Er zählt zu den profiliertesten Nahost-Kennern im deutschsprachigen Raum: Eldad Beck – gebürtiger Israeli, fließend in Arabisch, langjähriger Europa-Korrespondent, aktuell für die Jerusalem Post tätig und inzwischen auch österreichischer Staatsbürger.

Im Interview mit eXXpressTV spricht er über die Gefahr einer importierten Gewalt-Ideologie, das politische Versagen Europas im Nahostkonflikt – und über Donald Trump, den Beck als „pro-israelischsten US-Präsidenten aller Zeiten“ bezeichnet.

Eldad Beck im TV-Studio des exxpressEXXPRESSTV/EXXPRESSTV

„Trump wurde ausgelacht – und hatte am Ende recht“

Dass Donald Trump bei vielen Israelis äußerst beliebt ist, liege vor allem an seiner ersten Amtszeit, erklärt Beck. Der ehemalige US-Präsident habe nicht nur Jerusalem offiziell als Israels Hauptstadt anerkannt und die US-Botschaft dorthin verlegt, sondern auch die Golanhöhen als israelisches Staatsgebiet bestätigt. Mit den Abraham-Abkommen habe er zudem historische Friedensverträge mit arabischen Staaten – den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain ermöglicht – ein außenpolitischer Durchbruch, der in Israel bis heute hoch geschätzt werde.

Netanjahus Verhältnis zur Biden-Administration war spürbar angespannter als zu Donald Trump, mit dem ihn eine enge politische und persönliche Beziehung verbindet.EXXPRESSTV/EXXPRESSTV

Trump sei „realistischer als viele europäische Politiker“, betont Beck – etwa mit seiner frühen Warnung vor Europas sicherheitspolitischer Schwäche, die mittlerweile offenkundig wurde.

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Gaza – verpasstes Paradies?

Scharfe Kritik übt Beck an der europäischen Nahostpolitik – vor allem an der weiterhin beschworenen Zwei-Staaten-Lösung. Diese sei längst gescheitert, so der Journalist. Gaza hätte nach dem vollständigen Rückzug Israels im Jahr 2005 zu einem friedlichen Modellprojekt werden können. Stattdessen sei es heute ein Zentrum islamistischer Gewalt. Die Verantwortung dafür liege nicht bei Israel, sondern klar bei den palästinensischen Gruppen: „Alles, was sie wollen, ist die Zerstörung Israels – nicht der Aufbau eines eigenen Staates.“

Eldad Beck (r.) im TV-Interview mit exxpress-Redakteur Stefan BeigEXXPRESSTV/EXXPRESSTV

Auch die Palästinensische Autonomiebehörde hält Beck für keinen verlässlichen Partner. Der oft behauptete Unterschied zur Hamas sei reine Fassade: „Mahmoud Abbas hat den Holocaust geleugnet, seine Doktorarbeit darüber geschrieben. Die ideologische Differenz zur Hamas ist eine Illusion.“

„Warum sollte es eine palästinensische Ausnahme geben?“

Beck fordert ein Ende der Sonderbehandlung der Palästinenser – einer Ausnahmesituation, die sich aus seiner Sicht längst überlebt hat: „Warum sollte es nur für eine Gruppe eine Ausnahme geben – die palästinensische Ausnahme?“

Er spielt damit auf den seit bald 80 Jahren bestehenden Flüchtlingsstatus vieler Palästinenser an, obwohl ein Großteil längst in arabischen Ländern wie Libanon, Syrien oder Katar geboren wurde. Während andere Flüchtlingsgruppen – etwa die 14 Millionen Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg – integriert wurden, halte die internationale Gemeinschaft bei den Palästinensern bis heute an einem Sonderstatus fest.

Mitarbeiter des palästinensischen Flüchtlingswerks UNRWA unterstützten über Jahrzehnte hinweg die Hamas. UNRWA-Gebäude wie diese Schule (Bild) dienten nachweislich als Terrorstützpunkte mit Waffenlagern und Hamas-Kämpfern.APA/AFP

Beck verweist zudem auf die Herkunft vieler Gazaner: Zahlreiche Bewohner seien ursprünglich ägyptischer oder syrischer Abstammung – nicht etwa „Ureinwohner Palästinas“. Das UN-Hilfswerk UNRWA sei Teil des Problems und müsse durch eine neutrale, internationale Organisation ersetzt werden, die echte Hilfe für Zivilisten leistet – nicht politische Ideologien und Terroristen stützt.

Trumps Vorschlag, einen Teil der Bevölkerung Gazas in wohlhabende arabische Staaten wie Katar zu integrieren, hält Beck für sinnvoll. „Diese Menschen gehören kulturell in die arabische Welt – nicht nach Europa.“

„Nationaler Marsch auf Washington: Befreit Palästina“ – Protestzüge wie dieser solidarisieren sich mehr oder weniger offen mit antisemitischen und radikalislamischen Organisationen wie der Hamas, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird.GETTYIMAGES/Drew Angerer

„Die Intifada ist in Europa angekommen“

Beck warnt eindringlich vor den Auswirkungen des politischen Islam in Europa. Die pro-palästinensischen Demonstrationen auf europäischen Straßen seien keine bloßen Solidaritätskundgebungen, sondern eine ideologische Kampfansage an die westliche Gesellschaft: „Diese Menschen bringen die Intifada nach Europa“, sagt er – und meint damit nicht nur Gewalt, sondern eine langfristige politische Agenda: „Sie wollen bestimmen, wie England, Frankreich, Deutschland oder Schweden in Zukunft aussehen.“

Offene Hamas-Solidarität: Eine Demonstrantin in Madrid hält ein Plakat mit dem Porträt von Hamas-Führer Ismail Haniyeh hoch.GETTYIMAGES/Luis Soto/SOPA Images/LightRocket

Für Beck ist klar: Es geht längst nicht mehr um Israel – sondern um Europas eigene Zukunft. Immer mehr Bürger würden das erkennen, so der Journalist – auch viele ehemalige Wähler der Linken, die heute patriotische Parteien unterstützen. In Österreich etwa habe die FPÖ viele frühere SPÖ-Wähler gewonnen – ausgelöst durch die Migrationskrise und das wachsende Unbehagen gegenüber religiösem Extremismus.

Zugleich unterstreicht Beck: „Ich sage nicht, dass der Islam das Problem ist – aber es gibt missionarische Strömungen, die Europa und Amerika unterwandern wollen.“ Seine Kritik richtet sich gegen politische Ideologien, nicht gegen Religion als solche.

Berlin: Pro-Palästina-Aufmärsche wie dieser sind in Wahrheit anti-europäische Kundgebungen gegen unsere Zivilisation, warnt Eldad Beck im eXXpressTV-Interview.GETTYIMAGES/Adam Berry

„Österreich und Israel können voneinander profitieren“

Zum Schluss richtet Beck den Blick nach vorne – auf das Potenzial einer engeren Zusammenarbeit zwischen Österreich und Israel. Beide Länder könnten noch mehr als bisher voneinander profitieren, meint er – Österreich besonders in den Bereichen Technologie, Innovation und Sicherheit. Seit der außenpolitischen Neuausrichtung unter Sebastian Kurz habe sich vieles positiv entwickelt. „Wir können gemeinsam an einer besseren Zukunft bauen.“

Das gesamte Interview mit Eldad Beck – jetzt auf eXXpressTV!

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Kommentare

  • Eva sagt:

    Wenn Infantile.an der Macht sind logische Entwicklungen.

  • Beidlfraunz sagt:

    Hoffentlich spielen die dann nicht Gaza bei uns.

  • isr wo ? sagt:

    Israel gesteht „Fehler“ ein ..ORF zdf ard örr
    putzmittel ..
    zewa : wisch und weg mit dreck !!!

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  • artemis sagt:

    Weil die schlafenden Schafe noch immer nicht begreifen oder wahrhaben wollen in welche schlimme Richtung sich das alles entwickelt. Aber ist ja auch verständlich wenn man schaut welche Einflussnahme Universitäten auf ihre Studenten haben, welche Gehirnwäsche dort stattfindet.Die alten Menschen interessieren sich auch in den meisten Fällen nicht wirklich für Politik, denn solange ihre Pension passt sind alle selbstzufrieden und wählen weiter dass was sie bisher gewählt haben. Habe auch schon von einem konservativen links Wähler die Aussage gehört: Frauen brauchen am Abend nicht alleine unterwegs zu sein, denn sonst sind sie selbst schuld, wenn ihnen etwas passiert. Auch kurze Röcke von Mädchen an Schulen sind seiner Meinung nicht angebracht, da sie für unsere neuen Bürger zu provozierend sind. Die Unterwerfung findet schon statt und alles wofür wir in den 70igern gekämpft haben, entwickelt sich zurück.

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  • wow sagt:

    ständig ist von “aufwachen” die Rede, aber trotzdem wählen 70% der Europäer die gleichen Parteien

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  • MeinungsFreiheit sagt:

    Wichtiger Artikel! Danke!

    Herr Beck hat völlig recht!
    Trump und Team haben völlig recht!
    Volle Unterstützung für die Pläne von Präsident Trump für diese Gebiete!🇮🇱🇺🇸

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  • Vroni sagt:

    Palästina könnte das Paradies auf Erde sein…
    Gute Lage, gutes Wetter, fruchtbar…eine Demokratie als Nachbar.
    Was ist daraus geworden? Eine überbevölkerte, radikale, ideologisch verblendete Wüste…
    Libanon war einmal ” die Schweiz” des Ostens…
    Ägypten – Wiege der Kulturen…

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Wachen die wirklich auf?

    Also bei den letzten Wahlen haben noch so einige gepennt.

    ———

    »»»Achtung««« Hier treibt ein linker Spinner sein Unwesen. Er verbreitet unter fremde Profilnamen seine Linkspropaganda und spammt mit Kommentarkopien die Kommentarfunktion voll.

    Der „Linksfanatiker“ will hier die Kommentarfunktion stören.

    Den Profilnamenfälscher lache ich nur noch aus. 🤣️

    0× „kritischer Fehler“

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  • isr... sagt:

    …sag opa wo ist isr ? gibt es diese land nur in phantasien ?
    weg mit dreck !!!

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  • Spaghetti007 sagt:

    Pakistan schickt ihre Afghanischen Glaubensbrüder zurüch nach Afghanistan weil sie sich nicht benehmen können und die Deutschen fliegen sie nach Deutschland. Verrückte Welt.

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