Am Dienstag fand das von großen Erwartungen begleitete Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin statt.

Trump begann das Gespräch mit Putin mit einer einfachen Forderung: eine 30-tägige Waffenruhe zu Lande, zu Wasser und in der Luft – als erstem Schritt in Richtung Frieden.

Was der US-Präsident von Putin dann jedoch zu hören bekam, waren Gegenfragen, halbgare Angebote und verhaltene Zugeständnisse. Darüber hinaus stellte der russische Machthaber einmal mehr eine Forderung in den Raum, die für die Ukraine in Bausch und Bogen inakzeptabel ist.

Die „wichtigste Voraussetzung“ für ein Ende des Krieges, so der Kremlchef in einer Erklärung nach dem Telefonat, sollte „die komplette Einstellung der ausländischen Militärhilfe und der Bereitstellung von Geheimdienstinformationen an Kiew“ sein.

Die Aussichten auf einen Waffenstillstand sind eher gering - zum Verdruss von Donald Trump (li.)APA/AFP/Elijah Nouvelage/Alexander NEMENOV

Putins Forderung ist für die Ukraine schlechthin inakzeptabel

Die Forderung Putins bedeutet mit anderen Worten, dass die militärische Hilfe für die Ukraine sowohl von den USA als auch von der EU eingestellt werden müsste.

Ein absolutes No-Go für Kiew. Schließlich hat sich die Ukraine drei Jahre lang auf Gedeih und Verderb gegen Russland verteidigt, mit Zehntausenden toten Soldaten und Zivilisten sowie gigantischen Verwüstungen im gesamten Land.

Nach menschlichem Ermessen wird das diplomatische Tauziehen um eine Waffenruhe und in weiterer Folge einen Frieden wohl auf unabsehbare Zeit weitergehen. Einer, der dem seit Wochen anhaltenden Waffenstillstands- und Friedensgeplänkel rein gar nichts abgewinnen kann, ist der renommierte neokonservative US-Analyst Robert Kagan. Für ihn ist klar: Russland werde nie und nimmer einen Frieden gutheißen.

Der namhafte US-Analyst, Robert Kagan, glaubt nicht an einen WaffenstillstandIMAGO/ZUMA Press Wire

Putins Ziel: die vollständige Auslöschung der ukrainischen Nation

“Wird Putin zustimmen?”, fragt Kagan in der US-amerikanischen Monatszeitschrift “The Atlantic” mit Blick auf einen möglichen Frieden in der Ukraine. In seiner Antwort zieht er einen Vergleich zu einem Film-Klassiker: Putin habe deutlich gemacht, welche Bedingungen er für einen Frieden bereit sei zu akzeptieren. “In Anlehnung an Michael Corleone in Der Pate Teil II lautet sein Angebot: nichts.”

Und Kagan weiter: “Keine Sicherheitsgarantie; keine unabhängige, souveräne Ukraine; vielleicht nicht einmal ein Waffenstillstand. Putins Ziel ist von Anfang an die Einverleibung der Ukraine durch Russland und damit die vollständige Auslöschung der ukrainischen Nation, Sprache und Kultur.” Sollte Kiew nicht kapitulieren, “wird er den Krieg so lange fortsetzen, bis ihm alles gehört”.

Kagan erinnert daran, dass Putin schon immer darauf bestanden habe, die Ukraine bis hin zur Wehrlosigkeit zu entwaffnen. So habe er seit jeher eine strikte Reduzierung der ukrainischen Streitkräfte gefordert. Kurz: Stets sei es Putins “unumstößliche Forderung” gewesen, “die Ukraine im Wesentlichen wehrlos zu machen”, so Kagan.

Wladimir Putin will in der Ukraine offenbar keine halben Sachen machen - er will die totale Unterwerfung des LandesIMAGO/Pacific Press Agency

"Eine Person, die niemals über einen Waffenstillstand spricht, ist Wladimir Putin"

Laut dem US-Analysten hat Putin auch von Anbeginn die Beseitigung der Regierung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gefordert. Indes genießt Selenskyj – entgegen der Behauptung von Donald Trump, wonach nur vier Prozent der Ukrainer hinter ihm stünden – hohe Zusdtimmungswerte in seinem Land. Dennoch halte Putin an seiner Forderung unbeirrt fest, so Kagan.

In Hinblick auf die Erfolgsaussichten für eine Waffenruhe macht er auf einen weiteren wichtigen Punkt aufmerksam: “Eine Person, die niemals über einen Waffenstillstand spricht, ist Wladimir Putin. Er spricht weder mit seinem eigenen Volk über einen Waffenstillstand noch mit den Ukrainern und den Amerikanern.”

Viele würden fälschlicherweise annehmen, dass Putin selbst einen Waffenstillstand wolle, weil die Verluste der russischen Streitkräfte so hoch seien und die russische Wirtschaft leide, so Kagan. “Aber wie ich und andere argumentiert haben, reicht es Putin offenbar schon zu glauben, dass die Ukraine dem Zusammenbruch näher ist als sein eigenes Land.”

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Kommentare

  • mb sagt:

    Der neokonservative US-Analyst Robert Kagan verheiratet mit der” Fuck the EU” Victoria Nuland (Nudelman ) kann also dem nichts abgewinnen .
    Ist auch logisch, gehören beide doch zu den Kriegstreibern , ( Straussianer) die die ganze Tragödie auch verursacht haben .

  • Was ist mit dem Intelligenzgefälle in der Redaktion passiert sagt:

    Das befindet sich im freien Fall?

  • conciliateur sagt:

    Selten so einen unzusammenhängenen Unsinn gelesen, daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sein Vater Professor in Yale war….Nun, seine Aussagen und Expertisen kommen nicht von ungefähr und sollten mit äußerster Vorsicht genossen werden, – seine Frau…. IST ?….. richtig….. VICTORIA NULAND… jene Dame der die 5 Milliarden- Dollar für die Majdan- Revolution zugesprochen wurde !!!

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    1. Biene sagt:

      Tr.ottel, wer hat die Unruhe 2014 auf dem Majdan angezettelt?

      1. ? sagt:

        Na wahrscheinlich der Hustinettenbär

  • Achim sagt:

    Frieden in der Ukraine gibt es wohl nur, wenn die westliche Politik ihr Ziel aufgibt, die Ukraine in die NATO und EU zu holen, um Russland auch von dort aus militärisch zu bedrohen. Hunderttausende Menschen mussten für diesen Plan schon sterben. Die Zerstörung Russlands ist seit mehr als 100 Jahren die Politik der Angloamerikaner, man hat in den 90iger Jahren mal kurzzeitig Kreide gefressen um Russland und die Welt zu täuschen, aber den Plan nie aufgegeben. Auch dieser Krieg verläuft nach angloamerikanischem Drehbuch, von Beginn an!

  • Achim sagt:

    Waffenstillstand ist Unsinn. 30 Tage, damit die NATO die Ukraine in aller Ruhe neu ausrichten kann! Verhandlungen um den Krieg zu beenden sind zielführend. Frieden war schon im Frühjahr 22 möglich. Aber: “Das Ergebnis der Friedensverhandlungen zwischen Russland und Ukraine ist nicht in unserem Sinn”, so Victoria Nuland!!!! Eine neutrale Ukraine will der Westen nicht, deshalb Krieg auch weiterhin. Im Sinn der ukrainischen Bevölkerung war das Abkommen schon, doch die Ukraine wird fremdbestimmt. Dort wird gestorben, weil es in Washington so gewollt wurde und man es jetzt in Brüssel so will. Was für eine gefährliche Idiotie.

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  • @Na servas sagt:

    Warum ?? Weil die Komm.Präsidentin, ihre Vertreter, der Bundesgenosse DEU (Kiesewetter, Strack-Zimm.) es täglich hinausposaunen , die Medien (BILD,WELT…) es täglich propagieren, die NGOs es herbeisehnen (ihr Fürsprecher A.Hofreiter…) – kurz, fast die gesamte EU will es , AUSSER : AfD und FPÖ !! Und deshalb werden diese beiden gedemütigt , damit allerdings auch ihre Wähler ! Wie lange das noch gut geht…, wer weiß ! 🙂

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  • Achim sagt:

    Nachdem die Angloamerikaner den Abschluss der Friedensverhandlungen im April 22 verhindert haben, ist durch westliche Waffenlieferungen der Krieg erst eskaliert. Der Westen hat damit den Krieg bewusst nicht enden lassen wollen und die Ukraine mit Kalkül gegen Russland gehetzt. Der Brandstifter will sich jetzt als Biedermann ausgeben. Die Russen wurden bisher nur getäuscht und belogen, sie können dem Westen nicht mehr vertrauen. Selenskyj ist nur das Kasperle des Westens. Das Ziel der NATO/USA/EU ist Russland militärisch und wirtschaftlich zu zerstören. Die Ukraine wurde dazu auserkoren, mit westlichen Waffen Russland in einen langen Krieg zu verwickeln. Den Frieden im Frühjahr 22 zu verhindern, war das größte und schlimmste Verbrechen des Westens. Der ganze Propagandaschwindel dem wir ausgesetzt werden ist zum Erbrechen. Seit 2014 kennt der Westen nur die Eskalation.

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  • Autumn Aurora sagt:

    Die unheil geschwängerte Nacht zum 19. November 1942 ist hereingebrochen. Stille liegt über dem Land. Nur die Stimme aus Moskau hämmert unermüdlich monoton.

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    1. Aha.... sagt:

      …heute seid’s ihr Nah.tsies aber früh unterwegs. Erstaunlich….

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  • Die Waffenlieferungen der EU und USA hätte es nie geben dürfen. sagt:

    KI ist supi

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  • Rebus sagt:

    Liebe exxpress-Redaktion,

    Ihr zitiert den “Hillary Clinton”-Büttel und Victoria Nuland Ehemann Robert Kagan? Ist das euer ernst?! Da könnte ich gleich George W. Bush fragen ob Irakkrieg II rechtmäßig war!

    Wenn man – wie die Biden-Administration und die EU-Staaten – massenhaft Waffen in einen “zerfallenden Staat”* wie die Ukraine pumpt, dann ist das für einen Anrainerstaat wie Russland eine folgerichtige Bedrohung!

    Könnt Ihr eurem Publikum bitte verraten, was an der Bedingung, dass das aufhören soll, inakzeptabel ist?

    Bitte etwas mehr mitdenken, bevor man Kriegspropaganda unhinterfragt weitergibt. Danke!

    * Quelle: Vgl. Zitat Karin Kneissl via exxpress

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    1. SpaceDrifter sagt:

      Karin Kneissl ist natürlich in diesem Zusammenhang eine vollkommen glaubwürdige und neutrale Quelle . 😉

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      1. Angsthabender sagt:

        @ Space… : Ja , das ist sie tatsächlich, Frau Dr.Kneissl – u.zw. gescheiter und ehrlicher als die gesamte EU miteinander ! Gottseidank gibt es noch solche Menschen…

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