Aurélie Didier, stellvertretende Leiterin der Nachrichtenredaktion bei RTBF, erklärte gegenüber dem Fernsehmagazin Ciné-Télé-Revue: „Wir haben bei mehreren Gelegenheiten gesehen, dass Donald Trump rassistische, rechtsextreme, fremdenfeindliche und volksverhetzende Bemerkungen gemacht hat. Wir haben uns entschieden, seine Rede etwas später auszustrahlen, um Zeit für eine Analyse zu haben. So können wir verhindern, dass solche Äußerungen verharmlost oder normalisiert werden. Das ist keine Zensur, RTBF zensiert nicht“.

„Wir formulieren seine Worte um, weil wir glauben, dass das notwendig ist“

Die Nachrichtenredaktion habe die Analysen mehrerer Experten verglichen, die alle zu dem Schluss gekommen seien, dass Trump rassistische Äußerungen gemacht habe, darunter jene, dass Migranten „Hunde und Katzen essen“. Außerdem mache Trump „regelmäßig frauenfeindliche Bemerkungen“. Deshalb wolle man die Äußerungen des neuen US-Präsidenten nicht ungefiltert veröffentlichen: „RTBF ist nicht pro- oder anti-Trump. Wir machen unsere Arbeit unvoreingenommen. Wir heben die Stärken von Donald Trump hervor, aber gleichzeitig formulieren wir seine Worte um, weil wir glauben, dass das notwendig ist.“

Hightech-Milliardär Elon Musk: Bei ihm findet Trumps Rede offensichtlich Anklang.APA/AFP/POOL/Kevin Lamarque

Scharfe Kritik: „Ministerium für Zensur und Propaganda“

Dieses Vorgehen stieß auf heftige Kritik. Georges-Louis Bouchez, Vorsitzender der Mitte-Rechts-Partei MR, sagte auf X: „Es gibt ein echtes Problem bei RTBF. Wer sind diese Experten, die über Recht und Unrecht entscheiden? Man kann mit dem Projekt des neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht einverstanden sein, aber es gibt keine Rechtfertigung dafür, dass ein demokratisch gewählter Präsident von kleinen Meinungsführern so behandelt wird“, postete er. „Die Nachrichtenabteilung von RTBF ist nicht das Ministerium für Zensur und Propaganda.“ Bouchez fordert zudem seit langem weniger staatliche Subventionen für RTBD: Die Zeit „all dieser Geschenke ist vorbei“.

Ähnlich kommentiert die Investigativjournalistin Alessandra d’Angelo auf X: „Unser öffentlicher Dienst ist definitiv krank.“ Der ehemalige Politiker und Experte Drieu Godefridi beschrieb RTBF als „das einzige seiner Art auf der Welt, neben Nordkorea!“.

Hier können Sie den exxpress unterstützen

Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.

Jetzt unterstützen!

Kommentare

  • EineMizzi sagt:

    Forza, Trump! Sie sperren dich? Super. WEr will schon von solchen Leuten geachtet werden?????

  • ChrisDeJohn sagt:

    wenn man glaubt endlich das mit-tttttt-el-al-ter über-wun-den zu haben liegt man falsch da ist noch sehr viel arbeit nötig

  • ChrisDeJohn sagt:

    wenn man glaubt endlich das mitttttttelalter überwunden zu haben liegt man falsch da ist noch sehr viel arbeit nötig

  • MP sagt:

    Das belgische Volk tut mir leid. Die dürfen Originalreden erst nach Zensur hören: „Wir formulieren seine Worte um, weil wir glauben, dass das notwendig ist“.

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    So beginnt die Zensur.

    Es gibt keinen Grund da etwas zu „prüfen“.

    Es ist die Rede so wie sie ist. Wem sie nicht gefällt, der braucht sie sich ja nicht anzusehen.·

    22
  • Omar sagt:

    Was kümmerts die Eiche wenn sich die Sau dran reibt….

    12
  • Christa Wondrak sagt:

    krass, und das in Europa, sagen ganz offen sie modeln quasi alles um, und dann wundern sich Medien wenn man sie nicht mehr ernst nimmt. wenn man sie Lügenpresse nennt ? Die befinden sich nicht neben sondern vor Nordkorea. wo sind wir nur hingeraten, die beschwören mit solchen Sachen die seinerzeitige grausliche Zeit herauf

    51
  • Der Schefredaktör sagt:

    Für diesen belgischen Orf zahlt die Bevölkerung immerhin keine Zwangsgebühren. Dort wird der ÖRR aus Steuergeldern bezahlt.

    23
    1
  • Dampfwalze sagt:

    Ich hoffe der reisst der EU den Arsch auf

    49
  • Die Diktatur, sagt:

    von Brüssel gesteuert, nimmt an Fahrt auf. Daß dieses Sprachdiktat auch im Sinne der Systemparteien ist, liegt auf der Hand! Damit darf die Presse- und Kommunikationsfreiheit ganz nach den Brüsseler Vorstellungen gestaltet werden! Europa bewegt sich immer rascher rückwärts, nicht nur technische Entwicklungen, sondern auch die Grund- und Freiheitsrechte sind davon betroffen!

    51
  • Alle anzeigen