CO2-Steuer: In 31 Tagen macht sie unseren Sprit noch teurer – danke, Leonore!
“Es gibt noch immer Luft nach oben” – nach diesem Motto geht zurzeit die österreichische Politik vor. Trotz Rekordinflation, Öl-Embargo und den höchsten jemals verzeichneten Spritpreisen im März 2022 wird uns an der Zapfsäule schon bald ein neuer Rekord erwarten. Dafür sorgt Verkehrsministerin Leonore Gewessler. Danke!
Die explodierender Energiekosten sorgten bereits im März 2022 für einen Rekord in Österreich. Super kostete im Schnitt 1,781 Euro pro Liter, Diesel wiederum 1,868 Euro je Liter. So teuer war tanken zuvor noch nie. Allein in der ersten Märzhälfte waren die Spritpreise um rund 50 Cent je Liter Diesel und um rund 40 Cent je Liter Super angestiegen.
Dann sind die Preise wieder gesunken, wenn auch nicht massiv. 1,839 Euro je Liter kostet zurzeit Diesel, um 29 Cent weniger als im März. Doch der Preisanstieg ist damit noch nicht zu Ende – zu früh gefreut: Weitere Teuerungen stehen bevor, dafür sorgt unsere Politik.
Ein Öl-Embargo mit weitreichenden Folgen
In der Nacht auf Dienstag einigten sich die EU-Regierungschefs am Sondergipfel in Brüssel auf ein Öl-Embargo gegen Russland – der eXXpress berichtete: “Wer die Denkweise der Manager der Mineralölfirmen kennt, rechnet nun mit einem weiteren Anstieg der Benzinpreise.”
Der Ölpreis steigt wieder von neuem.
Eine teure Urlaubssaison steht bevor
Spannend wird auch der Sommer: “In der Urlaubssaison könnte es zu Engpässen bei Benzin, Diesel und Kerosin kommen”, warnte umgehend Fatih Birol, Direktor der Internationalen Energieagentur in Paris: “Russland war bis zum Angriff auf die Ukraine ein Eckpfeiler des globalen Energiesystems. Der weltgrößte Ölexporteur, der weltgrößte Gasexporteur, ein führender Anbieter von Kohle. Diese Energiekrise ist viel größer als die Ölkrisen der Siebziger- und Achtzigerjahre. Und wahrscheinlich wird sie länger dauern.”
Den Europäern blüht ein teurer Urlaub.
Sprit-Preise: Österreich könnte Europameister werden
Österreich ist unterdessen auf dem besten Weg, zum teuersten Sprit-Land der EU zu werden. Andere Länder steuern nämlich bereits gegen. Die Deutschen senken die Energiesteuer, Tanken wird ab Juni um 30 Cent daher günstiger – trotz Ampelkoalition mit den Grünen in der Regierung. Viktor Orban in Ungarn wiederum deckelt die Spritpreise. Ein Liter Benzin bzw. Diesel kostet nun 1,24 Euro. Eine 60-Liter-Tankfüllung in Ungarn ist damit um rund 30 Euro günstiger als in Österreich.
Neue Maßnahmen erwarten auch die heimischen Autofahrer – doch in die genau entgegengesetzte Richtung: Ab Juli 2022 sollen CO2-Emissionen in Österreich 30 Euro pro Tonne kosten. Diese “CO2-Steuer” wird sich bei den Heizkosten, und ebenso an der Zapfsäule bemerkbar machen – in welchem Umfang, das hat das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo nun berechnet. Der Einstiegssatz wird demnach einen Preisanstieg von 7,7 Cent (inklusive Mehrwertsteuer) je Liter Benzin und 8,8 Cent (inklusive Mehrwertsteuer) je Liter Diesel zur Folge haben.
Millionen Autofahrer leiden – zur Freude Gewesslers?
Bei einem 60-Liter-Tank kostet das Tanken mit Benzin dann 4,62 Euro mehr, um 5,28 Euro wird es mit Diesel teurer. Vor diesem Hintergrund hat Österreich gute Chancen, seinen Preisrekord von März noch zu übertreffen.
Am allerwenigsten dürfte das die grüne Verkehrsministerin stören. je weniger Autofahren leistbar wird, desto weniger wird die Umwelt verschmutzt – so die grüne Logik, zum Leidwesen von Millionen heimischer Autofahrer. Im vergangenen Jahr waren 5,13 Millionen PKWs für den Straßenverkehr zugelassen. Ein weiteres Problem: Erhöhte Spritpreise können auch zum Preistreiber für andere Waren werden. Transporte, Öffis, Dienstleistungen, wie Elektriker und Installateure, die zu einem nach Hause kommen – all das droht die Geldbörse noch mehr zu belasten.
Steuern haben auch eine soziale Dimension!
Frau Ministerin, es gibt auch noch eine soziale Dimension! Manche grüne Themen sind Luxusthemen! Und vergessen Sie bitte auch nicht auf die Wirtschaft!
PS: Beim Ranking der 20 umweltfreundlichsten Länder lag Österreich 2020 gemäß dem Environmental Performance Index auf Platz 5. So schlecht ist Österreich hier gar nicht. Da besteht viel weniger Verbesserungsbedarf, als etwa bei der Steuer- und Abgabenbelastung, gerade in Zeiten der Rekordinflation. Es wäre doch nur zu fein (wenn auch utopisch), wenn Österreich einmal ein Spitzenranking unter den Staaten mit der niedrigsten Steuerlast erzielen könnte.
Kommentare