Brüssels EU-Elite will jetzt Ungarns Viktor Orban kleinklagen
Die EU-Kommission will ernst machen und ein Rechtsstaatsverfahren gegen Ungarn einleiten. Dem Land wird vorgeworfen, gegen rechtsstaatliche Prinzipien zu verstoßen. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, drohen Ungarn finanzielle Kürzungen in Milliardenhöhe.
Nun drohen Ungarn milliardenschwere Kürzungen, wie die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Vera Jourova, auf Twitter bekannt gab. Der sogenannte “EU-Rechtsstaatsmechanismus” wurde Anfang vergangenen Jahres beschlossen und soll dafür sorgen, dass Verstöße gegen rechtsstaatliche Prinzipien wie die Gewaltenteilung nicht folgenlos bleiben. Als Strafe sollen EU-Gelder gekürzt werden, die möglicherweise mißbräuchlich verwendet werden. Ungarn und Polen sehen diesen Prozess als einseitig gegen ihre Länder gerichtet und klagten vergeblich dagegen.
Als nächsten Schritt kann die ungarische Regierung Stellung zu den Vorwürfen beziehen und gegebenenfalls Abhilfemaßnahmen vorschlagen. Diese werden dann von der EU-Kommission berücksichtigt bei ihrer Entscheidung, ob sie den EU-Staaten tatsächlich vorschlagen wird, Ungarn EU-Mittel zu kürzen.
Langer Prozess
Bis dahin ist allerdings noch ein langer Weg: Denn für solch einen Beschluss ist am Ende auch die Zustimmung von mindestens 15 EU-Staaten mit mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung notwendig.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte den Schritt kurz nach der Wiederwahl des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban bereits Anfang April angekündigt.
Today, we send a notification letter to Hungary formally activating the budget conditionality procedure.
— Věra Jourová (@VeraJourova) April 27, 2022
We identified issues that might be breaching #RuleOfLaw in HU and affect the EU budget.
Hungary will have to reply to our concerns and propose remedial measures.
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