Israels Offensive bald zu Ende: Zehn Kämpfer getötet, Sprengstoff-Labore zerstört
Montagfrüh startete Israel eine Anti-Terror-Operation in Jenin. Die Stadt im Westjordanland war zu einem Zentrum des Terrors geworden, wie Israel unterstreicht. 120 Verdächtige wurden verhaftet und nicht ein einziger Zivilist getötet, sagt Netanyahu. Es gibt ein paar Videos von Kämpfen.
Der großangelegte Militäreinsatz Israels in Jenin im besetzten Westjordanland könnte laut Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bald vorbei sein. „In diesen Momenten schließen wir die Mission ab“, sagte Netanyahu Medienberichten zufolge am Dienstag bei einem Besuch eines Militärpostens in der Nähe von Jenin. Gleichwohl machte er deutlich, die Aktion sei „kein einmaliger Vorgang, wir werden so lange wie nötig weitermachen“.
Terrororganisationen wie die Hamas haben im vergangenen Jahr ihre Infrastruktur im Westjordanland massiv ausgebaut, wie erst kürzlich ein israelischer Top-Terror-Experte dem eXXpress berichtete. Seit Jahresbeginn erlebte Israel eine neue Terrorwelle. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis Israel kräftiger als bisher einschreiten wird.
Anti-Terror-Operation begann am Montagmorgen in Jenin
Die israelischen Verteidigungskräfte hatten in den frühen Morgenstunden des Montags eine groß angelegte Anti-Terror-Operation in Jenin begonnen. Sie umfasste auch den Einmarsch umfangreicher Bodentruppen in die Stadt in Samaria.
Viele Videos zeigen das Eintreffen israelischer Panzer in Jenin.
Mehr als 1000 Soldaten der Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) sind an der Aktion beteiligt, die als der größte Einsatz in Judäa und Samaria seit zwei Jahrzehnten gilt. Das Militär teilte am Dienstag mit, die Truppen hätten zehn Palästinenser getötet, wobei es sich bei allen Getöteten ausschließlich um Kämpfer gehandelt habe.
120 Verdächtige festgenommen, Sprengsätze und Waffen beschlagnahmt
Die israelischen Truppen haben überdies 120 gesuchte Terrorverdächtige festgenommen und suchen noch nach 350 weiteren Verdächtigen in Jenin, von denen sich 160 im Flüchtlingslager befinden. In der Nacht zum Montag haben die IDF überdies Granatwerfer und improvisierte Sprengsätze entdeckt und zerstört sowie Waffen und andere militärische Ausrüstung beschlagnahmt.
Ein Waffenversteck wurde auch in einer Moschee entdeckt.
Trotz der Ankündigung des Chefs der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, vom Montag, die Sicherheitszusammenarbeit mit Israel zu beenden, bestritt die IDF, dass die Beziehungen abgebrochen worden seien. „Der Widerstand der Bewaffneten [über Nacht] war gering. Sie sind von den Zielen, die wir erreicht haben, weggelaufen“, sagte IDF-Sprecher Konteradmiral Daniel Hagari am Dienstag. Auch er deutete an, dass die Operation bald abgeschlossen sein wird.
Flüchtige Palästinenser in Schulen und anderen Orten untergebracht
Verteidigungsminister Joaw Galant unterstrich die Notwendigkeit, „die Terrorinfrastruktur, einschließlich der ‚Kriegsräume’ und der Verstecke der Terroristen, zu beseitigen und Waffen und Sprengkörper zu beschlagnahmen“.
Am Montagabend verließen etwa 3000 Palästinenser das Flüchtlingslager Jenin, um den Kämpfen zu entgehen. Es wurden Vorkehrungen getroffen, um die Geflüchteten in Schulen und anderen Unterkünften an anderen Orten in Jenin unterzubringen. „Jeder, der gehen will, darf gehen”, sagte Hagari. Die IDF hätten keine Evakuierung oder Schließung der Stadt angeordnet hätten.
Netanyahu: Haben Labors zur Herstellung von Bomben zerstört
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte am Montagabend versprochen, die Militäroperation in Jenin, das zu einer „Zufluchtsstadt des Terrorismus“ geworden sei, „so lange wie nötig“ fortzusetzen.
Netanyahu: „Unsere Streitkräfte sind in das Nest der Terroristen in Jenin eingedrungen: Sie nehmen Terroristen ins Visier, zerstören Kommandozentralen und beschlagnahmen erhebliche Mengen an Waffen. Sie tun noch etwas anderes: Sie zerstören Labors in fast industriellem Ausmaß zur Herstellung von Sprengstoffen, Bomben und Vorrichtungen zum Töten und Ermorden israelischer Bürger.“
„Minimaler Schaden für Zivilisten und Unbeteiligte“
Dies alles sei „an einem der am stärksten bevölkerten Orte der Welt“ geschehen, „und sie tun dies mit minimalem Schaden für die Zivilbevölkerung und ohne jeglichen Schaden für Nichtkombattanten. Das ist die Direktive: Sorgen Sie für die Sicherheit unserer Streitkräfte und vermeiden Sie Verletzungen von Unschuldigen.“
Die Operation solle „zur Abschreckung des Staates Israel beitragen, sowohl bei der Abwehr weiterer Terroranschläge als auch bei der Veränderung des Gleichgewichts in dem Gebiet…. Wir werden diese Aktion so lange wie nötig fortsetzen, um Ruhe und Sicherheit für die Bürger Israels wiederherzustellen.“
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