Keine guten Nachrichten aus der Ukraine: In einer Pressekonferenz stellte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unmissverständlich klar, dass sein Land ein Rohstoffabkommen mit den USA ablehnt, sofern es den angestrebten EU-Beitritt gefährdet.

„Die Verfassung der Ukraine macht deutlich, dass unser Kurs in Richtung EU geht. Nichts, was diesen Weg bedrohen könnte, kann akzeptiert werden“, so Selenskyj. Hintergrund sind Berichte über eine neue Version des geplanten Abkommens, das den USA über einen gemeinsamen Investitionsfonds weitreichenden Zugriff auf ukrainische Ressourcen wie Öl, Gas und Infrastruktur einräumen würde.

Komplett anders als Rahmenabkommen

Wie die Financial Times berichtet, enthält der aktuelle Entwurf aus Washington Bedingungen, die als Eingriff in die wirtschaftliche Souveränität der Ukraine gewertet werden könnten. Auch die ukrainische European Pravda warnt, das Abkommen könnte im Widerspruch zu EU-Beitrittsvorgaben stehen. Demnach würden die USA durch das Abkommen Mitspracherecht über zentrale Rohstoffentscheidungen erhalten – ein Punkt, der in Brüssel kritisch gesehen wird.

Selenskyj bestätigte, dass die Ukraine am 28. März eine überarbeitete Version des Abkommens erhalten habe. Diese werde nun juristisch geprüft. Es gebe neue Klauseln, die bisher nicht diskutiert worden seien, aber auch alte Punkte, die eigentlich bereits abgelehnt worden waren. Erst wenn keine „relevanten legislativen Drohungen“ mehr enthalten seien, könne über eine mögliche Zustimmung nachgedacht werden.

„Das ist kein Kredit"

Bereits im Februar war die Unterzeichnung eines früheren Entwurfs geplant, diese wurde jedoch verschoben. Medienberichten zufolge war ein Streit zwischen Washington und Kiew über den Umfang des US-Zugriffs auf ukrainische Ressourcen der Auslöser. Das Weiße Haus hatte das Abkommen als Instrument bezeichnet, um einen Teil der milliardenschweren Militärhilfe für die Ukraine mittel- bis langfristig rückfließen zu lassen – eine Idee, die Selenskyj deutlich ablehnt. „Wir sind dankbar für die Unterstützung – doch das ist kein Kredit”, so der Präsident.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt auf die EU.GETTYIMAGES/Getty Images

Was heißt das nun für Europa? Selenskyj will sich offenbar noch mehr auf Europa verlassen als bisher, das ihm allerdings auch ständig neue Unterstützung zusichert. Mehr, als der EU-Bevölkerung lieb sein dürfte. „Frankreich und Großbritannien sind bereit, Truppen zu entsenden. Die Ukraine wird über europäische Geheimdienstinformationen und Munitionsreserven verfügen”, so Selenskyj in einer Pressekonferenz, die der ehemalige Wirtschaftsminister der Ukraine Tymofiy Mylovanov auf X gepostet hat.

X/Tymofiy Mylovanov

Wenn die Briten und Franzosen tatsächlich Truppen in die Ukraine sendet, ist ein noch größerer Krieg die Folge. Selenskyj gemeinsam mit der EU gegen Putins Russland – ohne Unterstützung der USA. Ein Himmelfahrtskommando droht. Für ganz Europa.

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Kommentare

  • Michi Müller sagt:

    Liebes Exxpress-team, habt ihr euch eigentlich schon auf die kommenden Aufst… und Revolut….. vorbereitet, die unweigerlich auf diese Schul…orgie folgen werden?

  • piffge sagt:

    haben den die Drei Scheißer alle Tassen im schrank, was ist das nun wieder für ein Schwachsinn.

  • 54er sagt:

    AH hat damals die Tschechoslowakei überfallen, Putin Georgien und die Ukraine. Appeasement war damals genauso falsch wie heute.

  • MP sagt:

    Und wenn es wirklich zum Krieg kommen sollte, dann laufe die Franzosen wieder davon.

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  • MP sagt:

    Die Ukraine in der EU? Eine Horrorvorstellung.

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  • fred müller sagt:

    Auch 1939 waren es hauptsächlich GB und FRA und die Finanzierung aus den USA, welche Europa in den Krieg getrieben hat.
    Der Mensch lernt anscheinend nicht, weil die Politik nicht den Bürger vertritt, sondern den Wünschen der Hochfinanz folgt. In KEINEM anderen Sektor verdienen die Reichen so viel wie in Kriegen und dem Wiederaufbau

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  • Zukunfsmusik sagt:

    Er wird ein Leben führen, in Saus und Braus, in sicheren Gefilden, mit dem Geld von der Fuschi und wir werden hier im Marost stecken, den wir vorher selber finanziert haben.

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  • Robert sagt:

    Kriegstreiber haben immer unterstützung, entweder von Profit gesteuerten oder Dummen Menschen. Egal, denn beides ist verwerflich. Wenn es ausgestanden ist, müssen Brüsseler Prozesse stattfinden, wie damals.

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  • Weils die Wahrheit ist sagt:

    Was übermäßiger D r o:g en konsum anrichten kann!
    Ich bin sicher, der glaubt selber den Stuss den er schon seit Jahren absondert!

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  • Faktum sagt:

    Russland ist schwach. Zu schwach, um in den Krieg zu ziehen. Trump wittert auch nur seine Chance, und niemand weiß, wie dieser Schlingel reagieren wird. Putin, der Kriegsverbrecher, der hat ohnehin schon alles verloren.

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    1. Don sagt:

      Dann gibt es ja keinen Grund aufzurüsten und die Ukraine verliert, die is ja eh so stark! 🙂

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