Angst vor neuen Ausschreitungen: Verhaftung lässt Wogen in Frankreich hochgehen
Sein Bruder starb 2016 bei der Verfolgung durch die Polizei. Bei einer Demonstration wurde nun auch Youssouf Traoré festgenommen. Nun wächst die Angst vor neuen Ausschreitungen rund um den Nationalfeiertag am 14. Juli.
Nach einer am Wochenende stattgefunden Demonstration gegen Polizeigewalt in Frankreich wächst die Angst vor neuen Ausschreitungen rund um den Nationalfeiertag. Initiiert wurde diese von der Schwester des 2016 nach einer Polizeiverfolgung verstorbenen Adama Traoré, berichtete “ntv”. Sein Schicksal wird von Kritikern als Beispiel für Polizeigewalt angeführt. 2000 Demonstranten – darunter auch Adamas Bruder Youssouf – nahmen an der Kundgebung teil.
"Verhaftung ist eine Schande"
Nachdem Youssouf einen Polizistin geschlagen haben soll, wurde er zu Boden gedrückt und festgenommen. Aufgrund seiner Verletzungen musste er die darauffolgende Nacht im Krankenhaus verbringen.
In den sozialen Netzen sorgte dies für viel Kritik. “Der Bruder von Adama verhaftet. Das ist eine Schande”, twitterte die Grünen-Abgeordnete Sandrine Rousseau. Und ergänzte: “So aus einer Festnahme herauszukommen, obwohl es keine Rechtfertigung für diese Gewalt gab.”
Blaues Auge bei Freilassung
Bei seiner Freilassung war Youssouf mit geschwollenem Auge zu sehen. “Er war Opfer von Gewalt durch Polizisten der Brav-M (Anm. d. Red.: eine berüchtigte Spezialeinheit der Polizei) geworden, die unverhältnismäßig und unrechtmäßig erschien”, heißt es in einem Video, dass auf einer Twitter-Seite für Adama veröffentlicht wurde.
Marche pour #Adama, la brav M charge et interpelle des manifestants.#paris pic.twitter.com/kZCmJbA7bx
— Amar Taoualit (@TaoualitAmar) July 8, 2023
Kommentare