Judenhass auf Rekordhoch: Der neue Antisemitismus ist links und muslimisch
Seit dem Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023 erlebt Österreich eine Welle des Judenhasses wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Wer diese „dauerhafte Überflutung“, von der die IKG mittlerweile spricht, vorantreibt, ist eindeutig: Die Täter sind großteils links oder muslimisch.
Auf Anti-Israel-Demos nach dem 7. Oktober gehören „Genozid“-Rufe zum Standard – und sie gehen Hand in Hand mit einer neuen Welle des Judenhasses.IMAGO/SEPA.Media
Der Antisemitismus in Österreich verharrt seit dem 7. Oktober 2023 auf erschreckend hohem Niveau. Im ersten Halbjahr 2025 wurden 726 antisemitische Vorfälle registriert, berichtet die Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG). Das sind zwar weniger als im Vorjahr (808), aber mehr als doppelt so viele wie im ersten Halbjahr 2023 – vor dem Hamas-Terror am 7. Oktober 2023.
IKG-Präsident Oskar Deutsch spricht von einem Dauerzustand: „Der antisemitische Tsunami wurde zu einer andauernden Überflutung.“
Linksextreme Täter führen Statistik an – knapp vor muslimischen Gruppen
Besonders brisant: Die meisten antisemitischen Vorfälle gingen von linken Tätern aus. Wie der IKG-Bericht dokumentiert, waren 202 Fälle politisch links motiviert, 195 hatten einen muslimischen Hintergrund, 147 stammten aus dem rechten Spektrum. In 182 Fällen konnte die ideologische Zuordnung nicht eindeutig festgestellt werden.
Damit führen linke und islamistische Akteure die Statistik an – ein klares Warnsignal.
Hass gegen Israel dominiert – Terrorverherrlichung inklusive
Die häufigste Erscheinungsform bleibt der israelbezogene Antisemitismus – er war in 80 Prozent aller Fälle präsent. Dahinter folgen antisemitisches Othering und Schoa-Relativierung, also die Verharmlosung oder Leugnung des Holocaust.
Besonders alarmierend: In 77 Fällen wurde ein Aufruf zu oder eine Verherrlichung von Terror gegen Juden festgestellt.
Dunkelziffer wohl deutlich höher
Meldestellen-Leiter Johannan Edelman warnt: „Die Meldebereitschaft nimmt ab, viele Betroffene ziehen sich zurück. Es ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.“
Von den 726 dokumentierten Fällen entfielen 5 auf körperliche Angriffe, 8 auf Bedrohungen, 78 auf Sachbeschädigungen, 203 auf Massenzuschriften und 432 auf verletzendes Verhalten.
„Antisemitische Übergriffe sind zur Dauerbelastung geworden“
IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele spricht von einem Alltag, der für viele jüdische Gemeindemitglieder von ständiger Anspannung geprägt sei: „Antisemitische Übergriffe sind zur Dauerbelastung geworden.“
Besonders in den Sommermonaten hätten sich körperliche Angriffe gehäuft, sie stiegen auf ein deutlich höheres Niveau als im gesamten ersten Halbjahr dokumentiert. Eine Gesamtauswertung des Jahres 2025 soll im Frühjahr 2026 folgen.
Rekordjahr 2024: Antisemitismus explodiert – Linke und Islamisten im Fokus
Der Jahresbericht 2024 hatte bereits ein düsteres Bild gezeichnet: 1.520 antisemitische Vorfälle – ein Anstieg von mehr als 32 Prozent und der höchste Wert seit Beginn der Erfassung. Vor allem im Mai und Oktober 2024 – rund um den Krieg in Gaza und die Nationalratswahl – schnellten die Zahlen nach oben.
Auch der Online-Hass explodierte: 740 Fälle antisemitischer Hetze in sozialen Netzwerken (+44 Prozent), Hunderte E-Mails und Drohungen. Der Antisemitismus verlagerte sich ins digitale Dauerfeuer.
Linke Antisemitismus-Welle: Israelhass als „Fortschritt“ verkauft
Der Vorjahresbericht sprach bereits offen von linkem Antisemitismus als zentralem Treiber. Der organisierte Anti-Israel-Aktivismus in Österreich werde maßgeblich von Personen aus linksextremen und postkolonialen Milieus getragen, warnte er. Diese Gruppen, so die Analyse, rechtfertigen Gewalt und Terror gegen Israel als „Widerstand“, sehen Hamas und Hisbollah als Teil der „globalen Linken“ – und tarnen Judenhass als Menschenrechtskampf.
„Eine ‚postkoloniale‘ Linke solidarisiert sich hier vorgeblich mit Palästinensern (bzw. generell mit dem ‚Globalen Süden‘ gegen den ‚Westen‘) und betrachtet dabei Israel als koloniales – und somit illegitimes – ‚weißes‘ Unterdrückungsprojekt“, heißt es in dem Bericht 2024. „Durch dieses ideologische Unterfutter übernehmen Teile der feministischen, queeren und anderer sich selbst als progressiv betrachtenden Linken antisemitische Narrative gegenüber Israel.“
Diese Gruppen „agieren unter dem Dachverband der sogenannten ‚Palästina Solidarität Österreich‘“, der sich mit anderen Netzwerken überschneidet – etwa der antisemitischen BDS-Bewegung oder linken Kleingruppen wie ‚Dar al Janub‘.
Linker und muslimischer Missbrauch der Schoa: Täter werden zu Opfern
Eine besonders perfide Entwicklung ist laut IKG der „Missbrauch der Schoa“: Linke und islamistische Aktivisten würden den Holocaust zunehmend umdeuten, verharmlosen oder für politische Zwecke instrumentalisieren. Israel werde dabei regelmäßig mit dem NS-Regime gleichgesetzt.
Solche Deutungen knüpfen an die Sowjet-Propaganda und besonders an die DDR-Rhetorik ab den 1950er-Jahren an, die Israel bereits damals als Nachfolger des NS-Regimes diffamierte. „Nicht mehr die Opfer, sondern ihre Nachkommen sollen die Täter sein.“
Das linke Lager hat alle überholt
Der Antisemitismus in Österreich hat seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 eine neue Dimension erreicht – er wurde linker, islamischer, teils digitaler, und vor allem enthemmter. Der Hass aus dem linken Lager hat dabei längst aufgeholt – oder besser gesagt überholt.
Angesichts der anhaltenden Bedrohung unterstreicht die IKG: Man halte an jüdischem Leben als selbstverständlichem Bestandteil Österreichs und als bester Antwort auf Antisemitismus fest. Möglich sei das nur dank der umfassenden Sicherheitsvorkehrungen hierzulande.
Kommentare