Laut dem Bundesrechnungshof wird das Rentenpaket zu einer massiven Erhöhung der Ausgaben führen: Bis 2045 könnten zusätzliche 500 Milliarden Euro an Steuermitteln erforderlich werden. Dies könnte den Beitragssatz zur Rentenversicherung auf bis zu 22,7 % anheben – ein erheblicher Sprung im Vergleich zu den derzeitigen 18,6 %. Zudem wird erwartet, dass die Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt um weitere 107 Milliarden Euro steigen, was den Staatshaushalt zusätzlich belasten würde.

Massive Mehrkosten und steigende Sozialabgaben drohen

Nicht nur der Staat, auch Unternehmen und Beschäftigte sind von den Konsequenzen betroffen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) warnt eindringlich, dass die steigenden Sozialbeiträge zu einer höheren Gesamtbelastung der Bruttolöhne führen könnten. Diese Entwicklung würde den Arbeitsmarkt verteuern, Arbeitsanreize verringern und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen vermehrt beeinträchtigen. Angesichts des globalen Wettbewerbs könnte dies langfristig den Standort Deutschland schwächen.

Belastung für jüngere Generationen könnte den Arbeitsmarkt schwächen

Besonders kritisch sieht der Wirtschaftsweise Martin Werding die ungleiche Verteilung der Lasten. In seiner Einschätzung wirft er der Regierung vor, mit dieser Reform die Lasten des demografischen Wandels einseitig auf die jüngeren Generationen abzuwälzen. Dies würde deren verfügbares Einkommen reduzieren und gleichzeitig die Möglichkeiten für Beschäftigungswachstum und wirtschaftliche Dynamik in Deutschland erheblich einschränken. Damit gefährde die Rentenreform nicht nur die finanzielle Zukunft der jungen Arbeitnehmer, sondern auch das langfristige Wirtschaftswachstum.

Zweifel am "Generationenkapital" als Lösung

Um die drohenden Kosten abzufedern, hat Finanzminister Christian Lindner die Einführung des sogenannten “Generationenkapitals” vorgeschlagen. Bis 2045 sollen rund 366 Milliarden Euro am Kapitalmarkt investiert werden, um zukünftige Rentenbeiträge zu stabilisieren. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) äußert jedoch starke Zweifel an dieser Maßnahme.

Auch der Bundesrechnungshof stellt das Vorhaben infrage: Die Risiken und Kosten, die mit der Stiftung verbunden sind, könnten den erwarteten Nutzen nicht rechtfertigen. Ob die angestrebten Renditen tatsächlich erreicht werden können, bleibt ebenso ungewiss.

Abschließend bleibt die Frage offen, ob die geplante Reform tatsächlich das Ziel erreichen kann, langfristig für stabile Renten zu sorgen, oder ob sie vielmehr die finanziellen und sozialen Ungleichgewichte weiter verschärft.