Nachdem im Zusammenhang mit dem angeblich geplanten Anschlag auf die Wiener Regenbogen-Parade bereits am vergangenen Sonntag ein 20-jähriger Tatverdächtiger auf freien Fuß gesetzt wurde, hat das Landesgericht St. Pölten am Freitag nun auch die beiden weiteren Beschuldigten im Alter von 14 und 17 Jahren enthaftet. Das bestätigte Gerichtssprecherin Birgit Eisenmagen der APA. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig, die Staatsanwaltschaft meldete dagegen Beschwerde an. Brisant: 2022 versuchte der ältere, eine Kalaschnikow zu kaufen – als „Scherz“, wie er sagte.

Mit Kanonen auf Spatzen?

Der Verteidiger des jüngeren Verdächtigen, Andreas Schweitzer, zeigte sich unmittelbar nach der Entscheidung des Gerichts erleichtert und zufrieden, dass sein Mandant auf freien Fuß kam. “Hier hat die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) mit Kanonen auf Spatzen gezielt. Und nicht getroffen. Wobei der 14-jährige Verdächtige wirklich ein Spatz ist”, sagte Schweitzer im Gespräch mit der APA. „Er mag zwar keine Homosexuellen, aber er akzeptiert alles andere. Das ist halt sein Ausdruck gewesen. Aber er ist 14 Jahre alt, er lernt noch, er ist noch im Aufbau.“

Die bei den Verdächtigen sichergestellten WaffenAPA/TOBIAS STEINMAURER

OLG muss entscheiden

Mit dem aktuellen Gerichtsbeschluss befinden sich alle drei Verdächtige, gegen die wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt wird, wieder in Freiheit. Ob es dabei bleibt, muss das Oberlandesgericht Wien entscheiden. Das ist für die Behandlung der Beschwerden der Staatsanwaltschaft St. Pölten zuständig.