
Gemeinderatswahl in der Steiermark: Spannung um ersten blauen Bürgermeister
Trotz Regen zog es am Sonntagvormittag viele Steirer zur Urne – in 284 Gemeinden wird gewählt. Während die ÖVP ihre Vormachtstellung verteidigen will, hofft die FPÖ auf den ersten Bürgermeister in der Grünen Mark.
Die Gemeinderatswahlen in 284 steirischen Kommunen sind Sonntagvormittag bei regnerischer Witterung angelaufen. Um 10.00 Uhr haben die ersten Wahllokale schon wieder ihre Pforten geschlossen – wie etwa im Landespflegezentrum in Mautern. Das letzte Wahllokal schließt um 14.30 Uhr. Danach wird sich zeigen, ob die FPÖ ihren Höhenflug von Nationalrats- und Landtagswahl fortsetzen kann. Derzeit stellen die Blauen keinen Bürgermeister in der Grünen Mark.
In der zweitgrößten Stadt der Steiermark und der zugleich einwohnerstärksten Gemeinde, die am Sonntag zur Wahlurne gerufen hat (in Graz wird erst 2026 gewählt; Anm.), hat SPÖ-Bürgermeister Kurt Wallner bereits gegen 8.00 Uhr seine Stimme abgegeben und via Facebook zum Urnengang aufgerufen: “Demokratie lebt von unserer Beteiligung – nutzen wir unser Wahlrecht und gestalten gemeinsam die Zukunft unserer Stadt.” In Leoben kann bis 14.00 Uhr gewählt werden.
Im rund 7.600 Einwohner zählenden Hitzendorf herrschte am späteren Vormittag reges Kommen und Gehen im Wahllokal im Gemeindeamt. Die hohe Frequenz ließ auf eine gestiegene Wahlbeteiligung gegenüber 2020 schließen. Familien mit Kindern und Großeltern kamen mit dem Wagen oder zu Fuß, einige nutzten die Zeit nach dem Urnengang zu einem Spaziergang in der idyllischen Region, die landwirtschaftlich voll auf Kirschenobst setzt. Hitzendorf liegt westlich der Landeshauptstadt im Bezirk Graz-Umgebung und ist auch die Heimatgemeinde der steirischen ÖVP-Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer. Der Ort – 2015 bei der Gemeindestrukturreform mit Attendorf und Rohrbach-Steinberg fusioniert – wird absolut von einem ÖVP-Bürgermeister regiert.
2020 hatte die ÖVP klar die Nase vorne
Exakt 1.054 Wahlvorschläge sind diesmal auf den Stimmzetteln der 284 Gemeinden – alle außer Graz – zu finden. Die ÖVP tritt in 282 Gemeinden an, die SPÖ in 267, die FPÖ in 258, die Grünen in 104 Kommunen, NEOS in 37 und KPÖ in 34 Gemeinden. Zudem treten 72 sonstige Listen bei den Wahlen an. Insgesamt sind 5.062 Mandate zu vergeben. Insgesamt sind steiermarkweit 805.173 Personen wahlberechtigt.
Vor fünf Jahren, beim Urnengang 2020, der wegen der Corona-Krise von 22. März auf 28. Juni verschoben wurde, konnte die ÖVP um rund 4,5 Prozentpunkte im Vergleich zu 2015 zulegen und kam auf 47,2 Prozent am Gesamtstimmenanteil. Auch für die SPÖ hatte es 2020 gut ausgesehen, sie gewann um 0,3 Prozentpunkte auf 31,9 Prozent hinzu. Die FPÖ hatte 2020 stark verloren, um 5,66 Prozentpunkte auf 8,20 Prozent. Die Grünen konnten ihr Ergebnis um 1,42 Prozentpunkte auf 4,75 Prozent verbessern. Die KPÖ holte rund 0,1 Prozentpunkte mehr als fünf Jahre zuvor und kam gesamt auf 1,64 Prozent. Alle anderen Listen – inklusive NEOS, aber vor allem Bürger- und Namenslisten – erreichten 6,37 Prozent. (APA/red)
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Kommentare
Wichtig ist nmM nur, dass die NEOS und die Grünen – verdientermaßen – nichts zu reden haben. Sogar die Kummerln sind mitlerweilen wählbarer!
Das Volk hat gewählt und nirgendwo ist ein blaues Fleckerl in der grünen Mark. Vielleicht ist die FPÖ ja doch nicht das Volk, wenns nicht mal für den Volksbürgermeister reicht.
Es wäre völlig gegen den Trend, würde nach dieser Wahl nur ein einziger FP-Bürgermeister in der Steiermark stehen.
Demokratie lebt von unserer Beteiligung – nutzen wir unser Wahlrecht und gestalten gemeinsam die Zukunft….. auch so, und warum gibt es dann eine Verliererkoalition mit einem Kanzler, der nie zur Wahl stand? Schiebt euch eure Demokratiesimulation dort hin wo die Sonne nicht scheint…..
Gemeinderatswahlen sind Persönlichkeitswahlen! Bei diesen Wahlen wird nicht die Partei, sondern die Person, der Bürgermeister, Gemeinderat, gewählt!
@I love FPÖ 💙:
Persönlichkeitswahl – grundsätzlich richtig, außer bei den Sozi. Die wählen ihre Partei, egal welche Vollpfosten vorne sind! Bestes Beispiel: Der Blablablabler