätten sehr viel zu tun. In der gegenständlichen Causa geht es um mutmaßliche Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit und das steht schon sehr lange im Strafgesetzbuch. Heinz Schaden von der SPÖ wurde vom gleichen Staatsanwalt der WKStA angeklagt und auch später verurteilt, wie jetzt Sebastian Kurz.
Gibt es noch weitere Sozis bzw. Gesinnungsgenossen in deren Umfeld die von ihm angeklagt wurden ? Bank Burgenland, KH Nord um nur einige aktuelle Beispiele zu nennen.
Oder auch früher als die Genossen noch den Kanzler stellten?
Diese Info wäre einer objektiven Bewertung der Vorgänge sehr nützlich und ist bestimmt auch im Sinne unserer unabhängigen Justiz !
Z.B. WKStA Ermittlungen gegen Doskozil und Ettl
Wir sehen aber keine öffentlichen Chats bei den o.g. Fällen, aber auch nicht zur Causa Chorherr.
Wahrscheinlich hatten sie nicht mit Strache und Schmid kommuniziert, deren Handys die primäre Quelle der Chats war. Vom ÖGB Präsidenten Katzian gab es Veröffentlichungen von Chats mit Schmid.
Die linke Justizkamarilla schreckt vor nichts mehr zurück, fast ärger als die Stasi der DDR (falls sich die heutigen Berufsdemonstrierer und Fridays for Future Chaoten überhaupt noch daran erinnern können). Genau so wie man damals den für sie gefährlichen Jörg Haider verunfallen ließen. Putin könnte in Österreich noch so Einiges lernend. Beschämend zum Quadrat, aber irgendwann kommt alles ans Tageslicht. Freu mich schon darauf….
Ich sehe es so: die WKStA ist jetzt unter Druck – da muss unbedingt etwas auf den Tisch, ich bin gespannt.
Ab heute haben wir in Österreich keine Demokratie mehr. Wer von ganz linken Meinungen abweicht, wie unbegrenzter Zuzug aus allen muslimischen Ländern, die immer weiter gehende Verbreitung des Islams, Erhöhung der Steuerlast auf 60/70% des BIPs, Ausbau der Caritas zu einem Milliardenkonzern und derzeit angedachten € 7000/Monat für einen “unbegleiteten Minderjährigen mit Bart und schlechten Zähnen “, totale Verknechtung der einfachen Hackler zur Rettung des Klimas, genderrichtige Schreibweise undd anderes, dem droht ein Besuch von Rollkommandos der WKSTA und Abnahme aller Handy/Laptops sowie zeitgleich Weiterleitung an alle linke Medien mit dem Auftrag, die Person medial zu vernichten. Adieu schöne Demokratie, heute haben wir die “radikalen Jacobiner”, wie in Paris 1789 und folgende Jahre. Geschichte wiederholt sich immer !!!
Sie rechnen also damit, dass Kurz und Konsorten unter der Guillotine landen? Können Sie mir sagen wo Sie das Zeug her haben, dass Sie offensichtlich zu sich nehmen? Scheint äußerst wirksam zu sein.
Achtung obiger Dr.P verwendet mein Forums-Kürzel, ist aber ein Internet-Troll aus dem roten Sumpf (O-Ton Poster Rieser), Regelmäßig ist er hier, um gegen Sebastian Kurz zu hetzen, wohl sein Auftrag aus der Löwelstraße, wo sich die SPÄ wirklich günstig eingemietet hat.
Hören Sie bitte endlich auf, hier so inflationär Ihre fadenscheinigen Propagandapostings inflationär zu platzieren. Ich hoffe, man entlohnt Sie wenigstens dafür und Sie machen das nicht kostenlos.
Also Herr Dr. P., irgendwie kann ich Ihnen bei dieser Dramatisierung nicht ganz folgen. Im Durchsuchungsbefehl sind ganz andere Tatbilder genannt: Bestechung, Bestechlichkeit und Untreue im Zusammenhang mit Scheinrechnungen und Schaltung von Inseraten im Austausch gegen redaktionelle Artikel. Wer dann angeblich Beweismittel vernichtet, muss schon mit einer Reaktion der Behörden rechnen und einem Richter, der die U-Haft verhängt (mal sehen ob das noch folgt). Das hat nichts mit links und rechts zu tun, sondern lediglich mit der Befolgung von Gesetzen. Also regen Sie sich ab.
Das ist eben das leidliche an einer Demokratie, in der jeder Mörder, jeder Vergewaltiger, jeder Nichtsnutz und Millionen Blauäugige regelmäßig an die Urne dürfen: Sie können sich und andere in eine Dikatur wählen. Umgekehrt wird es schon schwieriger.
Zur gleichen Zeit wirft der neue Kanzler den durchsuchungsbefehl auf den Boden. Hoert man die antrittsreden, ein kurzbekenntnis.
Er ist uns verpflichtet, das vermisse ich.
Ein derartiges Verhalten sollte zum ruecktritt fuehren und das nach einem Tag im Amt.
Völlig richtig gemacht, was soll er auch mit den Dingen machen? Die gehören in den Mistkübel, sowie auch die ganze NEOS Mespoche….
Schade. ÖVP nur mit Kurz beschäftigt. Was ist mit den Reformen ? Kommen die erst, wenn Kurz seine Unschuld bewiesen hat? Da können wir Jahre warten….. 🙁 soviel zu “Mein Land ist mir wichtiger”…
Der bekannteste in diesen Verläufen ist eher Kurz nicht Schmid.
Achtung obiger Dr.P verwendet mein Forums-Kürzel, ist aber ein Internet-Troll aus dem roten Sumpf (O-Ton Poster Rieser), Regelmäßig ist er hier, um gegen Sebastian Kurz zu hetzen, wohl sein Auftrag aus der Löwelstraße, wo sich die SPÄ wirklich günstig eingemietet hat.
Dr.P von 13:13: Wenn tatsächlich jemand ihr Kürzel verwendet ist das eine Frechheit! Wenden Sie sich an die Redaktion, die muss die Abweichung durch die Angabe der Email-Adresse ja feststellen können. Und wenden Sie sich an die Datenschutzbehörde.
Datenschutzbehörde ist hier wahrscheinlich schwer. Da die Accounts nicht wirklich mit EMails, Login oder sonst etwas gesichert sind, kann jeder jeden Namen annehmen. Wäre vielleicht ein Vorschlag fürs Exxpress Team das aufzugreifen.
Angekündigte Hausdurchsuchungen sind das eine, die kommen in Krimis so eigentlich selten vor. Das andere: wem gehört eigentlich meine Festplatte, und was darf ich damit noch machen? Wenn ich mir vorstelle man kündigt mir eine Hausdurchsuchung an, dann würde ich auch für meinen Datenschutz sorgen, weil die Justiz macht das ja nicht. Die befindet sicher auch meine Lieberbriefe und Arzttermine als von öffentlichem Interesse.
Wurden von irgendjemandem Liebesbriefe und Arzttermine veröffentlicht? Abgesehen von Schmidts “Ich liebe meinen Kanzler”-Huldigung? Momentan ist das veröffentlichte doch ziemlich relevant. Es wurde auch offiziell meines Wissens noch nicht bestätigt, zumindest von offizieller Seite, das Beidlgate ein Faktum ist.
Hr. Fußi? Willkommen in der Runde