67 von 100 Punkten bedeuten diesmal Rang 25. Im vorigen Jahr ist Österreich noch auf Platz 20 gelandet, vor fünf Jahren auf Rang 15. Österreich liegt nunmehr laut TI weit hinter anderen Ländern Europas. Für TI-Austria-Vorstandsvorsitzende Bettina Knötzl ist der Negativtrend “beschämend”.

Ausschlaggebend für die schlechtere Bewertung im Ranking waren wiederkehrende Polit-Skandale rund um Freunderlwirtschaft und persönliche Bereicherung, der Versuch politischer Einflussnahme auf unabhängige Medien sowie die fehlende unabhängige Weisungsspitze für die Staatsanwaltschaften, insbesondere die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), hieß es auf APA-Anfrage. All das zeige Defizite in der Korruptionsbekämpfung und demokratischen Kontrolle auf. Außerdem sei Österreich Schlusslicht bei der Umsetzung des Informationsfreiheitsgesetzes.

GETTYIMAGES/C. Devan Creative

In der Rangliste wird seit Mitte der 1990er jedes Jahr die Wahrnehmung des Korruptionsniveaus im öffentlichen Sektor durch Expertinnen und Experten bzw. Geschäftsleute bewertet, Datenquelle sind zwölf Institutionen wie etwa das World Economic Forum. Der Index, der sich auf die vergangenen drei Jahre bezieht, erfasst diverse Formen von Korruption wie Bestechung, Zweckentfremdung öffentlicher Gelder oder Nepotismus im öffentlichen Dienst in 180 Ländern und Hoheitsgebieten. Einige Quellen analysieren auch die Mechanismen zur Korruptionsprävention, die Unabhängigkeit der Justiz, Transparenzvorgaben für Amtsträger und den Zugang zu Regierungsinformationen. Ein Wert von 0 Punkten steht für umfassende Korruption, 100 bedeutet, dass keine Korruption wahrgenommen wird.

Dänemark, Finnland und Singapur an der Spitze

An der Spitze des Rankings landete 2024 einmal mehr Dänemark mit 90 Punkten, gefolgt von Finnland (88), Singapur (84), Neuseeland (83), Luxemburg, Norwegen und Schweiz (je 81). Dass diese Länder beständig an der Spitze des Rankings landen, ist für Transparency auf deren nachhaltige Strategien und konsequente Umsetzung im Kampf gegen Korruption zurückzuführen. Österreich gehört indes “zu den Schlusslichtern Europas”, betonte Knötzl in einer Aussendung.

Es sei höchste Zeit für ein Umdenken, das Ansehen Österreichs leide massiv unter den Korruptionsskandalen. Transparenz sei der Schlüssel, um Machtmissbrauch zu verhindern und Vertrauen in die Integrität der Entscheidungsträgerinnen und -träger zu fördern. Das Anfang 2024 beschlossene Informationsfreiheitsgesetz ist für Knötzl zwar eine echte Chance, in öffentlichen Ämtern Transparenz und Vertrauen zu schaffen. Da es erst im heurigen September in Kraft tritt, wurde es im Ranking für 2024 aber noch nicht berücksichtigt.

Appell an kommende Regierung

Gerade in Zeiten politischer Unsicherheit müsse die Stabilität von Institutionen und das Vertrauen der Bürger in die Demokratie aufrechterhalten werden, schließlich sei diese Staatsform der beste Garant für Frieden und Wohlstand. Einmal mehr appellierte Transparency Österreich an die kommende Regierung, noch in ihrem ersten Jahr eine unabhängige Weisungsspitze für Staatsanwaltschaften zu schaffen, die vom Justizministerium entkoppelt ist. Außerdem müsse die Medienunabhängigkeit gestärkt und der Hinweisgeberschutz verbessert werden.

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Kommentare

  • Meyer sagt:

    Und wo sind Bulgarien und Rumänien? Da ist es noch viel schlimmer! Wer hat diese Liste beauftragt? Dann dürfte alles klar sein!

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  • Christa Wondrak sagt:

    und darum schreien gewisse Medien, Vereine, Kammern, Bünde, Politiker und andere Abhängige, bitte, bitte weiter so wie bisher, nichts ändern, wir haben schon die nächsten Angehörigen für Posten vorgesehen, zur Not hauen wir der Wirtschaft und dem Bürger noch ein paar Prügel mehr zwischen die Beine, dann rennt das “Wohlstandswerkel der Guten” schon noch weiter

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Es lässt den Verdacht erhärten, dass genau deshalb der grüne Präsident die FPÖ aus der Regierung fernhalten möchte.

    Offenbar will der grüne Präsident mit der ÖVP jenes weiter am Laufen halten was „installiert“ wurde.

    „Es gab einen kritischen Fehler auf deiner Website.“
    Wusste gar nicht, dass diese Internetseite mir gehört. 😉️··

  • Sofie Kampul sagt:

    Österreich ist wie eine Tart Tatin.

    Oben die angebrannte Braune Masse und unten das süße Karamell.

    Dazwischen Apfelstücke grob verteilt, damit das ganze Werk irgendwie zusammenhält.

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  • hopala sagt:

    Ich hab ja immer schon gesagt….Kickl darf nicht in den Saustall. Er könnte ja was Finden.

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  • Selbstleser sagt:

    Interessant ist daß selbst Deutschland (regiert von den “Guten” SPD und Grüne) ebenso abgerutscht ist (auf Platz 15). Da kann und darf es gar nicht sein, daß Österreich (mit ÖVP und Grünen) besser wegkommt ….
    Es stellt sich aber die Frage ob die Grünen an der auffallenden Verschlechterung in beiden Ländern zu tun haben. Etwa durch freihändige Zuwendungen von Riesenbeträgen an NGOs aus den Staatskassen.

  • Eurase sagt:

    Bin schon gespannt welche Formulierungen sie jetzt bei ORF, Standard und Co ausschwurbeln, um die steigende Korruption auf die “drohende” FP-Regierung zurückzuführen.

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  • Rob sagt:

    Aber bitte, dass die Politik nicht astrein ist weiß doch mittlerweile jeder. Nicht nur in Österreich. ABER es geht doch viel tiefer. Über Vereine, Sport, Wissenschaft, in den Gemeinden,…… Der Spruch – WER ZAHLT SCHAFFT AN – ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst!!!!

  • GegenLinksGegenLinks sagt:

    DAS haben WIR den LINKEN zu verdanken! Pfui Teufel!

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  • derProlet sagt:

    Görg hat, aus der eigenen Unbedarftheit (oder dem Alter heraus) geschuldet, frei heraus bemängelt, Kickl sei nicht erpressbar. Damit ist klar ersichtlich, dass in Wahrheit die Korruption anderweitig zu Hause ist. Dass „zufälligerweise” der Korruptionsindex unterm der Grün/Schwarz- Regierung einen neuen Höhenflug und zusätzlichen Schwung bekommen hat, dürfte nicht von ungefähr kommen, da die exzessive Freunderlwirtschaft beim Postenschacher der Grünen im Index zum Tragen kommt. Der mündige Bürger durchschaut mittlerweile die Tatsachenverdrehung der Grünen, nur deren Parteisoldaten und die fanatischen Linken halten ihnen noch die Stange

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