Das Kreuz wurde entfernt, damit nicht das Missfallen von Nichtchristen zu erregen. Damit hat das Auswärtige Amt gleichzeitig Millionen von Christen gekränkt, sagt Gerhard Ludwig Kardinal Müller, der ehemalige Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre.

Wörtlich erklärte er gegenüber dem Onlinemagazin „Tichys Einblick“: „Um Nichtchristen beim Blick auf die bildliche Darstellung eines unschuldig zum Tode verurteilten Menschen vor einem eventuellen Unbehagen zu schützen, nimmt man die Beleidigung von Millionen Christen in Kauf, für die Jesus von Nazareth die Mitte ihrer Existenz ist.“

Gerade in religiöser Vielfalt ist Respekt für religiöse Symbole wichtig

Es gebe keine religiös homogenen Staaten mehr. „In aller Welt müssen darum Menschen verschiedener Religionen lernen, friedlich miteinander auszukommen.“ Dazu gehöre aber gerade auch der „Respekt für die Symbole andersgläubiger Mitmenschen in der Öffentlichkeit“. Und dann wird der Kardinal noch deutlicher: „Nur verbohrte Ideologien missbrauchen die Staatsgewalt, um den Raum der Öffentlichkeit mit ihrem Atheismus totalitär in Besitz zu nehmen.“

Außenministerin Annalena Baerbock (r., Bündnis 90/Die Grünen), James Cleverly (l.), Außenminister von Großbritannien, Antonio Tajani (2.v.l.), Außenminister von Italien, Antony Blinken, Außenminister der USA und Catherine Colonna, Außenministerin von Frankreich kommen zu einer Arbeitssitzung im Friedenssaal des Historischen Rathauses.APA/dpa-pool/Rolf Vennenbernd

Kardinal Müller, der von 2002 bis 2012 Bischof von Regensburg war, verwies auf Deutschlands Geschichte: Es gebe zu denken, dass bisher nur zwei atheistische Diktaturen „das Kreuz Christi aus öffentlichen Räumen aggressiv entfernt haben.“ Das könnte auch mit der Bedeutung des Kreuzes zusammenhängen. Dieses stehe für das „christliche Bild vom Menschen als Person, der eben deshalb nicht ein willenloses Objekt der Staatswillkür ist“.

Kritik auch von Bürgermeister und Bistum

Hier stelle sich die Frage: „Welche Botschaft vermittelt man an die Staaten, die das fundamentale Menschenrecht auf die Religionsfreiheit von Christen und Andersgläubigen verhöhnen, wenn man in Deutschland mit dem Kreuz eine antichristliche Symbolpolitik betreibt?“

Sitzung – ohne das geschichtsträchtige Kreuz an der Wand

Als bekannt wurde, dass das Auswärtige Amt am Freitag, zum Treffen der Außenminister der G7-Staaten im Friedenssaal des Münsteraner Rathauses, aus „protokollarischen“ Gründen das 480 Jahre alte Kreuz entfernen ließ, sorgte das in Deutschland für Kritik, unter anderem beim Münsteraner Bürgermeister Markus Lewe (CDU). Ein Sprecher stritt später ab, dass Außenministerin Annalena Baerbock davon gewusst hatte. Baerbock äußerte am Freitagabend Bedauern über den Vorgang, den sie als „organisatorisch“, nicht „politisch“ verstanden wissen wollte.

Auch das Bistum Münster bezeichnete die Entfernung als „nicht nachvollziehbar“. „Das Kreuz steht – auch, wenn das nicht immer eingehalten wurde und wird – für Toleranz, Friedfertigkeit und Mitmenschlichkeit“ sowie „für die Überwindung von Gewalt und Tod“.

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Kommentare

  • Liberte sagt:

    Und was lernen wir daraus ?
    Bei der nächsten Wahl kein
    ” KREUZER’ L ” machen.

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  • Bernd Ulrich sagt:

    Baerbock ist eine Schande für Deutschland. Die die in Potsdam lebenden Deutsche haben sie gewählt. Ich frage mich sind die Deutschen Wähler nicht mehr in der Lage anständige Politiker zu erkennen und zu wählen?

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  • Winersche sagt:

    Damit hat Baerbock Putin und seinem Sager von einem ”gewissen Satanismus des Westens” einen Beleg geliefert.

    Dass die Grünen auf Kirchentagen sich abfeiern lassen und die Kirchen den Grünen hinterherlaufen, und für sie Werbung machen, sollte nun beendet werden

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  • TheWanderer sagt:

    Da das Grundrecht der Religionsfreiheit gültig ist, hat das Kreuz denselben Stellenwert wie andere religiöse Symbole auch. Man kann nicht immer nur fremde Kulturen unterstützen, indem man deren Religionen ungehindert überall im öffentlichen Bereich zulässt und gleichzeitig die eigene Kultur und Religion versteckt. Das ist weder sachlich noch menschlich klug. Beste Grüße ein Atheist

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  • alles wasgutist sagt:

    Was bildet ,,die” sich ein,…?
    Unsäglich und nicht entschuldbar ihr Verhalten, ,,einer”, die ,,unsere Kultur” anderen Regierungen im Auftrag des deutschen Volkes präsentieren soll…

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  • chronista sagt:

    Klaner62: Einer der besten und treffendster Kommentar seit langen zu den Grünen! Gratuliere!

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  • Angelika sagt:

    Ja da erkennt man das Werk des Teufels .

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  • Klaner62 sagt:

    Weshalb gab es in der DDR keine Grünen? Weil Bildung Pflicht war!

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    1. Michael Bayer sagt:

      Dass eine Außenministerin aus Deutschland nicht weiß was ihre Mitarbeiter tun ist nicht glaubhaft. Denn dann kann man jetzt behaupten dass sie ihren Laden nicht im Griff hat. Wir sind in deutschland und Europa christliche Länder. Was erdreisten sich solche Menschen das Kreuz für Hoffnung der Christen einfach anzunehmen? Aber die Grünen sinken in der gunst der Wähler. Heute nur noch 14 Prozent in Deutschland. Sie müssen an ihren Taten gemessen werden. Grüne bundesweit unter 5 Prozent dann ist endlich Ruhe.

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  • Mary sagt:

    Wir Christen haben auch das Recht unser Kreuz im Raum zu sehen. Es steht für klaren Geist, Frieden und Freiheit. Es gibt Kraft und unerschütterliche Zuversicht.
    Das gehört zum Respekt auch anders denkenden gegenüber.
    Frau Bärbock zeigte damit keine Volksvertretung!
    Selbst einem freidenkenden Atheisten kann das Kreuz nicht stören. Die Frau Oberlehrerin muss eine gänzlich verkommene Seele haben. Was willst v d Grünen schon erwarten..

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  • fewe sagt:

    Ja, der Kardinal hat recht. Sowas gibt es nur in Diktaturen.

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