
2,40 € pro Stunde! Parken in Wien wird noch teurer
Es war ein letzter Anlauf, noch Änderungen bei den flächendeckenden Kurzparkzonen zu erwirken. Die ÖVP fordert im Gemeinderat für Personengruppen wie Lehrer und Kindergartenpädagogen Ausnahmen. Auch angedacht, eine Zonenregelung, die Parken in den Innenbezirken teurer sein soll als am Stadtrand. Ein Kampf gegen rot-pinke Windmühlen.
Der türkise Gemeinderat Manfred Juraczka kritisierte, dass das Konzept “Parkpickerl” nach dem Motto “more of the same” funktioniere. Das System sei zwar geeignet, den Pendlerverkehr zu reduzieren, bringe aber Nachteile für Personen, die in Wien wohnen, sowie kaum Lenkungs- und Steuerungseffekte. Beklagt wird etwa, dass es kein Zonenmodell gibt. Personen, die für ihr Gefährt ein Parkpickerl besitzen, können nur im eigenen Bezirk das Auto zeitlich unbegrenzt abstellen. Für das Parken etwa in einen Nachbarbezirk am Stadtrand müsse genauso gezahlt werden wie in der Innenstadt, kritisiert man.
Überhaupt vermisst die Volkspartei eine Staffelung der Gebühr. Pendler, die am Stadtrand parken, hätten davon keine finanziellen Vorteile, da die Tarife überall gleich seien. Somit könnten diese auch gleich weiter in die Stadt fahren. Einen Lenkungseffekt gebe es nicht.
Gefordert wird nun ein Landesgesetz. Denn dieses würde etwa Zonenmodelle ermöglichen. Aktuell basiere die Parkraumbewirtschaftung auf der Straßenverkehrsordnung, die keine entsprechende Regelung vorsehe, hieß es. Juraczka erinnerte daran, dass ein solches Gesetz in Gesprächen vor der Wien-Wahl – also die Grünen noch das Verkehrsressort innehatten – durchaus Thema war.
Nochmal abkassiert
Doch das flächendeckenden Parkpickerl wird erst in einigen Monat zur richtigen Belastung. Denn ab 1. Jänner 2023 wird eine Stunde Parken in Wien statt 2,20 Euro wie bisher wohl 2,40 Euro kosten. Schuld ist der Umstand, dass auch die “Parkometerabgabe” dem Wiener Valorisierungsgesetz unterliegt. Steigt also der Verbraucherpreisindex um mehr als fünf Prozent, wird auch das Parken teurer.
Zusätzlich zu den 70 Millionen Euro Mehreinnahmen durch die flächendeckende Kurzparkzone werde also nochmals abkassiert: “Der aktuelle warme Geldregen reicht der Stadtregierung offenbar nicht, jetzt wird auch das Parken für die Autofahrer weiter verteuert. Das ist Raubrittertum”, wettert VP-Finanzsprecher Manfred Juraczka.
Ist Parken in Wien zu teuer?
Hier können Sie den exxpress unterstützen
Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.
Kommentare
Bei der Frage fehlt eine wichtige Antwortmöglichkeit:
Ich fahre gar nicht mehr nach Wien.
Außer zu den Demonstrationen.
[ironie]
Parkpickerl soll in ganz Wien gelten (von mir aus ausgenommen 1.Bez.), nicht nur im Wohnsitzbezirk.
Nur würden dann die Wiener ja wieder mit dem PKW zur Arbeit fahren…………..
Aber wenigstens die meisten Einpendler aus NÖ und Burgenland wären dann auf Öffis angewiesen.
Geliefert wie bestellt. Kurios aber: Die (verlogenen) Neos wollen eine Unternehmerfreundliche Partei sein, tragen aber mit so etwas dazu bei, dass immer weniger Leute in die Stadt zum Einkaufen fahren werden. Denn mit Öffis lässt sich beispielsweise ein 50-Zoll-Fernseher schwerlich transportieren. Nun gut, Amazon wirds wieder einmal freuen.
Hat auch Vorteile – kein Wien-Besuch mehr. Es gibt auch Lokale mit Gratisparkplatz und Handel mit Gratisparkplatz außerhalb von Wien.
Günstiger, besser und weniger Stress. Danke Ludwig!
@Wolfram , mit dem E Fahrrad?
Es gibt aber auch was Gutes mit den Kurzparkzonen zu berichten. Bis jetzt bin ich zu manchen Adressen mit dem Taxi gefahren , aber jetzt kann ich selber fahren da es mehr freie Parkplätze gibt. Ich fahr natürlich CO2-Neutral dort hin.
Parken ist in Österreich generell zu teuer. In Udine kostet 1 Stunde in einer Tiefgarage gleich neben dem Zentrum 0,70 Cent. So geht’s auch.
Ja, Parken IST zu teuer!
Aber das PaPi ist schon OK. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit ohne. Ein Häuserblock, 120×60… ca 35 PKW mit Bundesländer KZ. Von Sonntag Abends bis Freitag ca.14h.
Warum untersteht das eigentlich einem Valorisierungsgesetz? Dem steht ja keine Leistung gegenüber, das ist ja ein nach Belieben festgesetzter Betrag. Es sind ja nicht irgendwelche Kosten gestiegen für diese Nicht-Leistung.
Sehr sozial diese Sozialisten.
Bevor die Menschen aus der Umgebung 5,- für zwei Stunden Shopping auf der Mariahilferstraße ausgeben, bestellen sie doch lieber bei amazon. Und bei dieser enormen Infektionsgefahr ist es ohnehin besser, wenn Verwandte zuhause bleiben.
Gut gemacht, diese Stadtregierung weiß wie Wirtschaft funktioniert. Wie gut, dass die wirtschaftsliberalen Neos dabei sind!!!
die bitte wer???