Letzter Höhepunkt, den das von links-liberalen Pressuregroups erzeugte Hass-Klima erreicht hat, ist die Treibjagd, die die Zeitschrift Stern, deren Auflage im Übrigen seit 1998 um 73 Prozent gesunken ist und die heute in ganz Deutschland gerade einmal 290.000 Exemplare pro Auflage verkauft, gegen die Kabarettistin Monika Gruber eröffnet hat. Das Schrumpfblatt bezichtigt sie, „tiefbraunen Dreck“ zu verbreiten. Was sind die Fakten, die hinter dieser bösartigen Zuschreibung stehen? Die Frau weigert sich zu gendern, will an den biologischen Geschlechtern Mann und Frau festhalten und wünscht sich, dass in Deutschland auch weiterhin das Weihnachtsfest mit einem Christbaum und christlichen Weihnachtsliedern gefeiert wird. Mit der Etikettierung Grubers als rechtsextrem, haben sich die Links-Liberalen unmissverständlich geoutet: tiefbraun und damit Nazis sind alle jene, die ihre Heimat lieben und denen die Pflege des historischen Erbes, und damit ihrer kulturellen Wurzeln, ein Herzensanliegen ist.

Als Sozialwissenschaftler, der sich seit Jahrzehnten mit Umfrageforschung beschäftigt, weiß ich, wie hoch nach der Definition des Sterns der Anteil des „tiefbraunen Drecks“ über den Daumen gepeilt in Österreich ist, rund 75 Prozent. Eine aktuelle Jugendstudie zeichnet dazu ein differenziertes Bild. Auf ganz Österreich bezogen sind 76 Prozent der 16- bis 29-Jährigen stolz auf ihr Heimatland, im ländlichen Raum sind es gar 82 Prozent. Einziger Landesteil, wo es schlecht um den Patriotismus bestellt ist, ist Wien. Dort liegt der Anteil der Österreich-Fans lediglich bei 67 Prozent.

Stillose Vulgärkanonaden von Links

Aber auch in Österreich sind die Links-Liberalen nicht gerade maulfaul. Mit aller Macht versuchen sie, die deutsche Vulgärkanonade gegen alle, die nicht so denken wie sie, auch in unserem Land zu etablieren. Ganz an der Spitze des niveaulosen Sprachexzesses stehen bei uns die Neos, eine angeblich liberale Partei, in Wirklichkeit aber ein großbürgerlicher Interessensclub, in dem sich der alte Adel, Industrielle und Hoteliers organisiert haben. Einer ihrer Spitzenexponenten, der Nationalratsabgeordnete und Ministeraspirant Josef Schellhorn, bezeichnete zuletzt den burgenländischen Landeshauptmann Doskozil wortwörtlich als „Schilfstalin“. Schilfstalin deshalb, weil der größte See des Burgenlandes mit einem sogenannten Schilfgürtel umgeben ist. So viel zur beeindruckenden intellektuellen Herleitung, die sich hinter dieser herabwürdigenden Hassbezeichnung verbirgt.

Nun wissen alle durchschnittlich Gebildeten, dass Josef Stalin nach Hitler wohl der grausamste Diktator der Welt gewesen ist. Seine Herrschaft in der Sowjetunion forderte konservativ geschätzt zwanzig Millionen Tote. Diese Menschen wurden in den Kellern des NKWD unter der Leitung des bestialischen Lawrenti Beria gefoltert und getötet. Manchmal legte Beria aus Freude an der Sache auch selbst Hand an. Wer nicht in den Gewölben des NKWD sein Leben verlor, wurde nach Sibirien ins Lager deportiert und dort dem Tod durch Zwangsarbeit zugeführt. Die Nazis hatten übrigens in den KZs ein ganz ähnliches Konzept. Wer nicht ins Gas wanderte, wurde, wie zum Beispiel im Steinbruch des KZs Matthausen, durch Zwangsarbeit zu Tode geschunden. Angeblich hat Stalin Lawrenti Beria als „unseren Himmler“ bezeichnet. Angesichts dessen ein offenes Wort.

Man muss schon moralisch ziemlich verwahrlost sein, um einen Hans Peter Doskozil mit Josef Stalin gleichzusetzen. Es gibt Grenzen, deren Überschreitung auch Konsequenzen haben muss. Gibt es sie bei Josef Schellhorn nicht, werden sich Staat und Gesellschaft in Zukunft schwertun, ihr Vorgehen gegen links- und rechtsgerichtete Verbalexzesse zu legitimieren. Man kann nicht Spätpubertierende, die zu einem Lied von Gigi D´Agostino, besoffen blödsinnige Texte grölen, zu Supernazis stilisieren und sie aus Job und Universität vertreiben und Exponenten der gehobenen Gesellschaft außen vor lassen, wenn sie aufrechte Demokraten mit dem Blutmonster Stalin gleichsetzen.

Abnorme Reizbarkeit und Demokraten auf Abwegen

Sigmund Freud hat das Symptom der Hysterie in seinem Aufsatz „Zur Ätiologie der Hysterie“ als abnorme Reizbarkeit bezeichnet. Sie bestünde im Kern in einem Missverhältnis zwischen Erregungsreiz und psychischer Reaktion. Eine solche Art von abnormer Reizbarkeit liegt bei uns bei allem vor, was gegenwärtig mit der AfD oder der FPÖ zu tun hat. Hingegen werden antisemitische Auswüchse und der saloppe Umgang mit der Geschichte des Stalinismus geradezu dethematisiert. Das kann man angesichts der täglich stattfindenden aggressiven und gewalttätigen Pro-Hamas-Demonstrationen in ganz Europa beobachten. Wenn man sich am Rande einer solchen Demonstration als Jude oder als Unterstützer Israels zu erkennen gibt, ist man seines Lebens nicht mehr sicher und muss von der Polizei geschützt werden. Hamas-Losungen und Sprechchöre, die die Vernichtung Israels zum Inhalt haben, werden in den Medien nur am Rande thematisiert.

Hellste Aufregung hingegen herrscht, wenn ein AfD-Politiker das Wort Remigration in den Mund nimmt oder sich gegen die Errichtung einer Herberge für 500 Flüchtlinge, zu neunzig Prozent junge Männer, in einem Ort mit 4000 Einwohnern ausspricht. Dass es sich bei den Zugezogenen fast ausschließlich um junge Männer handelt, hat der verantwortliche Landrat bis zum Schluss den besorgten Bürgern zu verheimlichen versucht. Jedenfalls ist der AfD-Politiker, der sich hier engagiert hat, gesichert rechtsextrem und ein Demokratiegefährder, der Landrat, der die Bürger, die er zu vertreten hätte und zu hintergehen versucht hat, hingegen ein lupenreiner Demokrat.

Krieg gegen die FPÖ mit allen Mitteln

Demokratiegefährdend ist auch die FPÖ, zumindest aus der Perspektive der Grünen und deshalb haben sie gerade eine Petition gestartet, um zu verhindern, dass ein FPÖ-Mandatar zum Nationalratspräsidenten gewählt wird. Solche Petitionen sind einzig allein dazu da, um Druck aufzubauen. Sie verbreiten Angst und Schrecken. Entsprechend haben auch viele Abgeordnete ihre Unterschrift unter eine Erklärung gesetzt, dass sie keiner Koalition mit der FPÖ zustimmen werden. Die Methode ist demokratiepolitisch höchst zweifelhaft, weil unterschwellig jedem Verweigerer mit dem öffentlichen Pranger und dem Existenzverlust gedroht wird. Gleichzeitig werden fieberhaft Gründe dafür gesucht, um der FPÖ eine demokratiefeindliche Haltung anzudichten. Weil das bei einer Partei, die seit den 1950er Jahren konstruktiv am demokratischen System mitgewirkt hat, naturgemäß schwerfällt, zieht man den nächsten schmutzigen Joker aus der Tasche, der so irre ist, dass man es gar nicht für möglich hält. Die FPÖ sei eine Gefahr für die Demokratie, weil sie Plebiszite befürwortet. Wenn das zutrifft, dann wäre die Schweiz ein antidemokratischer Staat, der kurz davorsteht, in den Faschismus zu kippen. In Deutschland und Österreich werden horribile, antidemokratische und menschenfeindliche Aussagen und Manöver von Angehörigen der etablierten Parteien nicht nur toleriert, sie werden förmlich dethematisiert. Hingegen werden Petitessen hysterisch zu Skandalen hochgespielt und kriminalisiert, wenn sie aus dem politischen Raum rechts der Mitte kommen.

Die Ungleichbehandlung geht sogar so weit, dass man Parteien der Rechten mit Verbotsforderungen auf den Leib rückt. Wenn hingegen Links-liberale tief in den Topf mit politischer Ekelbrühe greifen, tut man so, als wäre nichts gewesen. So eine pervertierte politische Kultur kann sich nur in einer völlig hysterisierten Republik verbreiten, in der den Eliten von Exekutive und Legislative fast jedes Mittel zugestanden wird, um ihre Vorherrschaft zu verteidigen.

Es ist grauenhaft zu sehen, wie Recht, Gesetz, Moral und Medienmacht dazu missbraucht werden, jene zu legitimieren, die eigentlich die sind, die unmoralisch, selbstgefällig, anmaßend und arrogant vor aller Augen schamlos nichts anderes tun, als ihre Machtinteressen zu verfolgen und dafür antifaschistische Motive vorschieben.