Auch im neuen Jahr baut die FPÖ laut Meinungsforschung ihre Stellung als stärkste Kraft weiter aus. So konnten die Freiheitlichen in der aktuellen INSA-Meinungsumfrage, die vom exxpress in Auftrag gegeben wurde, bei der so genannten Sonntagsfrage „Wenn am kommenden Sonntag Nationalratswahl wäre, wie würden Sie wählen?” im Vergleich zum Dezember noch einen Prozentpunkt dazu gewinnen. Die Partei von Herbert Kickl liegt nun bei 35 Prozent und somit

15 Prozent vor ÖVP und SPÖ, die nun gleichauf bei zwanzig Prozent stehen.

Die Volkspartei hingegen verlor rund um das Scheitern der Ampel-Verhandlungen oder den Obmannwechsel Nehammer/Stocker ein Prozent.

INSA/exxpress

Bitter für die Schwarzen, nun gleichauf mit Bablers SPÖ zu liegen. Diese startet ins neue Jahr, wo sie im alten aufgehört hat, nämlich bei konstanten zwanzig Prozent. Damit dürfte für die derzeit sehr links ausgerichteten Sozialdemokraten der Wählerpool erschöpft sein.

Auch die Grünen können zu Jahresbeginn nicht mit einem Plus punkten: Die Partei von Vizekanzler Werner Kogler steht weiterhin bei acht Prozent.

Erfreulicher erweist sich der Start ins neue Jahr für die NEOS. Sie konnten um zwei Prozent zulegen und würden bei einer Nationalratswahl elf Prozent der Wähler von sich überzeugen können. Offenbar hat Frontfrau Beate Meinl-Reisinger mit dem ehrlichen Zurücktreten von den Ampelverhandlungen statt einem Regieren-um-jeden-Preis bei den Österreichern punkten können.

Die NEOS unter Parteichefin Beate Meinl-Reisinger konnten bei der aktuellen INSA-Umfrage zwei Prozent zulegen.APA/MAX SLOVENCIK

Welche Koalitionen wären möglich, wenn morgen gewählt werden würde? Die wie aktuell verhandelte Regierung zwischen der Volkspartei und den Freiheitlichen ist nach wie vor die bevorzugte Koalitionsvariante der Österreicher. Ein schwarz-blaues Bündnis hätte derzeit laut Umfrage in der Bevölkerung eine satte Mehrheit von 55 Prozent der Wählerstimmen.

Anders schaut es bei den übrigen Konstellationen aus: Eine Mehrheit von ÖVP und SPÖ ist nun nicht mehr möglich, nicht einmal mehr mit einem hauchdünnen Überhang von einem Mandat. Eine Koalition gegen die FPÖ wär nur noch mit einem Dreier-Bündnis möglich.

Für die FPÖ ist 43 Prozent möglich

Das INSA-Meinungsforschungsinstitut hat nicht nur abgefragt, wem die Teilnehmer ihre Stimme geben würden, wenn am Sonntag Wahl wäre, sondern auch die Tendenz zu einer anderen Partei. Und hier liegt wieder die FPÖ klar vorne: Sie konnte nicht nur einen Prozentpunkt in der Sonntagsfrage von 34 auf 35 Prozent zulegt, sondern auch einen Prozentpunkt beim zusätzlich möglichen Potential. Konnten sich im Dezember sieben Prozent der Befragten vorstellen, doch der FPÖ ihre Stimme zu geben, ziehen das nun bereits acht Prozent in Betracht. Somit wollen oder können sich 43 Prozent der Österreicher vorstellen, die FPÖ zu wählen.

Auch die Volkspartei hat ein erstaunlich hohes Potential. 17 Prozent der Befragten antworteten auf die Frage „Welche der folgenden anderen Parteien können Sie sich grundsätzlich auch vorstellen zu wählen?” mit ÖVP. Somit haben die Schwarzen unter Christian Stocker ein mögliches Potential – also Sonntagsfrage plus zusätzlich mögliches Potential – von 37 Prozent.

Schlummerndes Potential bei der SPÖ

Noch mehr mögliche Stimmen könnte die SPÖ abstauben: Mit einem maximal möglichen Potential von zwanzig Prozent würden die Sozialdemokraten inklusive der deklarierten SPÖ-Wähler auf vierzig Prozent kommen. Somit hätte die SPÖ Chancen, die Volkspartei zu überholen. Auch die NEOS könnten mit guter Überzeugungsarbeit weitere 17 Prozent der Wähler für sich überzeugen.

Man sieht, die Österreicher sind nicht mehr festgefahren auf ihre immer schon gewählten Parteien wie einst, sondern ein Wählerfluss kann bei geschickten Wahlkämpfen für die eine oder andere Überraschung sorgen. Was wenig überrascht: Eine rege Stimmenwanderung findet zwischen FPÖ und ÖVP statt. Jeder zweite potentielle Wähler von FPÖ und ÖVP käme aus der Wählerschaft der jeweils anderen Partei.

Für die Umfrage wurde 1.000 Personen aus Österreich ab 16 Jahren zwischen dem 13. und dem 15. Jänner 2025 online befragt. Die Umfrage ist gestützt auf der permanenten Telefon-Befragung von INSA-Perpetua Demoscopia Austria. Die maximale Fehlertoleranz beträgt +/- 3,1 Prozentpunkte. Die Umfrage wurde vom exxpress in Auftrag gegeben.

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Kommentare

  • Wahr ist... sagt:

    Wenn wir nicht-reichen, noch ärmer werden, sehe ich keinen Lichtblick. Was nutzt mir die angesagte Freiheit und Ehrlichkeit mit einem leeren Magen und einer kalten, oder gar obdachlosen Behausung?

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  • Otto Schedivy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

    Der FPÖ Balken im zweiten Bild passt absolut NICHT😡, 35% ist doch fast doppelt so viel wie 20%, aber anhand des Balkens wäre die FPÖ🇦🇹💙v nur bei zirka 26% – 28%😫
    Sollte DAMIT eine subtile Beeinflussung stattfinden🤔☹️
    eXXpress, bitte korregieren👍🤠

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  • Otto Schedivy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

    @Hallodrimir Elendskyj, zu deinem gestrigen Kommentar von 20:26 Uhr:
    Sicherlich sollen alle Ankündigungen sehr schnell umgesetzt werden, aber es geht eben nicht, mit einem Fingerschnippen den ganzen Unsinn der letzten Schwarz/Grün Regierung wegzubekommen…!
    Dass wir (FPÖ🇦🇹💙👍) und unser Koalitionspartner(!) nicht ALLE mit Geschenken beglücken können und NICHT alles schon am ersten Tag umgesetzt werden kann, verstehen vernünftig denkende Menschen SICHER👍
    Außerdem, sind doch erst die Koalitionsverhandlungen…!
    Und nur so nebenbei, Schwarz/Rot/NEOs haben in fast 100 Tagen NICHTS(!) zusammengebracht…!
    Zu deiner Bemerkung:
    “Falls die Blauen in den nächsten Wochen nicht liefern…”
    Vergiss nicht, dass wir (FPÖ🇦🇹💙👍) einen Partner in der Regierung haben müssen, der auch – hoffentlich NICHT zu viel – mitzureden hat…!
    Übrigens, der FPÖ Balken im zweiten Bild passt absolut NICHT😡, 35% ist doch fast doppelt so viel wie 20%, aber anhand des Balkens wäre die FPÖ nur bei zirka 26% – 28%😫
    eXXpress, bitte korregieren👍🤠

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  • Werner K. sagt:

    8% für Grüne!!! Ist immer noch viel zu viel 🤦

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    1. präziser.... sagt:

      …um genau 8% zu viel ! Kampf gegen Grün !

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      1. Robert sagt:

        Ignorieren ist genug, wir sind keine N,a,z,i,s !

  • falsche Berichterstattung sagt:

    und es ist die Blau schwarze Koalition und nicht umgekehrt. Man sieht hier auch diese Zeitung spricht nicht die Wa h r heit

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    1. Donnerkeil sagt:

      Aber, aber – sei doch nicht so kleinlich. Das ist einfach Gewohnheit. Die “bürgerliche Mehrheit”, wie man so sagt, war halt immer von der ÖVP angeführt, “schwarz-blau” war ein gängiges Wort – mir ham uns eh alle g’wundert, wieso das nicht geht – und jetzt isses halt umgekehrt, meine Güte, macht ja nix. Der klane Kärntner gibt sich ohnehin schon ganz staatsmännisch, steht ihm auch gut, bringt weitere Stimmen, er hat ja viele Wähler abgeschreckt mit seiner aggressiven Rhetorik, gut so. Ich bin ja ziemlich neutral (habt’s wahrscheinlich scho g’merkt, oder?), aber ich denk mir, jetzt sollt’ die ÖVP wirklich den Kickl ranlassen, weil mit dem Babler is ja nix. Ich versteh nicht, dass die in der SPÖ das offenbar nicht merken…

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      1. hödlmoser sagt:

        Der Esel geht ieben immer voran…

        1. Robert sagt:

          Der Donnerspan ist eh ein Netter.

  • twayi sagt:

    Weiter so FPÖ…

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  • ULink sagt:

    Du meine Güte, da war aber der Praktikant am Säulendiagramm dran. Wieso ist der 35% FPÖ Balken deutlich UNTER der 30% Linie?

    Bitte den (hoffentlich) Irrtum schnell korrigieren.

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    1. Don sagt:

      Ich bin auch Journalist, 35% liegt ganz klar neben 20% wenn ich manipulieren möchte und generell … niemand verlangt von mir intelligent zu sein, wichtig ist, dass ich loyal indoktriniert bin!

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      1. Robert sagt:

        8%?? Bitte Nachimpfen,!!

  • Hans sagt:

    Fehler im Säulendiagramm! Bitte korrigieren, die Säule der fpö ist zu niedrig dargestellt.

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    1. Giftzwerg sagt:

      stimmt.
      Das ist wieder eine typische unterschwellige Man.ipul.ation.

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  • Hallodrimir Elendskyj sagt:

    Die hochgradig unsympathische Beate hat die Koalitionsverhandlungen nicht aus Ehrlichkeit platzen lassen, sondern weil die Parteimitglieder nicht mitgespielt haben.

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    1. Dampfwalze sagt:

      @Hallodrimir Elendskyj stimmt aber auch die Angst vor den Minus Milliarden im Budget, die haben nur die Pappn offen, aber wenn es darauf ankommt , sind sie weg. Was will man von der Marktkreischerin auch verlangen.

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  • Hallodrimir Elendskyj sagt:

    Die FPÖ war auf OE24 (Beutelmeyer) aber schon bei 39 Prozent. Natürlich bevor Details des Sparpakets bekannt wurden…. Falls die Blauen in den nächsten Wochen nicht liefern (weg mit den ORF-Gebühren, kein Skyshield, weg mit der CO2-Steuer, drastisches Zusammenkürzen von Sozialleistungen für Asylanten und sonstige Nicht-EU-Bürger, Reduzierung der Nova auf das Niveau bevor die Grünen Amok gelaufen sind, usw…), dann werden sie schneller wieder unter 30 Prozent sein, als ihnen lieb ist. Fool me once, shame on you. Fool me twice, shame on me. ^^

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    1. Otto Schedivy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

      @Hallodrimir Elendskyj:
      Sicherlich sollen alle Ankündigungen sehr schnell umgesetzt werden, aber es geht eben nicht, mit einem Fingerschnippen den ganzen Unsinn der letzten Schwarz/Grün Regierung wegzubekommen…!
      Dass wir (FPÖ🇦🇹💙👍) und unser Koalitionspartner(!) nicht ALLE mit Geschenken beglücken können und NICHT alles schon am ersten Tag umgesetzt werden kann, verstehen vernünftig denkende Menschen SICHER👍
      Außerdem, sind doch erst die Koalitionsverhandlungen…!
      Und nur so nebenbei, Schwarz/Rot/NEOs haben in fast 100 Tagen NICHTS(!) zusammengebracht…!
      Zu deiner Bemerkung:
      “Falls die Blauen in den nächsten Wochen nicht liefern…”
      Vergiss nicht, dass wir (FPÖ🇦🇹💙👍) einen Partner in der Regierung haben müssen, der auch – hoffentlich NICHT zu viel – mitzureden hat…!

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