Anschlag Pride-Parade: Acht Bombenbau-Pläne am Handy
Der jüngste der drei Verdächtigen (14), die angeblich einen Anschlag auf die Wiener Pride-Parade planten, wird durch seine Handy-Auswertung immer stärker belastet. Der Jugendliche hatte acht Anleitungen zum Bau einer Bombe gespeichert.
Der Teenager aus St. Pölten war gemeinsam mit seinem Bruder (18) und einem weiteren Bekannten im Vorfeld der diesjährigen Pride-Parade festgenommen worden. Das Trio stand unter Verdacht, einen Anschlag auf die Veranstaltung geplant zu haben. Bei Hausdurchsuchungen stellten Polizisten zahlreiche Waffen sicher, allerdings keine scharfen Schusswaffen, sondern Säbel, Messer, Äxte und Softair-Gewehre.
Auf dem Handy des Jüngsten, einem Österreicher mit tschetschenischen Wurzeln, entdeckten die Ermittler die herunter geladene Anleitung zum Bau einer ferngezündeten Bombe und Enthauptungsvideos des sogenannten “Islamischen Staates” (IS). “Das war alles nur aus reiner Neugierde”, versicherte der Jugendliche.
Musik von "Kriegsverbrecher" am Handy
Doch daran bestehen inzwischen erhebliche Zweifel, wie der “Kurier” berichtet. Demnach wurden inzwischen acht Anleitungen zur Herstellung von Sprengsätzen auf dem Mobiltelefon des Burschen gefunden. Angeblich bebildert mit den benötigten Utensilien, wie etwa Natron.
Der Teenager soll sich vor allem dafür interessiert haben, wie man einen Sprengkreis mit Funkgeräten bilden kann. Illustriert mit Schaltkreisen, datiert zum 30. Jänner. Auch die bevorzugte Musik des St. Pölteners ließ die Fahnder aufhorchen. Er speicherte die Songs des ehemaligen Gangsta-Rappers “Deso Dogg”, hinter dem sich der Salafist Denis Cuspert aus Berlin verbarg. Für den deutschen Verfassungsschutz handelte es sich bei dem IS-Kämpfer um einen “Kriegsverbrecher”. Cuspert starb 2018 in Syrien.
“Mein Sohn ist ein ganz normaler Teenager”, sagte der Vater des jungen Tschetschenen kürzlich dem Nachrichtenmagazin “News”. Wenn das ganz normal ist…
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