Liebesgrüße aus Moskau: Putins Gazprom will mit Eiszeit-Video für noch mehr Angst sorgen
Schneebedeckte, kalte europäische Städte, die EU-Flaggen im Eiswind, ein Gazprom-Techniker, der die Pipeline abschaltet: In einem neuen Propaganda-Video will der russische Gaslieferant Gazprom Druck auf Europas Politiker machen – und uns alle noch mehr verunsichern. Psychologische Kriegsführung, die ihr Ziel vermutlich erreichen wird.
Mit dem eben veröffentlichten “Eiszeit-Video” lässt der Kreml keine Zweifel offen: Europa soll mit dem Einstellen der Gaslieferungen erpresst werden, die EU-Sanktionen zu beenden und auch die Hilfe für die Ukraine einzustellen.
Die Marketing-Abteilung des Energie-Konzerns Gazprom hat dafür ganze Arbeit geleistet: Die Video-Produzenten setzen ganz gezielt darauf, dass Millionen von Europäern große Angst vor einem Katastrophen-Winter mit Massenarbeitslosigkeit, frierenden Kindern und massiven Stromausfällen haben. Die Bilder werden auch bei vielen Österreichern die Angst vor einem schlimmen Winter mit Kälte und Chaos noch verstärken.
Psychokrieg spaltet Europa in zwei Lager
Wladimir Putin, der Präsident der Russischen Föderation, spaltet damit ganz bewusst die europäische Gesellschaft: Ein Teil der Gesellschaft wird weiterhin für eine noch massivere Unterstützung der Ukraine in ihrem Krieg gegen die russischen Invasoren sein – mit noch mehr Milliarden, noch mehr Waffen, mit modernsten Panzern und Kampfjets. Und vielleicht irgendwann auch mit einem – inoffiziellem – Einsatz von NATO-Truppen.
Der andere, vermutlich größere Teil der Europäer wird aufgrund der drohenden Krisensituation den einfacheren Weg befürworten: Verhandlungen mit Wladimir Putin, einen Waffenstillstand mit Russland, ein Ende der – nur ohnehin nicht dramatisch wirksamen – EU-Sanktionen und ein Ende des Wirtschaftskriegs. Die Angst, die Kälte und die schlechte Kommunikation der europäischen Politiker werden Russland helfen: Wenn Europas Großstädte von Massendemonstrationen erschüttert werden, wenn Regierungen vor der Abwahl stehen, wenn Rechtsparteien dadurch massiv im Aufwind sind, wird auch Brüssel den Willen der Mehrheit akzeptieren müssen.
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