
Flucht vor der Front: 14.000 Ukrainer im wehrfähigen Alter in Österreich
Wolodymyr Selenskyj wird nicht wirklich begeistert sein, wenn ihm sein Botschafter in Wien diese Zahlen schickt: 14.000 ukrainischen Männern im Alter von 18 bis 54 Jahren ist die Flucht nach Österreich gelungen – das wären 28 Bataillone für die ukrainischen Streitkräfte.
Die neuesten Zahlen, die der eXXpress nun aus dem Innenministerium erhalten hat, zeigen viel: 101.629 Ukrainer und Ukrainerinnen wurden in Österreich seit dem Beginn der russischen Invasion der Ukraine als Flüchtlinge registriert, 44.000 dieser Kriegsvertriebenen erhalten die staatliche Grundversorgung. Und es sind großteils Frauen und Kinder, die es nach Österreich schafften, so ihr Leben retteten und nun vorerst auch mit Unterkunft, finanzieller Unterstützung und auch sozialer Betreuung versorgt werden.
So sind von den gesamt 101.629 Kriegsvertriebenen aus der Ukraine 67.370 Frauen (66 %) und 34.259 Männer (34 %). Und das Innenministerium hat auch die genauen Daten, wie alt die in Österreich registrierten Flüchtlinge aus der Ukraine sind.

Viel mehr Frauen als Männer aus der Ukraine zu uns nach Österreich geflüchtet
So sind 33.387 geflüchtete ukrainische Kinder von den österreichischen Behörden registriert worden – der Anteil an Buben und Mädchen ist ziemlich gleich.
Ab dem Alter von 18 Jahren zeigt sich aber deutlich: 75 % der Geflüchteten sind Frauen, nur 25 % Männer (Alter: 18 bis 54 Jahre). Allerdings bestätigen die Daten des Innenministeriums, dass trotzdem sehr vielen ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter die Flucht vor einem Fronteinsatz geglückt sein dürfte: Immerhin 14.000 Ukrainer im Alter von 18 bis 54 Jahren wurden in Österreich als Kriegsvertriebene registriert.

Militärisch gesehen: In Österreich lebt eine ganze Division an wehrfähigen Ukrainern
Das persönliche Glück, hier in Österreich sicher leben zu dürfen, könnte die ukrainische Armeeführung etwas weniger begeistern: Immerhin könnten die Streitkräfte bei einer Rückkehr dieser jungen Männer 28 Bataillone für den weiteren Kampf gegen die russische Armee aufstellen – also etwa fünf bis zehn Brigaden oder eine ganze Division. Im Wissen der schon seit Monaten hohen Verluste der ukrainischen Truppen werden die in Österreich lebenden ukrainischen Männer wohl kaum zu überreden sein, jetzt in die Ukraine zurückzureisen und sich bei einer Rekrutierungsstelle zu melden.
Wer die Videos und Bilder der Artillerieeinschläge der russischen Geschütze und von den schrecklichen Verletzungen durch Tretminen kennt, kann diese Einstellung der jungen Ukrainer vermutlich nachvollziehen.
Österreichs Steuerzahler werden wohl eher weniger begeistert sein, diese jungen Männer, die eigentlich für ihre Heimat kämpfen sollen, weiterhin zu finanzieren – selbst wenn nur die Hälfte der hier lebenden 14.000 ukrainischen Männer im Alter von 18 bis 54 Jahren die Grundversorgung bezieht, würde das für die Steuerzahler Ausgaben in der Höhe von monatlich 3,39 Millionen Euro (485 Euro pro Person) bedeuten. In einem Jahr würden 40,68 Millionen Euro anfallen.
Aktuell sind laut Innenministerium allerdings nur 44.000 Kriegsvertriebene aus der Ukraine in der Grundversorgung. Da der Anteil der Frauen wesentlich höher ist (etwa 75 %) und auch noch die große Anteil an Kindern und Jugendlichen beachtet werden müsste, sind es vermutlich weniger als 7000 wehrfähige Männer, die noch die Grundversorgung beziehen.

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Kommentare
Wo verstecken sich die heldenhaften Klitschko- Brüder?
Ich habe Verständnis für diese jungen Männer, die NICHT für den US-Vasallen ihr Leben einsetzen wollen, wofür ich kein Verständnis habe ist, dass diese Leute hier in der sozialen Hängematte liegen dürfen, obwohl sie mit Autos fahren, die sich fast kein Österreicher leisten kann.
Ich habe seit vielen Jahren eine ukrainische Reinigungshilfe aus Lwiw, die fährt 4 x im Jahr zu ihrer dort verbliebenen Familie (Mutter, Tochter, Enkelsohn), der Schwiegersohn hat schon vor dem Krieg in Polen gearbeitet und ist auch dort geblieben und arbeitet nach wie vor dort. Die Frauen mit Kindern hätten durchaus im Land, eben im Westen bleiben können, wie bisher in den meisten Ländern in denen Krieg war, ist er auch in der Ukraine nicht im ganzen Land.
Ich kann mich noch gut erinnern an den Prager Frühling, auch damals kamen viele Tschechen nach Österreich und haben hier gearbeitet, ich glaube nicht dass man die in 4* Hotels untergebracht hat. Und die gingen späer wieder zum Großteil zurück und arbeiteten für ihr Land.
Es sind zum Teil dieselben, die mit den großen SUV’s in Österreich und Deutschland herumkurven!
Also wir haben einen (neuen) Nachbarn, eine ukrainische Familie, eigentlich sehr nette Leute, sprechen auch leidlich englisch und der Mann hat mir erzählt, dass es für jeden ukrainischen Mann problemlos möglich ist den Kriegsdienst legal nicht antreten zu müssen. Die Familie hätte ohne ihn ausreisen können, da er mitfahren wollte, musste er ansuchen und für die quasi Freistellung € 2.500,- bezahlen, dann bekam er den Stempel.
Ein kluges und stolzes Volk, hab schon mit vielen gearbeitet und mitgeholfen. Hoffe die werden die Invasoren bald los!
Ein sehr mutiges Volk, aber dafür müssen sie extrem tapfer sein 🤷♂️
Vertriebene? Sorry, Flüchtlinge oder Wehrdienstverweigerer wäre korrekt!
@ich kann Deserteure verstehen, finde aber die Verlogenheit der Deutschen Regierung zum kotzen.
Sie schreien nach Solidarität mit der Ukraine, liefern Waffen aber garantieren den Deserteuren eine kostenlose Rundumversorgung
Wie immer, die Informierten und Schlauen zischen ab, sehr gut!
die europäischen staatschefs sind nur marionetten von bidens gnaden. es wird zeit dass bürgernahe parteien das ruder übernehmen und im intersse ihrer bürger handeln
44.000 sind in der Grundversorgung. TOLL! Hat auch jemand gefragt wer mit wieviel Geld gekommen ist? Oder bekommen alle Grundversorgung nur weil UA am Autokennzeichen steht?
Ich sehe die Ukraine wie ein Schachbrett, aber nur mit Bauern. Die Hauptfiguren spielen von außerhalb der Grenzen nicht nur mit der Ukraine, sondern mit uns allen. Sie spielen mit Ideologie, mit schönen Worten, mit Geld und Waffen, natürlich auf unser Konto. Und sie erwarten, dass wir die “richtige” Seite wählen. Und
die Mehrheit immer zusammen auf der “richtigen” Seite spielt. Darüber spricht unsere Geschichte.
Als Mutter, wenn ich in so einer Situation wäre. Ich würde auch fliehen und ich würde alles tun, damit meine Söhne nie Kanonenfutter werden.